Workshop für Sicherheit im Feuerwehrdienst.

Zum 4. Mal in Folge fand am 16.06.2012, unter der Leitung des Kreissicherheitsbeauftragten Ralf Schadwinkel, ein weiterer Workshop zum Thema „Sicherheit im Feuerwehrdienst“ statt.



Wie auch bei den vorherigen Veranstaltungen dieser Art, war das Interesse an sicherheitsrelevanten Themen sehr groß. 40 hochrangige Führungskräfte, (überwiegend LdF und LZF aus dem gesamten Kreisgebiet) nahmen an dieser Fortbildung in der Kreisfeuerwehrzentrale teil.

Feuerwehrunfälle im Kreis Paderborn…
Ralf Schadwinkel erläuterte im Rahmen einer statistischen Auswertung die Unfallberichte aus dem Jahr 2011. Dabei wurden die Unfallereignisse, die daraus resultierenden Verletzungsmuster, sowie dessen Ursache näher untersucht und erläutert. In diesem Zusammenhang stellte er auch einen Teil der Ergebnisse einer Ursachenanalyse zum Thema „Stolperunfälle bei Feuerwehreinsatzkräften“ vor. Es handelt es dabei um ein Forschungsprojekt der Bergischen Universität Wuppertal, welches durch die Unfallkasse-NRW beauftragt wurde.

Ausführliche Informationen dazu befinden sich im internen Bereich der KFV-Seite.

Der Safety Officer…

Im Anschluss daran stellte der Kreissicherheitsbeauftragte eine weitere Möglichkeit des Arbeitsschutzes durch Einführung eines „Sicherheitsassistenten“ (Safety-Officer) vor.  In den USA, Kanada, England, Frankreich, der Schweiz und im ungarischen Budapest sind Safety-Officer bereits etabliert. Der Sicherheitsassistent ist eine erfahrene Führungskraft und achtet auf sicheres Arbeiten an der Einsatzstelle. Er ist also ein weiteres „Paar Augen und Ohren“ des Einsatzleiters und schlägt Maßnahmen zur Gewährleistung der Einsatzsicherheit vor. Bei diesem Konzept handelt es sich ebenfalls um ein Forschungsprojekt der Bergischen Universität Wuppertal. Ziel dieses Vortrages war es, einen Meinungs- und Gedankenaustausch anzuregen, in wieweit die Integration eines Sicherheitsassistenten bei Feuerwehren im Kreis Paderborn möglich bzw. sinnvoll ist.

Wenn aus einer Übung ein Realeinsatz wird…

Brandrat Heinz Jäger, Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Hagen, referierte zum Thema „Eine Übung wird zum Realeinsatz – Folgen für den Übungsleiter“. In der Nacht vom 08. auf den 09. April 2005 war eine rettungsdienstliche Vollübung im Bahnhof Hagen geplant. An der Übung nahmen 122 Verletztendarsteller und 1080 Übungsteilnehmer teil. Ziele der Übung waren unter anderem die Menschenrettung und Schadensbekämpfung unter Beachtung bahnspezifischer Besonderheiten sowie das Einrichten und Betreiben einer Personenauskunftsstelle auf der Grundlage der IT-Plattform „GSL-net“.

In seinem 2 Stündigen Vortrag wurde sehr deutlich, wie wichtig eine lückenlose Dokumentation aller im Vorfeld stattfindenden Besprechungen und Ereignisse ist. Dazu gehören z.B. ein „Drehbuch“ des gesamten Übungsablaufes, eine Bild- und Filmdokumentationen vor und während der Übung, Niederschriften aller Planungsgespräche sowie eine schriftliche Belehrung der Verletztendarsteller. Im Anschluss an diesen Vortrag erfolgte ein reger Erfahrungs- und Meinungsaustausch.

Persönliche Schutzausrüstung…

Thomas Siekaup von der BF-Dortmund / FF-Bad-Wünnenberg / LZ Haaren, stellte aktuelle Entwicklungen und Normen der persönlich zugewiesenen Schutzausrüstung vor. Dabei wurden die derzeit gültigen Vorschriften und Anforderungen an Helm, Schuhwerk, Handschuhe und Schutzanzug unter die Lupe genommen. Was bei der Beschaffung beachtet werden muss, welche physikalischen Grenzen die Schutzausrüstung hat und wann welche Komponenten ausgemustert werden müssen, waren weitere Schwerpunkte seines Vortrages. Ein kurzer Ausblick in die Zukunft zeigte, wie der Schutzanzug „von morgen“ aussehen könnte.
Die Übertragung sämtlicher Vitalparameter (Puls, Atmung, Körpertemperatur) der Atemschutzgeräteträger sowie deren Lokalisierung durch 3D-Visualisierte Gebäudeteile, könnten schon in einigen Jahren Realität werden.
Thomas Siekaup gilt als Spezialist für Fragen rund um das Thema persönliche Schutzausrüstung und steht für Tipps und Beratungen gerne zur Verfügung.
 
Ausführliche Informationen hierzu befinden sich im internen Bereich der KFV-Seite.