20. Dezember. Paderborn.

Feuerwehr Paderborn rückt rund 28.000 Mal aus. Einsatzbelastung erneut gestiegen.


Paderborn: Für die Paderborner Feuerwehr war 2012 ein anspruchsvolles Jahr, denn mit rund 28.000 Einsätzen, so die Hochrechnung zum Jahresende, ist die Zahl der Einsätze gegenüber dem Vorjahr um weitere 2,1 Prozent gestiegen.
Das berichtete Branddirektor Ralf Schmitz, Leiter der Paderborner Feuerwehr, bei der Weihnachtsfeier des hauptamtlichen Personals in der Feuerwache Süd.

Pro Tag rückt die Feuerwehr im Durchschnitt zu 76 Einsätzen im Brandschutz und im Rettungsdienst aus. Die höchsten Belastungen weisen der erste Rettungswagen auf der Wache Nord, der 24-Stunden-Krankentransportwagen Nord, der erstmals die Marke von 4.000 Fahrten überschreitet, und das Notarzteinsatzfahrzeug des Vincenz-Krankenhauses mit 1.995 Einsätzen auf. Während die Zahl der Krankentransporte in Paderborn leicht um rund 0,75 Prozent auf rund 9.600 sinkt, steigen die Einsatzzahlen im Rettungsdienst um 870 Einsätze (7,3 Prozent) an.

Allein 1.200 Einsätze im Rettungsdienst mussten vom Personal des Brandschutzdienstes in Doppelfunktion übernommen werden. Für Schmitz ist daher ein zweiter dauerhaft besetzt Rettungswagen auf der Wache Nord erforderlich - eine Forderung, die übrigens auch der Gutachter für den Brandschutzbedarfsplan teilt. Die speziellen Verlegungs-Rettungswagen waren bereits mehr als 400 Mal in diesem Jahr auch in den Nachbarkreisen im Einsatz.

Mit 5.300 Notarzt-Einsätzen bleibt die Einsatzbelastung der Paderborner Notfallmediziner trotz eines leichten Rückgangs um rund 230 Einsätze weiterhin hoch. Vor diesem Hintergrund erneuerte Schmitz seine Forderung, einen Notarzt auf der Wache Nord zu stationieren, um so eine nachhaltige Verbesserung der Notarztversorgung in Stadt und Kreis zu gewährleisten.; Im Brandschutz- und Hilfeleistungsdienst stiegen die Einsatzzahlen um 8,5 Prozent.
Am Jahresende werden es fast 1.600 sein. Im Brandschutzbereich nahmen die Einsätze um 69 zu. 15 Menschen wurden bei Bränden verletzt; auch 2012 kam eine Personen ums Leben. Neben vier Großbränden musste die Wehr auch 19 Mittel- und 113 Kleinbrände löschen. Im Umweltbereich waren 18 Gefahrgut- und 149 Ölspureinsätze erforderlich. Dabei wurden 15 Tonnen Bindemittel eingesetzt.

Zum Thema Aus- und Fortbildung erklärte Schmitz, dass das Paderborner Modell eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu einem sehr günstigen Preis ermöglicht. 14 Personen wurden zum Brandmeister und 13 zu Rettungsassistenten ausgebildet. Der Rettungsdienst arbeitet so kostengünstig, dass eine Kostenüberdeckung erzielt wurde, die zu einer Gebührensenkung führt, falls der Rat zustimmt.
Bürgermeister Heinz Paus betonte, die Stadt investiere ordentlich in Personal und Ausstattung. Durch die Neueinstellungen nach den Prüfungen am 20. Dezember werde sich die Personalstärke der Wehr von aktuell 153 auf mehr als 160 erhöhen und sich damit der Zielplanung nähern. Die Gründe für den Personalzuwachs sieht Paus in gestiegenen Sicherheitsstandards und Konsequenzen aus der aktuellen Rechtsprechung.

Sowohl Paus als auch Notfallseelsorger Peter Scheiwe freuten sich, dass die Notfallseelsorge in Paderborn vor kurzen auch "feste Füße" gestellt wurde. Gleichwohl ist die Belastung der ehrenamtlichen Mitarbeiter hoch - ein 24-Stunden-Dinest pro Woche. Erst nach Abschluss eines derzeit noch laufenden Lehrgangs rechnet Scheiwe mit einer Entspannung der Personallage.

Bericht: Neue Westfälische