18. Oktober. Paderborn, Herbert-Schwiete-Ring.

Zwei Schwerverletzte bei Verkehrsunfall.


Paderborn (my/nw). Zwei 18 und 23 Jahre alte Autoinsassen haben am Donnerstagabend kurz vor 20 Uhr einen Verkehrsunfall auf dem Paderborner Herbert-Schwiete-Ring wie durch ein Wunder überlebt. Unfallzeugen beschrieben den Hergang laut Polizei als illegales Autorennen: "Es war eine wahnsinnige Rennveranstaltung".

Laut den bisherigen Ermittlungen bog ein 21-jähriger BMW-Fahrer von der Detmolder Straße, die als Treffpunkt der Tuning-Szene gilt, auf den Herbert-Schwiete-Ring in Richtung Berliner Ring ab. Der junge Fahrer überholte kurz darauf die Autos von mehreren Zeugen. Dabei soll der Wagen stark beschleunigt haben.
Plötzlich, so die Zeugen, habe ein weißer Honda mit hoher Geschwindigkeit den BMW in "dritter Reihe" überholt. Beide Fahrzeuge sollen dabei weiter beschleunigt haben. Kurz vor der scharfen Kurve unter der Fußgängerbrücke war der gefährliche Überholvorgang noch nicht beendet und der 23-jährige Hondafahrer aus Oerlinghausen (Kreis Lippe) bremste stark ab und verlor die Kontrolle über sein Auto mit mehr als 220 PS. Noch vor den Leitplanken kam der Honda nach links von der Straße ab, kollidierte an der Böschung mit Buschwerk und mehreren Bäumen.

In drei Metern Höhe knickte ein Baum ab. Mehrfach kollidierte das Auto mit der Außenseite der Leitplanken, überschlug sich und blieb kurz vor dem Brückenpfeiler mit Totalschaden auf dem Dach liegen. Der BMW-Fahrer fuhr weiter, kehrte aber später zur Unfallstelle zurück.

Der Hondafahrer sowie seine 18-jährige Beifahrerin erlitten schwere Verletzungen. Einsatzkräfte der Paderborner Feuerwehr befreiten beide aus dem Wrack. Sie wurden mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Hätten Buschwerk und Bäume den Honda nicht abgebremst, so vermutet die Polizei, wäre der Wagen mit hoher Geschwindigkeit gegen den Brückenpfeiler geprallt - vermutlich mit noch schlimmeren Folgen, so ein Beamter an der Unfallstelle.

Die Polizei leitete gegen beide Fahrer Ermittlungsverfahren wegen der Gefährdung des Straßenverkehrs durch grob verkehrswidriges und rücksichtsloses Fahren sowie fahrlässiger Körperverletzung ein.
Die Führerscheine der beiden Beschuldigten wurden beschlagnahmt.
Die ersten Ermittlungsakten wurden bereits der Paderborner Staatsanwaltschaft übergeben. Der Leitende Polizeidirektor Andreas Krummrey äußerte sich sehr deutlich: "Es ist unverantwortlich, wenn rücksichtslose Autofahrer eine öffentliche Straße als Rennstrecke missbrauchen und nicht nur sich, sondern völlig Unbeteiligte in Lebensgefahr bringen. Gegen diese unbelehrbaren Raser gehen wir konsequent vor. Und das nicht nur am sogenannten Car-Freitag."

Bericht: Neue Westfälische, Fotos Marc Köppelmann
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