Lichtenau Ebbinghausen.

Wenn jede Minute zählt. Feuerwehrübung im Pflegeheim Haus Sprute.{gallery}news/2013/131010l1{/gallery}


Ebbinghausen(hv). Starke Rauchentwicklung im Holzpellettraum, elf bettlägerige Bewohner in Gefahr: So sah das Szenario für 40 Feuerwehrleute aus, die jetzt im Pflegeheim Haus Sprute für den Ernstfall geübt haben. »Unser im August eröffneter Anbau entspricht neuesten Brandschutzverordnungen und wir legen viel Wert auf Sicherheit«, betont Mathias Sprute. »Deshalb haben wir die Feuerwehr gefragt, ob sie nicht die nächste Großübung hier machen wollen.«

Unter den Augen von Heinz Jürgen Eikmeier, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenau, und Stellvertreter Christoh Müller rückten bei der unangekündigten Übung fünf Minuten nach dem Alarm die ersten Aktiven an. »Das ist ordentlich«, freute sich Eikmeier. Acht Trupps gingen mit Atemschutzgeräten ins Gebäude. Etwa 20 Minuten reicht eine Sauerstoffflasche bei mittlerer Belastung aus. Weil die Flaschen mindestens 16 Kilo schwer sind, sind auch junge Feuerwehrleute schon nach kurzer Zeit erschöpft. »Das ist wie Hochleistungssport«, weiß Müller. Einmal im Jahr müssen sich die Atemschutz-Spezialisten einer Belastungsprobe aussetzen.

Insgesamt zeigte sich der stellvertretende Leiter der Feuerwehr sehr zufrieden mit dem Verlauf der Übung. Alle hätten sich in dem noch unbekannten Gebäude erst orientieren müssen, dafür habe es wirklich gut geklappt.

Eine Besonderheit im Haus Sprute sind die Betten. Sie sind mit dem sogenannten Hamburger Rettungstuch ausgestattet. »Damit können unsere Pflegekräfte einen bettlägerigen Menschen in die Matratze einrollen und auf dem Rücken aus dem Zimmer herausziehen – ganz schnell und einfach«, erklärt Einrichtungsleiterin und Geschäftsführerin Simone Sprute. Das werde auch mit dem Personal geübt – denn bis zum Eintreffen der Feuerwehr, könnten auch fünf Minuten lang werden.

Bericht: Westfälisches Volksblatt
Fotos: Marc Köppelmann
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