2. Januar. Paderborn.

Silvesterbilanz: Polizei meldet über 100 Einsätze / Schwierige Anfahrt zu Unglücksorten für die Feuerwehr.


Kreis Paderborn (NW/ph). Im Kreis Paderborn rückte die Polizei in der Silvesternacht zu 118 Einsätzen aus. Damit liegt die Zahl auf dem Niveau des Vorjahres als die Beamten 115 Einsätze verzeichneten. Trotz der relativ hohen Zahl spricht die Polizei von einer "ruhigen Nacht", in der keine größeren Personen- oder Sachschäden zu beklagen sind.

Etwas unruhiger verlief der Jahresauftakt allerdings für die Feuerwehr: Sie musste in der ersten Stunde des neuen Jahres im Minutentakt ausrücken und kleinere Brände löschen. Der kurioseste Fall ereignete sich bereits am Silvestertag in der Mittagszeit: An der Dessauer Straße in Paderborn hatte ein Zeuge eine Rauchentwicklung in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses gemeldet. Wie die Feuerwehr berichtet, war der Bewohner offenbar müde geworden, hatte sich ins Bett gelegt und war prompt eingeschlafen. Die Rettung kam rechtzeitig: Hier musste die Feuerwehr nur die Töpfe löschen und die Wohnung lüften. Verletzt wurde niemand.

Acht mal mussten die Beamten zwischen 18 Uhr am Montagabend und 6 Uhr am Neujahrsmorgen zu Schlägereien oder anderen Körperverletzungen ausrücken. Sechs Sachbeschädigungen und ein Diebstahl wurden angezeigt, sieben Ruhestörungen gab es zu beseitigen. Die Polizisten kümmerten sich um sechs hilflose Personen. Drei angetrunkene Randalierer landeten in der Ausnüchterungszelle.
Ein 29-jähriger Mann musste mit einer Gesichtsverletzung kurz nach Mitternacht ins Krankenhaus gebracht werden. Der Paderborner hatte mit zahlreichen Feiernden auf der Straße Im Lichtenfelde gestanden und sich das Feuerwerk angeschaut. Dabei traf ihn eine Rakete, die leichte Verletzungen hinterließ.

Der häufigste Einsatzgrund waren Brandmeldungen. Insgesamt rückten Polizei und Feuerwehr zu 13 Bränden aus, fast ausnahmslos in Paderborn. Verletzt wurde dabei niemand. Auch die Sachschäden blieben gering. Meistens waren Feuerwerkskörper die Auslöser von Heckenbränden, brennenden Mülltonnen oder lodernden Grasflächen.

Die größte Herausforderung war für die Einsatzkräfte jeweils die Anfahrt, wie die Feuerwehr berichtet: Die Straßen waren voller Menschen, zu dem wurden die Rettungskräfte durch erhebliche Reste von Feuerwerkskörpern und die starke Qualmentwicklung - ausgelöst durch Böller und Raketen - behindert.

Auch am Silvesternachmittags hatte der falsche Umgang mit Feuerwerkskörpern zu zwei Bränden in Paderborn und Büren geführt. Auch hier waren eine Hecke und ein Müllcontainer beschädigt worden. Für Aufregung sorgte am Silvesternachmittag kurzzeitig allerdings auch das Adam-und-Eva-Haus. Die automatische Brandmeldeanlage war angesprungen. Vor Ort stellten die Rettungskräfte jedoch schnell fest, dass es sich um einen Fehlalarm handelte: vermutlich hatten sich Dünste aus einer benachbarten Küche ausgebreitet und den Rauchmelder in Gang gesetzt.
In der Silvesternacht kam es lediglich zu zwei Verkehrsunfällen mit Sachschäden. Bei Alkoholkontrollen fielen drei Autofahrer auf, die sich trotz aller Warnungen hinter das Steuer ihrer Autos gesetzt hatten. Alle drei hatten jedoch nur geringe Alkoholmengen konsumiert. Gegen sie wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. Am Neujahrmorgen stoppte die Polizei zwei weitere angetrunkene Autofahrer, die mit zur Blutprobe mussten. Hier kassierten die Polizisten auch die Führerscheine und leiteten Strafverfahren ein. Insgesamt rückte die Paderborner Feuerwehr im vergangenen Jahr zu 12.600 Einsätzen aus, darunter 1.600 Mal zu Brandschutz-und Hilfeleistungen.


In der Silvesternacht mussten auch die Feuerwehren in Büren, Hövelhof und Lichtenau ausrücken, weil Böller und Raketen Hecken und Grasflächen in Brand gesetzt hatten. In Büren brannte es an der alten Post, in Lichtenau gab es einen Flächenbrand im Bereich der Straße Am Wiehbusch, und in Hövelhof rückte die Sennewehr aus zu einem Flächenbrand an der Stettiner Straße in der Nähe der Krollbachschule.

Bericht: Neue Westfälische