2. Februar. Büren.

Wenn Sekunden Lebensträume zerstören. »Crash-Kurs« will Schüler mit Emotionen und drastischen Bildern zu vorsichtigem Autofahren ermahnen.
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Büren (WV/han). Eine leichtsinnige Entscheidung, ein zu übermütiger Moment - und oft sind die Folgen ein Leben lang nicht wieder gutzumachen. Wie schrecklich Autounfälle sein können, hat Jugendlichen in Büren der »Crash-Kurs NRW« drastisch vor Augen geführt.

Foto: Haben Jugendliche beim »Crash-Kurs« zu vorsichtigem Verhalten im Straßenverkehr angehalten: (von links) Bürgermeister Burkhard Schwuchow, Michael Schütte (Leiter der Polizeiwache Büren), Heinrich Friesen (Notfallseelsorger), H. Behrens, Sabrina Behrens, Rolf Meyer (Kreisfeuerwehrzentrale Ahden), Heinrich Zimmermann (Notarzt) und Reinhard Graumann (Verkehrssicherheitsberater der Polizei).

In der ungewöhnlichen Kampagne berichten Feuerwehrleute, Polizisten, Notärzte und Notfallseelsorger, aber auch Betroffene und Angehörige von ihren ganz persönlichen Erlebnissen bei und nach Verkehrsunfällen. Ziel ist es, bei ihren Zuhörern, die zwischen 16 und 19 Jahre alt sind, ein realitätsnahes Gefahrenbewusstsein zu schaffen und eine dauerhafte, positive Verhaltensänderung im Straßenverkehr zu bewirken. Station machte der »Crash-Kurs« auch in der Bürener Stadthalle. Das Ludwig-Erhard-Berufskolleg, das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg sowie das Mauritius- und das Liebfrauengymnasium nahmen mit insgesamt rund 800 Schülern daran teil.
 

Die Botschaft ist so einfach wie wirkungsvoll: Wenn wir uns im Straßenverkehr an Regeln halten, schützen wir Leben - das der anderen und das eigene. »In Nordrhein-Westfalen ereignen sich jährlich rund 550 000 Verkehrsunfälle, mehr als 600 Menschen sterben dabei pro Jahr«, schilderte Reinhard Graumann, Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizeibehörde. Leider sei der Anteil von jugendlichen Verkehrsteilnehmern bei den Verursachern von schweren Unfällen überproportional hoch.

Ursachen seien oft überhöhte Geschwindigkeit, das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes oder der Konsum von Alkohol und Drogen. Graumann: »Daher machen wir durch die sehr emotionale Berichterstattung der Fachkräfte den Jugendlichen eindringlich klar, dass innerhalb weniger Sekunden alle Lebensträume zerplatzen können.« Bürgermeister Burkhard Schwuchow appellierte in seiner Begrüßung an die Schüler, umsichtig zu fahren: »Verkehrsunfälle haben nichts mit Pech oder Schicksal zu tun. Sie gehen auf Fehlverhalten - und damit auf Regelverstöße - von Menschen zurück.«

Während der fast zweistündigen Veranstaltung war es trotz der fast 800 Schüler ganz still im Theatersaal der Bürener Stadthalle. Die Erfahrungsberichte der Einsatzkräfte und ganz besonders auch die sehr persönliche Geschichte der Familie Behrens, deren Sohn nach einem schweren Autounfall körperlich und seelisch behindert ist, nahmen die Jugendlichen mit.
Das Programm »Crash-Kurs NRW« ist noch in weiteren Einrichtungen im Kreisgebiet zu Gast: am kommenden Mittwoch, 6. Februar, beim Helene-Weber-Berufskolleg in der Paderborner Maspernhalle, am Mittwoch, 20. Februar, im Berufskolleg Schloß Neuhaus sowie am 12. und 13. November beim Ludwig-Erhard-Berufskolleg in der Maspernhalle in Paderborn.

Bericht: Westfälisches Volksblatt