27. Juni. Kreis Paderborn.

Feuerwehr und Rettungsdienste warnen vor den Gefahren von heißen Flüssigkeiten und beim Grillen.{gallery}news/2013/130626kr3{/gallery}



Kreis Paderborn: Nach einer Häufung von schweren Verbrühungsunfällen in den letzten Wochen und zum Beginn der Grillsaison warnen Feuerwehr und Rettungsdienste vor den Gefahren, die durch heiße Flüssigkeiten vor allem für Kinder entstehen können. Aber auch der unsachgemäßen Umgang beim Grillen kann gerade in der nächsten Zeit für Gefahren sorgen. Die Erwachsenen sind hier in der Verantwortung insbesondere Kinder vor schweren Verletzungen zu schützen.

„In den letzten fünf Wochen wurden wir allein im Kreis Paderborn zu vier Unglücksfällen gerufen, bei denen sich kleine Kinder und Säuglinge schwerste Verbrühungen zugezogen haben“, so Niklas Schäfers, Sprecher Kreisfeuerwehrverband Paderborn. „Natürlich ist diese Ansammlung von derartigen Unfällen in so kurzer Zeit völlig ungewöhnlich, sie zeigt aber auch, dass Erwachsene sich der Gefahren, denen Kinder ausgesetzt sind immer wieder bewusst machen müssen!“

Die Unglücksserie hatte Anfang Mai begonnen, als ein 14 Monate altes Mädchen in einem unbeobachteten Moment eine Schüssel, gefüllt mit heißer Suppe, vom Tisch herunter zog und über sich verschüttete. Das Kleinkind erlitt schwere Verbrennungen der gesamten linken Körperhälfte.
Nur fünf Tage später hatte ein sieben Monate alter Säugling Verbrennungen zweiten Grades erlitten, nachdem er an einem Tischset gezogen hatte, auf dem ein mit heißem Wasser gefüllter Wasserkocher stand. Beim Herunterfallen ergoss sich der Inhalt des Wasserkochers über den Oberkörper und ein Bein des Jungen.
Anfang Juni zog sich ein fünf jähriges Mädchen schwere Verbrühungen zu, als sich das heiße Wasser eines Inhaliergerätes über ihre Beine ergoss. Das Kind hatte zuvor das Gerät benutzt und dieses aus Versehen umgestoßen.
Vor zwei Wochen wurde ein vier Wochen alter Säugling durch heißen Kaffee schwer verletzt. Das Baby hatte in einer Trageschale auf dem Boden gestanden, als eine Erwachsene eine Thermoskanne, gefüllt mit heißem Kaffee, umkippte. Die Kanne, die auf einem kleinen Tisch neben dem Kind gestanden hatte, fiel in die Babyschale und der heiße Kaffee verteilte sich über Hals und Rücken des Mädchens. Auch sie erlitt großflächige Verletzungen.

Alle Opfer wurden nach notärztlicher Erstbehandlung am Unfallort mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklink geflogen. Schäfers: „Verbrühungen und Verbrennungen sind die zweithäufigste Unfallursache bei Kleinkindern. 80 Prozent dieser Unfälle ereignen sich in Küche und Badezimmer!“

Neben den ganzjährigen Verletzungsgefahren beispielsweise durch heiße Bügeleisen, Streichhölzer oder Wunderkerzen steigt jetzt mit Beginn der Grillsaison aber auch wieder die Zahl der Verbrennungen. Gerade beim Anzünden des Grills kommt es jedes Jahr zu schweren Unfällen, weil hochentzündliche Flüssigkeiten, meistens Brennspiritus, in die Glut oder in das beginnende Feuer geschüttet werden. „Dabei entwickeln sich im Bruchteil einer Sekunde große Stichflammen, die auf die um den Grill stehende Personen übergreifen“, erklärt Kreisbrandmeister Elmar Keuter

Daher kann der Rat nur sein: Kaufen sie Sicherheitsanzünder! Diese gibt es für ein paar Euro in flüssiger und in fester Form. Flüssige Sicherheitsanzünder brennen nur in Verbindung mit einem festen Brennstoff beispielsweise mit Grillkohle oder Grillbriketts. Feste Anzünder haben nur eine kleine Flamme, die keine umstehenden Personen verletzten kann. Aktuell werden vielfach auch elektrische Grillanzünder angeboten, die die Kohle ganz ohne offen Flamme zum Glühen bringen.

Auch beim Grillen sind kleine Kinder besonders gefährdet, weil sie noch kein Gefahrenbewusstsein entwickelt haben und durch ihre Neugier immer nah am Geschehen der Erwachsenen sein wollen.

Vorbeugende Tipps zu den Gefahren im Umgang mit heißen Flüssigkeiten oder zum Schutz vor Verbrennungen  auch im Internet unter http://www.paulinchen.de/

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Bericht: Kreisfeuerwehrverband Paderborn (nsch)