31. Januar. Paderborn.

Paderborn, Fürstenbergstraße Kellerbrand.


Donnerstag, 31.01.2013, 2:44 Uhr
Eine Bewohnerin eines 4 geschossigen Mietshauses an der Fürstenbergstraße alarmierte die Polizei und die Feuerwehr, da sie in ihrem Haus zunächst einen Brandgeruch bemerkt hatte. Unter dem gesamten Gebäudekomplex befindet sich eine Tiefgarage.

Bei Eintreffen der Einsatzkräfte wurde eine Verrauchung im Treppenhaus festgestellt. Aufgrund einer baulichen Trennung des Treppenhauses und den Zugängen der Wohnungen, die über sog. „Wandelgänge“ zu erreichen sind, konnten alle Bewohner in den Wohnungen verbleiben. Hierzu wurden sie auch von den Einsatzkräften der Polizei und der Feuerwehr aufgefordert.

Ein erster Angriffstrupp unter umluftunabhängigen Atemschutz nahm mit einem C-Rohr die Brandbekämpfung auf. Zur Entrauchung des Treppenhauses erfolgte der Einsatz eines Hochleistungsdrucklüfters. Parallel wurde über die Zufahrt der Tiefgarage eine weitere Wasserleitung zur Brandbekämpfung aufgebaut. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera konnte der erste Angriffstrupp den Brandherd schließlich in ca. 60 Metern Entfernung von der Eingangstür des Wohnhauses in einem Kellerraum lokalisieren.

Der Kellerraum, ein Holzverschlag, brannte in voller Ausdehnung und hatte bereits auf den angrenzenden Kellerverschlag übergegriffen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kellerflures waren zahlreiche Holztüren ebenfalls in Brand geraten. Das Feuer konnte vom Angriffstrupp schnell gelöscht werden. Dennoch kam es durch das Feuer zu einem Stromausfall im gesamten Keller- und Tiefgaragenbereich.

Da im Keller mehrere Feuerschutztüren mit Holzkeilen verbotenerweise offengehalten worden sind, konnte sich der Brandrauch vom Keller bis in das gesamte Treppenhaus und den Fahrstuhl ausbreiten und versursachte hier ein erheblichen Rauchschaden. Zudem konnte sich durch die offenen Feuerschutztüren das Feuer im Keller von einem Brandabschnitt in einem weiteren ausbreiten.

Im Verlauf des Einsatzes verließen dann mehrere Hausbewohner, trotz erfolgter vorheriger Hinweise der Einsatzkräfte, ihre Wohnungen und liefen durch das verrauchte Treppenhaus ins Freie. Hier wurden diese dann sofort von den anwesenden Rettungsassistenten und einem nachalarmierten Notarzt medizinisch versorgt. Eine männliche Person wurde dann vorsorglich mit dem Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation in das Krankenhaus St. Johannisstift transportiert.
Alle anderen Personen konnten an der Einsatzstelle verbleiben. Nachdem das Treppenhaus rauchfrei war konnten sie dann unter Begleitung eines Feuerwehrmannes wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Zur Belüftung und Entrauchung des Kellerbereiches kamen insgesamt zwei Lüfter zum Einsatz. Nachdem die Gasmessgeräte keine auffälligen Messwerte mehr anzeigten, konnten die Belüftungsmaßnahmen beendet werden.

Für die Brandbekämpfung wurden insgesamt 14 Atemschutzgeräte eingesetzt. Zu dem Einsatz rückten der Löschzug der Feuerwache Süd, das Löschfahrzeug der Feuerwache Nord, zwei Löschfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr der Einheit Stadtmitte, ein Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie der Beamte vom Einsatzführungsdienst aus. Die Einheit Stadtheide besetzte für die Einsatzdauer die Feuerwache Nord.
Mitarbeiter der Fa. EON stellten nach Beendigung der Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr die Gasversorgung für das Gebäude ab, da eine Gasleitung durch den betroffenen Brandbereich verlief.
Die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr konnten gegen 5:15 Uhr beendet werden.

Abschließend weist die Feuerwehr daraufhin, das Feuerschutz- oder Rauchschutztüren nicht manuell verriegelt werden dürfen. Hierdurch können sie ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen. Dies hat sich an dieser Einsatzstelle eindrucksvoll gezeigt. Bei intakten Schutztüren wäre der Rauch nicht ins Treppenhaus gelangt und das Feuer hätte sich nicht in einen weiteren Abschnitt ausbreiten können.

Einsatzleiter (BvE) BOAR Richard Kühling

Bericht: Feuerwehr Paderborn