23. August. Kreis Paderborn.

Auf dem Truppenübungsplatz Senne fand ab 07.30 Uhr die "Senneübung" statt.{gallery}news/2014/140823s1{/gallery}


Senneübung 23. August 2014.
Auf dem Truppenübungsplatz Senne fand am 23. August ab 07.30 Uhr die "Senneübung" statt. Nach Eintreffen der Kräfte im Bereitstellungsraum "Camp 2" wurden die Einheiten den verschiedenen Einsatzstellen zugeteilt. Abschnitte "ABC Erkunder" und Abschnitt "Löscheinheiten". Koordiniert wurden die Einsatzstellen durch Kräfte der Feuerwehr Bielefeld und Delbrück.
Fazit: Eine gelungene Übung mit Zusammenarbeit aller Einheiten aus Bielefeld, Delbrück und des Defence Fire Rescue Service Sennelager.
 
Übungskonzept: Gemeinsame Übung der Feuerwehr und der ABC-Komponente ´Ü-Messen 2" welche im Umkreis der Senne angesiedelt sind. Es handelte sich um zwei voneinander getrennte eigenveranwortliche Übungen.{gallery}news/2014/140823s2{/gallery}

Erwartete Maßnahmen nach Lage / Ziele der Übung:
• Überprüfung der Kommunikationsstruktur im EA-Messen von mehreren Erkundungskraftwagen
• Überprüfung der technischen Strukturen im EA-Messen incl. Unterabschnitte
• Überprüfung des Digitalfunks incl. Kanaltrennung
• Überprüfung des Zeitbedarfs
• Arbeiten im EA-Messen
• Arbeiten in der Führungsebene
• Arbeiten in der Übungsleitung
• Überprüfung der qualitativen Messungen vom Fahrzeug aus oder aber im abgesetzten Modus.

Bericht: Feuerwehr mb. Fotos: M. Stry

Westfälisches Volksblatt

»Werden mit jeder Übung besser«
Großeinsatz in der Senne – besondere Gegebenheiten sind große Herausforderung

Hövelhof(WV). Die Senne bietet viele Besonderheiten: Was für die Natur und die militärische Nutzung gilt, trifft im Einsatzfall auch für Feuerwehren zu. Der Truppenübungsplatz stellt hohe Anforderungen an die Einsatzkräfte. Deshalb wird einmal im Jahr dort geübt – so auch an diesem Wochenende.

»Ziel ist es, das Zusammenspiel der Anrainerfeuerwehren der Senne zu trainieren«, sagen Ralf Husemann, Leiter der Truppenübungsplatzfeuerwehr sowie die beiden stellvertretenden Hövelhofer Wehrführer Michael Kesselmeier und Lothar Marxcord. Abläufe bei der Brandbekämpfung, Kommunikation mit digitalem Funk, aber auch das Messen an möglichen Gefahrenstellen werden trainiert. Seit Mai liefen die intensiven Vorbereitungen auf die Großübung in der Senne, an der etwa 250 Einsatzkräfte mit 42 Fahrzeugen aus Augustdorf, Bad Lippspringe, Delbrück, Hövelhof, Paderborn, Schlangen und Schloß Holte-Stukenbrock teilnahmen. Außerdem waren ABC-Messfahrzeuge aus fünf Kreisen des Regierungsbezirkes Detmold im Einsatz. Ebenfalls an der Übung beteiligt waren die Deutsche-Militärische Vertretung des Truppenübungsplatzes und die Range Control.

Das für die Senne typische Übungsszenario war ein ausgedehnter Wald- und Flächenbrand, der nach langanhaltender Trocken- und Hitzeperiode auf dem Truppenübungsplatz ausgebrochen war. Im Schadensgebiet wurde noch unbestimmtes, kontaminiertes Material gefunden, so dass die ABC-Messfahrzeuge aus den Kreisen Paderborn, Höxter, Bielefeld, Herford und Detmold ebenfalls zum Einsatz kamen.

»Außerdem tragen wir den Besonderheiten der Senne als Truppenübungsplatz Rechnung. Für effektive Löscharbeiten ist es notwendig, die befestigten Wege zu verlassen und sich im Gelände zu bewegen. Dabei können die Einsatzkräfte auf Blindgänger und Reste von Übungsmunition treffen«, erläuterte Oberst Wolfgang Mann. In einem begrenzten Geländeabschnitt hatte Hauptfeldwebel Emanuel Jung mehrere unschädliche Blindgänger versteckt und erläuterte so die ernst zunehmende Gefahr abseits der Wege und Straßen sehr anschaulich. »Wir bewegen uns hier auf einem Gelände, das seit mehr als 100 Jahren als Truppenübungsplatz genutzt wird. Die Gefährdung durch Munition muss einem hier bewusst sein«, sensibilisierte Ralf Husemann die Feuerwehrleute.

Einige Schießbahnen weiter hatte inzwischen die ABC-Schutzkomponente ihre Zelte aufgeschlagen. Bei Messfahrten konnten die kontaminierten Gegenstände als atomar strahlende Stoffe identifiziert und dem Übungsszenario entsprechend fachkundig beseitigt werden. In der Vergangenheit stellte die Kommunikation per Funk innerhalb der 125 Quadratkilometer großen Senne die Feuerwehr immer vor große Probleme. »Diese konnten wir nun durch zusätzliche Technik auch beim Digitalfunk beseitigen und eine fast hundertprozentige Funkausleuchtung erreichen«, so Christian Fortmeier von der Kommunikationsgruppe.

In einem hügeligen Bereich der Senne hatten Ralf Husemann und sein Team eine Fahrstrecke ausgearbeitet, um hier ein Fahrtraining in unwegsamen Gelände durchzuführen. »Die Löschfahrzeuge führen bis zu 5000 Liter Wasser, also ungefähr fünf Tonnen zusätzliches Gewicht mit. Bei Fahrten im Gelände schwankt das schon ordentlich. Als Fahrer muss man sich darauf einstellen«, erläuterte Martin Wiethoff von der Feuerwehr Hövelhof.

Abschließend wurden noch die Abläufe bei der Bekämpfung eines Wald- und Flächenbrandes trainiert. Im Bereich Taubenteich wurde eine Riegelstellung aufgebaut, um den angenommenen Flächenbrand zurückzudrängen. An einem nahegelegenen Saugbrunnen wurde eine Löschwasserentnahmestelle mit einem 5000 Liter fassenden Zwischenspeicher eingerichtet. Hier wurden die Tanklöschfahrzeuge befüllt, die das Löschwasser dann ins Gelände an die Einsatzstelle fuhren. Von mehreren B-Schläuchen und einigen Wasserwerfern aus, wurde der Brandherd bekämpft. Nach Abschluss der rund sechsstündigen Übung zeigten sich Ralf Husemann, Michael Kesselmeier und Lothar Marxcord sehr zufrieden mit der Übung. »Man merkt deutlich, dass die Erfahrungen und Übungen der vergangenen Jahre eine effektivere Zusammenarbeit ermöglichen. Mit jeder Übung werden wir besser«, sieht Husemann die Übungen als sehr sinnvoll an.