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31. Januar. Kreis Paderborn.

 

»Weißer Freitag« im Paderborner Land. Winter-Chaos auf den Straßen – 50 Unfälle – Schneepflug in Flammen – Ahden hilft Dortmund.{gallery}news/2015/150131kr{/gallery}

Kreis Paderborn(WV). Die bislang ergiebigsten Schneefälle dieses Winters haben am Freitag zum Teil zu chaotischen Verkehrsverhältnissen auf Straßen im Kreis Paderborn geführt. Die Polizei zählte kreisweit 50 Verkehrsunfälle zwischen 6 und 14 Uhr. An Gefäll- oder Steigstrecken kam der Verkehr zeitweise zum Erliegen, weil Lastwagen Straßen blockierten.

Seit 10 Uhr gingen bei der Polizei in Paderborn im Minutentakt Unfallmeldungen ein. In Hövelhof überschlug sich auf schneeglatter Straße am Morgen ein 18-jährige Astrafahrer und zog sich leichte Verletzungen zu. In Brenken stießen zwei Autos zusammen und landeten im Straßengraben. Dabei zog sich ein 42-jähriger Renaultfahrer leichte Verletzungen zu. Ansonsten blieb es überwiegend bei Blechschäden, die Polizeisprecher Michael Biermann auf 50   000 Euro summierte.

In den Serpentinen in Bad Wünnenberg kamen Lastwagen auf beiden Talseiten nicht mehr weiter. Schwerlastverkehr blockierte auch die Auffahrt vom Autobahnzubringer zur A   44 bei Büren. Chaotische Verkehrsverhältnisse herrschten am Kapellenberg in Büren sowie an mehreren Auffahrten zur B   1. Dringender Rat von Polizeisprecher Michael Biermann an alle Autofahrer: »Ohne Winterreifen ist jetzt jede Fahrt tabu.«

Die Kreisstraße zwischen Helmern und Elisenhof musste gesperrt werden. Dort hatte ein Streufahrzeug im Motorraum Feuer gefangen. Der Fahrer blieb unverletzt. »Löschmittel in Form von Schnee stand reichlich zur Verfügung«, sagte Kreispressesprecherin Michaela Pitz.

An mehreren Straßen stürzten Baume unter der Schneelast um oder drohten auf die Fahrbahn zu kippen. Feuerwehren waren kreisweit im Einsatz.

Die Kreisleitstelle in Ahden stockte ihre Besatzung auf fünf Kräfte auf, um der eingehenden Notrufe Herr zu werden. Aufschiebbare Krankentransporter wurden am »weißen Freitag« auf den Nachmittag verlegt, als sich die Lage wieder entspannte.

Starke Schneefälle haben auch den Omnibusbetrieb in Paderborn getroffen. Etliche Haltestellen wurden nicht mehr von Bussen des Padersprinters angefahren. In der Husener Straße steckten Omnibusse fest, weil sie nicht mehr aus den Haltezonen fahren konnten. »Wir hatten 20 bis 30 Minuten Verspätungen und waren damit im Halbstundentakt fast schon wieder pünktlich«, sagte Vize-Leiter René Möller (Padersprinter): »Es war die Hölle los.« Busverbindungen nach Dahl und Neuenbeken fielen zeitweise aus.

Am Paderborner Flughafen landeten vier Maschinen mit 630 Passagieren aus Dortmund, die am Nachbar-Airport nicht landen konnten. Aber auch Flieger aus Paderborn mit Ziel Türkei, Mallorca und München hatten bis zu zweieinhalb Stunden Verspätung. Davon waren 330 Fluggäste betroffen. Nachmittags herrschte wieder normaler Flugbetrieb am Regionalflughafen in Ahden.

Bericht: Westfälisches Volksblatt von Karl Pickhardt