187 Feuerwehrleute trainierten sechs Monate lang unter wissenschaftlicher Anleitung
Kreis Paderborn (WV).Eine verbesserte Laufgeschwindigkeit, signifikant positive Auswirkung auf Butdruck,Fettstoffwechsel und das Stressempfinden: »PFIFF« steht für Paderborner Fitness für Feuerwehr und Rettungsdienst und hat die teilnehmenden Feuerwehrleute und Rettungskräfte aus dem Kreis Paderborn nachweislich fitter gemacht. Dr. Kirsten Reinecke und Professor Dr. Jochen Baumeister vom Sportmedizinischen Institut der Universität Paderborn sowie Dr. Markus Wrengler von den Gräflichen Kliniken Caspar Heinrich Bad Driburg präsentierten im jüngsten Kreissozial- und Gesundheitsausschuss diese beeindruckenden Ergebnisse.
Bei Bränden, Unfällen oder Hochwasser ist es ihre Aufgabe, Leben und Gut zu retten. Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter gehen bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe regelmäßig an ihre Grenzen. Die physischen Anforderungen im Einsatz sind sehr hoch. Auch muss das dort Erlebte seelisch verarbeitet werden.Das Sportmedizinische Institut der Universität Paderborn und der Kreis Paderborn hatten deshalb im Mai 2014 gemeinsam
mit der Caspar-Heinrich-Klinik das neue Forschungsprojekt »PFIFF« auf den Weg gebracht.
Das Sportmedizinische Institut erfasste zunächst den Gesundheitsstatus und die körperliche Fitness der Projektteilnehmer.Gemeinsam mit dem Projektleiter Prof. Dr. Jochen Baumeister, Dr.Kirsten Reinecke, Dr. Markus Wrenger sowie Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Georg Alles und dem Ordnungsamtsleiter des Kreises Paderborn, Herbert Temborius,wurden Projekt und Umsetzung entwickelt. Zwei Mal in der Woche trainierten die ehrenamtlichen
Feuerwehrmänner von Juni bis November freiwillig in ihrer Freizeit unter Anleitung und mit medizinischwissenschaftlicher Begleitung. Auf dem Programm standen neben Ausdauersportarten wie Schwimmen,Radfahren, Joggen und Walken auch komplexe Sport-und Bewegungsformen. Die Intensität wurde über eine Pulsuhr dokumentiert. Die Teilnehmer waren durchschnittlich 33 Jahre alt, 1,82 Meter groß und wogen 89,4 Kilogramm.
»Im Ergebnis wurde der Fitnesszustand verbessert, die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt und das subjektive Stressempfinden in der einsatzspezifischen Atemschutzübung verbessert. Wir werden deshalb »PFIFF« in den Alltag der insgesamt 2500 Feuerwehrleute und Retter im Kreisgebiet integrieren«,sagt Landrat Manfred Müller.Damit würden die physiologischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Brandbekämpfung und Rettung erhalten.
Quelle: Westfalen Blatt 14/15 Mai 2015