8. Februar. Paderborn.

Großbrand bei der Firma Westfleisch an der Halberstädter Straße. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Lagerhalle bei Westfleisch in Brand. {gallery}news/2016/160209pb1{/gallery}

Paderborn (WB/bel). Die Paderborner Feuerwehr bekämpft derzeit einen Großbrand bei der Firma Westfleisch an der Halberstädter Straße. Dort ist ein Feuer in Hauptproduktionsbereich mit angeschlossenen Kühlräumen ausgebrochen.

Noch ist unklar, ob sich alle Arbeiter ins Freie retten konnten. Die Ursache ist noch unbekannt. Womöglich hat der Blitz eingeschlagen. Kurz vorher war ein schweres Gewitter über Paderborn hinweggezogen. Derzeit sind die Feuerwehrleute noch mit den Flammen beschäftigt, die aus den Hallendächern lodern. Weil Explosionsgefahr besteht, ist das Gebiet weiträumig abgeriegelt worden. Auch wurde das Warnsystem KATWARN ausgelöst. Die Paderborner, die in der näheren Umgebung wohnen, sollen Türen und Fenster geschlossen halten, heißt es.

Westfälisches Volksblatt{gallery}news/2016/160208pb2{/gallery}

Radio Hochstift

Stand 18.30 Uhr: Die Feuerwehr fordert aktuell alle Haushalte in Paderborn auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. In einer Lagerhalle des Unternehmens Westfleisch brennt es seit etwa zwei Stunden – das Dach der Halle ist bereits eingestürzt.

Von der Halberstädter Straße breiten sich die dichten Rauchschwaden Richtung Südstadt und über Marienloh bis Bad Lippspringe aus. Auch hier sind Bewohner angehalten, Fenster geschlossen zu halten. Das Gebiet um das Westfleisch-Gebäude ist vollgesperrt. Die Feuerwehr ist mit allen Löschzügen aus Paderborn vor Ort.

Auch Feuerwehrkräfte aus Borchen, Delbrück und Bad Lippspringe sind im Einsatz. Darüber hinaus wurden Messfahrzeuge aus den Kreisen Lippe, Gütersloh und der Stadt Bielefeld angefordert. Auch das Umweltamt des Kreises Paderborn, die Bezirksregierung und das Landesumweltamt schickt Experten. Insgesamt sind aktuell mehr als 200 Kräfte im Einsatz.

Westfälisches Volksblatt

Westfleisch-Produktion durch Großbrand vernichtet
Keine Verletzten – 250 Feuerwehrleute im Einsatz – 580 Mitarbeiter bangen um ihren Arbeitsplatz

Von Bernhard Liedmann
Paderborn(WV). Ein Großbrand bei Westfleisch im Paderborner Gewerbegebiet Mönkeloh am Montagnachmittag hat einen Millionenschaden ausgelöst. Bis tief in die Nacht hinein bekämpfen mehr als 250 Einsatzkräfte das Feuer. Gigantische Rauchschwaden ziehen über das südliche Stadtgebiet hinweg. Nach einer ersten Bilanz der Rettungskräfte sind keine Verletzten zu beklagen.

Zwei Westfleisch-Mitarbeiter müssen jedoch wegen des Verdachts auf Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden. Verendet sind jedoch im Feuer nach ersten Erkenntnisses der Polizei mehrere hundert Schweine.
16.42 Uhr wurde Großalarm für die gesamte Paderborner Feuerwehr ausgelöst, nachdem aus noch nicht geklärten Gründen das Feuer im Produktionsbereich des Unternehmens ausgebrochen war. Nicht ausgeschlossen als Brandursache wurde gestern Abend auch ein Blitzeinschlag. Ein heftigen Unwetters zog am Nachmittag über Paderborn hinweg.

In kürzester Zeit stand der gesamte Produktionsbereich in Brand, meterhoch loderten die Flammen. Direkt nach dem Alarm verließen die Mitarbeiter das Gebäude und trafen sich an den dafür vorgesehenen Punkten vor der Halle für die Bereiche Produktion, Verwaltung und Vertrieb. Dabei wurde die Vollzähligkeit überprüft. Erschwert wurde sie danach, weil gerade die Schicht wechselte.
Als der Wind mit dem Qualm drehte, flüchteten viele Mitarbeiter sogar ins Nachbargebäude, um hier Schutz zu suchen. Soweit möglich, wurden sämtliche Lkw noch vom Firmengelände weggefahren.

Da das Feuer von der Produktion schnell auf die direkt angrenzenden Firmengebäude übergriff, wurden neben den freiwilligen Feuerwehren der Paderborner Stadtteile auch von der Kreisfeuerwehrzentrale und anderen Städten aus dem Kreis Kräfte angefordert, darunter auch die verschiedenen ABC-Messzüge aus dem Regierungsbezirk.{gallery}news/2016/160209pb2{/gallery}
Vor Ort waren schließlich mehr als 60 Großfahrzeuge der Wehren. Während des Brand-Einsatzes erfolgten immer wieder Detonationen in dem Gebäude. Gefahrenherde waren hier vor allem die zahlreichen Kühlanlagen. Die Polizei riegelte deshalb die komplette Halberstädter Straße ab. Nach ersten Messungen traten aber keine giftigen Chemikalien aus.

Ein Lager mit chemischen Stoffen in der Nähe des Großbrandes konnte vor dem Feuer geschützt werden. Verhindert werden musste auch ein Übergreifen des Feuers auf ein Möbellager in direkter Nachbarschaft.
Trotz des massiven Einsatzes von allen verfügbaren Drehleitern fraß sich das Feuer durch das Flachdach durch und brachte es zum Einsturz.

Für den südöstlichen Bereich der Stadt wurde die Bevölkerung über »Katwarn« zum Schließen der Fenster aufgefordert. Die Feuerwehr nahm laufend Messungen der Luft vor. Studenten der Universität, die an dem Abend eine Klausur schreiben sollten, durften zu Hause bleiben. Sie wurde per SMS informiert.