20. April. Lichtenau.

Feuerwehrleute schlagen Alarm. Löschgruppen Blankenrode und Kleinenberg beklagen Zustände der Gerätehäuser – Verwaltung ermittelt Kosten.
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Blankenrode/Kleinenberg: Die Stadt Lichtenau greift tief in die Taschen, um den Löschzügen Atteln und Henglarn ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Zwischen 2,5 und 2,7 Millionen Euro wird das Gebäude, das im nächsten Jahr gebaut werden soll, voraussichtlich kosten.

Doch wird es damit höchstwahrscheinlich nicht getan sein: Auch in Blankenrode und Kleinenberg besteht der Wunsch, die jeweiligen Gerätehäuser auf den neusten Stand zu bringen. Mit den entsprechenden Anträgen beschäftigte sich jetzt der Feuerwehrausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

Vor der Diskussion schilderte Ordnungsamtsleiter Friedhelm Weber die Eindrücke eines Vor-Ort-Termins in Blankenrode. Danach sei der Zustand des Feuerwehrgerätehauses schlecht. Zudem passe das aktuelle Löschfahrzeug nicht in das Gebäude und sei 200 Meter entfernt stationiert. Die Zustände im Aufenthaltsraum hätten sich als unhaltbar erwiesen, so dass dieser sogar vom Sicherheitsbeauftragten der Stadt Lichtenau gesperrt worden sei. Grund seien Feuchtigkeitsschäden und Schimmel.

Übergangsweise nutzen die Mitglieder des Löschzuges Blankenrode die Räumlichkeiten der alten Schule im Heimathaus.
Die Dringlichkeit eines Neubaus unterstrich auch Ortsvorsteher Michael Schleicher. Er trat auch Spekulationen entgegen, wodurch der Neubau des Gerätehauses in Atteln/Henglarn Begehrlichkeiten in Blankenrode geweckt habe. »Der Verwaltung ist seit mehr als zehn Jahren bekannt, dass das Gebäude abgängig ist«, betonte Schleicher. Er wies zudem darauf hin, wonach er die Stadtverwaltung bereits 2015 um einen Vor-Ort-Termin gebeten habe. Dieser sei aber erst Ende 2017 zustande gekommen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Josef Eich bezeichnete die Zustände ebenfalls als unhaltbar und forderte die Verwaltung auf, zu handeln. Auf die Ergebnisse des Brandschutzbedarfsplanes zu warten, der alle fünf Jahre – das nächste Mal im Jahr 2020 – fortgeschrieben wird und die Bedürfnisse im Feuerwehrwesen ermittelt, sei aufgrund des Handlungsdrucks nicht sinnvoll, sagte Eich. Sein Antrag, die Verwaltung möge bis zur Haushaltseinbringung im Frühjahr 2019 eine Kostenschätzung für eine Sanierung beziehungsweise für einen Neubau vorlegen, fand bei nur einer Enthaltung eine breite Mehrheit.

Ebenso einhellig fiel das Votum für den Antrag der Kleinenberger Wehr aus. Auch hier wurde die Verwaltung beauftragt die Kosten für Um- beziehungsweise Neubau des Gerätehauses zu ermitteln. Anders als in Blankenrode sei das vorhandene Gebäude zwar nicht in desolatem Zustand, jedoch entspreche es nicht mehr den Anforderungen. In den 70er Jahren gebaut, sei die Halle nicht für Löschfahrzeuge in der heutigen Größenordnung ausgelegt.

Lichtenaus Wehrleiter Hans-Jürgen Eikmeier schilderte, dass man dort an der Grenze sei, Fahrzeuge unterzustellen. Zudem bestehe beim Rangieren die Gefahr, dass Menschen verletzt werden könnten. »Allein schon aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen besteht hier dringender Handlungsbedarf. Hier geht es um Unfallverhütung«, sagte Ewald Reichstein (SPD). Diese Auffassung teilte auch die CDU-Fraktion.

Quelle: Westfälisches Volksblatt