Delbrück.

Jahreshauptversammlung Feuerwehr Delbrück. Sanierung der Gerätehäuser gefordert. Feuerwehrverband thematisiert im Brandschutzbedarfsplan aufgelistete Mängel.{gallery}news/2019/190410d1{/gallery}

 

Delbrück: Etliche Delbrücker Feuerwehrgerätehäuser sind in die Jahre gekommen. Die Mängel sind im Brandschutzbedarfsplan aufgelistet. Auf der Mitgliederversammlung des Verbandes der Freiwilligen Feuerwehr forderte Wehrführer Johannes Grothoff die Politik auf, die Probleme bald anzupacken.

Verbandsvorsitzender Bernhard Grothoff blickte in der Stadthalle auf die vielfältigen Aufgaben von der Fortbildung der Notfallhelfer bis hin zu Übungen des ABC-Zuges, das Einsatzgeschehen sowie die Überprüfung durch die Bezirksregierung zurück. Die Überprüfung sowie die Ausarbeitung eines neuen Brandschutzbedarfsplanes standen auch im Fokus der Rede von Wehrführer Johannes Grothoff. Er forderte die Politik auf, die Beseitigung der im Plan aufgeführten Mängel auf keinen Fall auf die lange Bank zu schieben. Deutliche Worte

»Die Mängel sind frappierend und wird dürfen die Neu- und Umbauten der bemängelten Feuerwehrgerätehäuser nicht aus den Augen verlieren«, betonte Johannes Grothoff, der gleichzeitig die gute und effektive Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sowie den politischen Gremien lobte.
Bei einem zweiten, ebenfalls kostenintensiven Punkt des Brandschutzbedarfsplans sieht Johannes Grothoff die Feuerwehr auf einem guten Weg: Mit Millionen-Aufwand wird der Fuhrpark der sechs Löschzüge modernisiert. »Wir erledigen unseren Job für unsere Stadt gerne.

Neue Fahrzeuge und Gerätschaften werden allerdings nicht für die Feuerwehr gekauft, sondern für die Sicherheit der Bürger in Delbrück«, unterstrich Johannes Grothoff, dass modernste Technik eine schlagkräftige Feuerwehr noch besser macht. Zwei neue Hilfeleistungslöschfahrzeuge konnten in Boke und in Ostenland in Dienst genommen werden. Ein drittes für Westenholz ist bestellt. In Boke wurde außerdem ein Dekontaminationsfahrzeug stationiert, Delbrück erhielt eine neue Drehleiter und in Bentfeld wurde ein neues Löschfahrzeug des Katastrophenschutzes stationiert. Zudem befinden sich drei neue Kommandowagen zum Ausbau in Kassel. Boke, Delbrück und Ostenland sind die Löschzüge, die diese erhalten sollen.

Grothoff rechnete vor, dass eine hauptamtliche Feuerwache – ohne Bau angemessener Unterkünfte – schnell drei Millionen Euro pro Jahr koste und dankte allen, die sich mit viel Einsatz in die Überprüfung eingebracht haben. Bei den Vorstandswahl des Verbandes wurden Bernhard Grothoff als Vorsitzender, Ralf Fischer als sein Stellvertreter, Steffen Knapp als Schriftführer und Nils Lünstroth als zweiter Kassierer bestätigt.

Lob vom Landrat. Die unschätzbar wertvolle Arbeit der Feuerwehr lobte der stellvertretende Landrat Hans-Bernd Janzen in seinem Grußwort. »Es ist nicht hinnehmbar, dass Rettungskräfte angegriffen und in ihrer Arbeit behindert werden. Menschen, die das tun, müssen mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden«, sagte Janzen.

Als leuchtende Vorbilder für die Gesellschaft bezeichnete Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz die Feuerwehrleute. »Ihr seid das Sinnbild für Einsatzbereitschaft«, so Peitz. »In Delbrück ist die Feuerwehrwelt in Ordnung«, betonte Kreisbrandmeister Elmar Keuter mit Blick auf die brillant bestandene Überprüfung durch die Bezirksregierung. »Ihr seid mit Freude, hoch motiviert und professionell zur Stelle, wenn ihr gebraucht werdet. Dafür gilt mein Dank nicht nur allen Feuerwehrleuten, sondern auch den Angehörigen und den Arbeitgebern, die dieses unterstützten«, sagte Keuter.
Gleichzeitig kündigte er an, an der 2018 in Betrieb gegangenen Brandsimulationsanlage in diesem Jahr zwei weitere Container für Übungszwecke zu errichten.

Zum Abschluss der Versammlung konnte Bürgermeister Werner Peitz noch einige Feuerwehrleute für ihre Dienstjubiläen auszeichnen. So erhielten das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 35 Jahre aktiven Dienst Johannes Grothoff, Josef Klocke und Ralf Brunnert. Ralf Fischer, Michael Lampe, Carsten Geisler und Matthias Hansel wurden für 25 Dienstjahre mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber geehrt.

Auszeichnungen
Mit der bronzenen Ehrennadel des Feuerwehrverbandes konnte Bernhard Grothoff Karl Wübbe auszeichnen. Karl Wübbe ist nicht nur seit 30 Jahren ein Aktivposten der Feuerwehr, sondern auch Gründungsmitglied des Löschzugs in Boke und Fachmann in Sachen ABC-Messtechnik. Außerdem konnten noch einige Beförderungen und Ernennungen ausgesprochen werden. So wurde Daniel Jungmann zum Brandmeister befördert, Philipp Mondo ist neuer Unterbrandmeister und Manuel Speit Feuerwehrmann. Zum Fachberater Medizin wurde Dr. Martin Terstesse ernannt. Neue Jugendbetreuer sind Martin-Georg Stollhans, Marc Brunnert, Florian Schuszter und Nils Lünstroth.

Feuerwehr Delbrück

Aktuell zählt die Feuerwehr Delbrück 587 Mitglieder, Tendenz weiter steigend. Im aktiven Dienst sind 340 Feuerwehrleute. Die Ehrenabteilung zählt 92 Mitglieder. 17 Feuerwehrleute sind vom aktiven Dienst befreit. In der Jugendfeuerwehr sind 79 Jugendliche organisiert und der Feuerwehrmusikzug Lippling zählt 59 Mitglieder. 111 Fördermitglieder unterstützen die Arbeit der Feuerwehr. Im Jahr 2018 wurden die sechs Löschzüge im Stadtgebiet zu 332 Einsätzen gerufen. Diverse technische Hilfeleistungen schlugen mit 211 Einsätzen zu Buche. Insgesamt 67 Brände forderten die Feuerwehrleute. Eine Vielzahl an Einsätzen bescherte Orkantief Friederike den Feuerwehrleuten. {gallery}news/2019/190410d2{/gallery}

 


Foto: Die Versammlung wurde außerdem genutzt, um einige Beförderungen und Ernennungen an (von links) Dr. Martin Terstesse, Marc Brunnert, Nils Lünstroth, Florian Schuszter, Manuel Speit, Daniel Jungmann und Philipp Mondo auszusprechen. Der Verbandsvorsitzende Bernhard Grothoff gratulierte. Nicht im Bild: Martin-Georg Stollhans.

Quelle: Westfälisches Volksblatt von Axel Langer