15. Mai. Paderborn.

Am Freitag wurde die Feuerwehr Paderborn um 12:52 Uhr zum Waldbad Schloß Neuhaus an der Hermann-Löns-Straße alarmiert, nachdem die Chlorgas-Warnanlage ausgelöst hatte.{gallery}news/2020/200515pb1{/gallery}

Paderborn: Bei Eintreffen der Feuerwehr wurden die Einsatzkräfte von Mitarbeitern des Freibades in Empfang genommen, die ihnen berichteten, dass nach Auslösen der Chlorgaswarnanlage eine Bademeisterin die Chlorgasräume kontrolliert habe und sofort freigesetzte Chlorgasdämpfe durch ihre Schutzmaske geschlagen waren.
Da die Bademeisterin der erhöhten Chlorgas-Konzentration ausgesetzt war, wurde Sie vorsorglich mit einem Rettungswagen zur Untersuchung in ein Paderborner Krankenhaus transportiert.
Parallel rüsteten sich zwei Feuerwehrtrupps mit Chemikalienschutzanzügen aus, während hauptamtliche Kräfte der Feuer- und Rettungswache Nord tatkräftig unterstützt durch ehrenamtliche Einheiten aus Schloß Neuhaus einen Not-Dekontaminationsplatz einrichteten und einen Löschangriff vorbereiteten.


Der ABC-Trupp kontrollierte unter „Vollschutz“-Anzügen alle drei Chlorgas-Räume, riegelte die Gasflaschenzufuhr ab und sorgte für Abluftöffnungen. Nachdem zunächst ein Explosions-Messgerät das Erreichen einer Alarmschwelle signalisierte, konnte wenig später einer Wasser-Lüfter in Betrieb genommen werden und die Lagerräume konnten zur Beseitigung der Explosionsgefahr belüftet werden. Während des Einsatzes wurden mit speziellen Prüfröhrchen mehrere Messungen auf Chlorgas durchgeführt, bis mit Mitteln der Feuerwehr keine erhöhten Messwerte mehr nachweisbar waren und die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr beendet werden konnten.{gallery}news/2020/200515pb2{/gallery}


Zu diesem Einsatz rückten hauptberufliche Einsatzkräfte der Feuerwachen Nord und Süd unterstützt durch ehrenamtliche Einheiten aus Schloß Neuhaus mit insgesamt drei Löschfahrzeugen, einem Kleineinsatzfahrzeug, dem Gerätewagen „Messung“, einem Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter „Gefahrgut“, einem Rettungswagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug sowie dem Einsatzleitwagen mit dem Führungsdienst (C-Dienst) aus. Nach dem knapp zweistündigen Einsatz mit zwischenzeitlich ca. 30 Einsatzkräften im Einsatz, wurde die Einsatzstelle wieder an die Mitarbeiter des Bäderbetriebes übergeben, die eine weitere Ursachenermittlung und Fehlerbehebung veranlassten.
Einsatzleiter/ Berichterstatter: Brandamtsrat Mirko Bursian C-Dienst | Feuerwehr Paderborn
 
Ralph Meyer
 
Chlorgasaustritt im Schloss Neuhäuser Waldbad
Paderborn-Schloß Neuhaus. Gefahrguteinsatz für die Feuerwehr Paderborn: In den Technik- und Betriebsräumen des Neuhäuser Waldbades an der Hermann-Löns-Straße hatten Chlorgasmelder am Freitag in der Mittagszeit eine Störmeldung angezeigt. Daraufhin alarmierte die Leitstelle des Kreis Paderborn um 12.52 Uhr unter dem Stichwort „Gefahrgutaustritt in baulichen Gebäuden" die Feuerwehr Paderborn. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Waldbades bestätigten auf Nachfrage außerdem einen „Geruch wie nach Chlor".
Die Paderborner Feuerwehr rückte daraufhin mit den hauptamtlichen Kräften der Wachen Nord und Süd und den Freiwilligen der Einheit Schloß Neuhaus in Richtung Hermann-Löns-Straße aus. Von der Wache Süd wurde der Abrollbehälter Gefahrgut nach Schloß Neuhaus gefahren. Rund zehn Mitarbeiter des Bäderbetriebs, die im Bereich des Bades gearbeitet hatten, warteten auf dem Parkplatz im wind abgewandten Bereich das Eintreffen der Feuerwehr ab.{gallery}news/2020/200515pb3{/gallery}

 


Einer Schwimmmeisterin, die umgehend nach dem Alarm die Chlorgasanlage kontrollierthatte, schlugen sofort freigesetzte Chlordämpfe durch die Schutzmaske, worauf sie den Technikbereich verließ. Da sie später über Reizungen der Atemwege klagte, wurde sie vorsorglich in Begleitung eines Notarztes zur weiteren Untersuchung in ein Paderborner Krankenhaushaus eingeliefert, berichtet Einsatzleiter Mirko Bursian.
An der Einsatzstelle richtete die Feuerwehr auf dem Parkplatz des Waldbades einen Not-Dekontaminationsplatz ein. Dort rüsteten sich insgesamt vier Feuerwehrleute unter Hilfestellung ihrer Kollegen mit Chemieschutzanzügen aus. Während zwei von ihnen die drei Technikräume durchsuchten, standen die beiden anderen als Rettungstrupp bereit.
Bei der Durchsuchung stellten die Einsatzkräfte fest, dass in zwei der drei Räume die Chlorgasmelder ausgelöst hatten. Alle Chlorgasflaschen waren sicher verschlossen. Sie belüfteten den gesamten Bereich mit Hilfe eines wasserbetriebenen Lüfters, so dass auch keine Explosionsgefahr mehr bestand. Während des Einsatzes wurden die Räume mehrfach auf Chorgas durchgemessen. Anschließend wurden die Anlage zur Fehlerbehebung und Ursachenermittlung an die Mitarbeiter übergeben. Insgesamt waren rund 30 Feuerwehrleute etwa zwei Stunden lang im Einsatz.
Um 13.54 Uhr wurde die Feuerwehr erneut zu einem Einsatz alarmiert. Auf dem Bau- und Betriebshofs des ASP, An der Talle, hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Zu diesem Einsatz rückten weitere Kräfte von den Wachen Nord und Süd aus.