13. Juni | Bad Wünnenberg-Helmern

Bad Wünnenberg-Helmern. Großbrand an der Ortsdurchfahrt des Bad Wünnenberger Stadtteils Helmern. Am Samstagmorgen brannte der traditionsreiche Gasthof Dahl lichterloh. Große Teile des Dachstuhls im Haupthaus und in den angrenzenden Bereichen wurden von den Flammen vollkommen zerstört.

Im Gasthof waren sieben Personen gemeldet. Zum Brandausbruch befanden sich lediglich der Seniorchef und seine Frau im Gebäude auf, als eine hausinterne Alarmanlage auslöste, teilte die Polizei mit. Unverletzt verließ das Ehepaar mit Hilfe der Feuerwehr das brennende Gebäude. Die beiden Senioren wurden anschließend vom Rettungsdienst untersucht und betreut.
Um 7.54 Uhr wurden die Feuerwehrleute im Stadtgebiet Bad Wünnenberg per Sirene und Meldeempfänger alarmiert und rückten zur Einsatzstelle an der Westfalenstraße am Ortsrand von Helmern aus. Vor Ort stand das Gebäude des 113 Jahre alten Gasthofs im Vollbrand. Auf einem Teil des Gebäudekomplexes waren Solaranlagen verbaut.
Die Feuerwehr Bad Wünnenberg rückte mit allen Einheiten außer der Löschgruppe Bleiwäsche aus. Sie soll den Grundschutz für das Stadtgebiet während des stundenlangen Löscheinsatzes sicherstellen. Erste Unterstützung erhielten Einsatzleiter Marcus Siekaup und seine Feuerwehrleute aus Lichtenau. Von dort rückten die Einheiten Atteln und Lichtenau aus.
Die Lichtenauer stellten auch eine zweite Drehleiter zur Brandbekämpfung bereit. Wasser war während der Löscharbeiten zunächst Mangelware in dem "trockenen Dorf". Deshalb förderte die Feuerwehr das Löschmittel aus verschiedenen Hydrantensträngen. Außerdem zapften sie den Helmerner Löschteich und eine Löschwasserzisterne auf einem Bauernhof an.
Während des stundenlangen Einsatzes wurde auch der Fachberater des Technischen Hilfswerks und das Deutsche Rote Kreuz aus Paderborn-Schloss Neuhaus zur Einsatzstelle beordert.
Die Feuerwehr Büren unterstützte die Löscharbeiten mit einem Schlauchwagen SW 2000, und von der Kreisfeuerwehrzentrale wurde zusätzliches Material für die Atemschutzträger in Marsch gesetzt. Insgesamt sind mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort, berichtet Marcus Siekaup. Gegen 12.40 Uhr war das Feuer zumindest äußerlich in Gewalt.<box_media>
Gegen 14 Uhr konnte ein Teil der Einsatzkräfte entlassen werden. Gleichzeitig begannen auch erste Abbrucharbeiten im Dachbereich. Auch die hölzernen Zwischendecken wurden in Absprache mit der Polizei durch ein Abbruchunternehmen abgeräumt.
In den Abendstunden übernahm eine Brandwache der Löschgruppe Helmern die Brandstelle. Am späten Abend flackerten einzelne Glutnester erneut auf, worauf die Bad Wünnenberger Wehr mit Einheiten aus Bad Wünnenberg und Leiberg erneut für Nachlöscharbeiten nach Helmern ausrücken mussten. Gegen 9 Uhr am Sonntag meldete die Feuerwehr nach insgesamt 25 Stunden "Feuer aus".
Während der Löscharbeiten schaute so mancher Feuerwehrmann fassungslos auf ein Schild an der Fassade des Gasthofs, denn fast zynisch las sich die Inschrift: "Welch ein Tag im Gasthof Dahl". Der historische Gasthof hatte sich in den vergangenen Jahren zu einem Treff vieler Helmerner entwickelt. Auch zahlreiche Familienfeiern wurden dort ausgerichtet. Am Wochenende war der Gasthof mit seinem guten Speiseangebot ein beliebtes Ziel für Ausflügler, Radler und Wanderer.
Brandursache und Schadenshöhe stehen noch nicht fest, allerdings geht die Feuerwehr von einem Totalverlust des historischen Gebäudes aus. Die Polizei hat bis zu einer genauen Untersuchung die Brandstelle beschlagnahmt.

 

 

Quelle: Ralph Meyer

 

Zu einem Dachstuhlbrand wurden die Einsatzkräfte der Löschgruppe Helmern der Freiw. Feuerwehr Stadt Bad Wünnenberg am Samstagmorgen um 07.54 Uhr zur Westfalenstraße gerufen.
Aufgrund der Lagemeldung entsandte die Leitstelle auch weitere Kräfte aus Haaren, Elisenhof, Fürstenberg und Bad Wünnenberg sowie einen Rettungswagen zur Einsatzstelle.
Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen die Flammen bereits großflächig aus dem Dachstuhl des Gasthofes.
Zwei noch im Gebäude befindliche Personen konnten das Gebäude mit Hilfe der Feuerwehr unverletzt verlassen.
Zur Unterstützung wurden weitere Feuerwehrkräfte aus Leiberg, Atteln, Lichtenau und Büren sowie von der Kreisfeuerwehrzentrale nachgefordert.
Im Innen- und Außenangriff wurde ein Löschangriff vorgenommen. Dabei wurden auch zwei Drehleitern eingesetzt.
Löschwasser wurde neben dem Hydrantennetz auch aus dem Helmerner Löschteich und der Zisterne eines Landwirts entnommen und über Schlauchstrecken zur Einsatzstelle transportiert.
Etwa 100 Feuerwehrleute waren zeitweise unter der Leitung des stv. Leiter der Feuerwehr Marcus Siekaup im Einsatz.
Im Einsatzverlauf wurde auch der Fachberater des Technischen Hilfswerks aus Paderborn und zur Verpflegung das Deutsche Rote Kreuz aus Schloß Neuhaus und Paderborn zu Einsatzstelle beordert.
Das Deutsche Rote Kreuz aus Paderborn stellte ebenfalls einen Rettungswagen zur Eigensicherung der Einsatzkräfte.
Die Nachlöscharbeiten dauern zur Stunde noch an.
Quelle: Freiw. Feuerwehr der Stadt Bad Wünnenberg

UPDATE

Am gestrigen Nachmittag wurde in Absprache mit der Polizei und dem Fachberater des Technischen Hilfswerks das Dachgeschoß sowie hölzerne Zwischendecken des betroffenen Gebäudes, in denen sich noch Brandnester befanden, durch ein Abbruchunternehmen abgeräumt.
Die Feuerwehr führte dabei Nachlöscharbeiten durch.
Seit dem gestrigen Abend wurde nach Abschluss der Abräumarbeiten eine Brandwache gehalten und die Brandstelle ständig kontrolliert.
Aufgrund wieder aufflammenden Brandguts waren insbesondere in den späten Abendstunden zwischenzeitlich erneute Löschmaßnahmen erforderlich.
Neben Kräften der Löschgruppe Helmern und des Löschzuges Bad Wünnenberg wurden hier auch Einsatzkräfte der Löschgruppe Leiberg hinzugezogen.
Am heutigen Sonntagmorgen waren die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr gegen 9 Uhr nach etwa 25stündiger Einsatzdauer beendet.
Die Einsatzstelle wurde an den Eigentümer übergeben.

Quelle: Freiw. Feuerwehr der Stadt Bad Wünnenberg

 

Halbe Million Euro Schaden

Rüther: „Familie hat alles verloren“ – technischer Defekt vermutet
Von Ingo Schmitz
Helmern (WV). Ein technischer Defekt soll das verheerende Feuer in dem beliebten Gasthof Dahl in der Ortschaft Helmern ausgelöst haben. Das hat Paderborns Polizeisprecher Michael Biermann am Montag mitgeteilt. Der Schaden an dem Gebäude ist immens: Die Ermittler schätzen ihn auf eine halbe Million Euro. Das Gebäude sei einsturzgefährdet, berichtete die Polizei.

Für die betroffene Familie – in dem Gebäude lebten sieben Personen aus drei Generationen – laufen in Bad Wünnenberg erste Hilfsmaßnahmen an. Unter anderem gebe es Initiativen im Freundeskreis, hieß es. Aber auch die Stadt sei am Ball und mit Ortsvorsteher Georg Dahl im engen Austausch, berichtete Bürgermeister Christoph Rüther am Montag.

Dabei gehe es vorrangig um die Vermittlung von Wohnungsangeboten. Es seien zudem erste Sachspenden eingegangen. „Die Familie hat alles verloren. Es konnten keine persönlichen Dinge mehr aus dem Haus gerettet werden. Es sind am Montag von Bekannten verschiedene Dinge des täglichen Bedarfs gebracht worden, wie zum Beispiel Kleidung. Wir werden uns intensiv kümmern, die Familie vernünftig unterzubringen“, versprach Bürgermeister Rüther. An diesem Dienstag soll weiter geprüft werden, welche geeigneten Wohnungen für die Betroffenen im Angebot sind. Die Familie stehe unter Schock und begreife langsam, was da passiert sei, sagte Rüther. Die Familie habe mit ansehen müssen, wie ihre Existenz von dem Feuer zerstört wurde.

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Brandermittler ist das Feuer offenbar in einem Raum im Dachgeschoss ausgebrochen. In dem Bereich sei die Haustechnik installiert gewesen, teilte die Polizei mit. Von dem Raum aus hätten sich die Flammen im kompletten Dachgeschoss ausgebreitet. Keine Stunde nach Ausbruch des Feuers waren bereits große Teile des Dachstuhls des Hauptgebäudes zerstört. Danach brachen die Flammen auch durch die Dachpfannen des angrenzenden Gebäudeteils durch.

Das Feuer war am Samstag um kurz vor 8 Uhr von zwei Bewohnern (77 und 79 Jahre) bemerkt worden. Zu dem Zeitpunkt war die Stromversorgung schon ausgefallen. Der Treppenlift für einen auf einen Rollstuhl angewiesenen Bewohner funktionierte nicht mehr, teilte die Polizei am Montag mit. Ein Zeuge und zwei Feuerwehrmänner retteten das Seniorenpaar aus dem Obergeschoss. Beide blieben unverletzt. Der Einsatz der Feuerwehr konnte erst nach 25 Stunden beendet werden.
Quelle: Westfalen Blatt 16.06.2020