3. April. Paderborn.

Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 64 in Höhe Neuenbeken sind am frühen Sonntagnachmittag insgesamt zehn Personen schwer verletzt worden. In Höhe der Kreuzung mit den Straßen Im Sudahl und Am Henkelberge stießen insgesamt drei Fahrzeuge zusammen. 

 
Paderborn. Ausgelöst wurde der Unfall durch den Fahrer eines Chevrolet-Kleinwagen, der nach dem Ausfall der Lichtsignalanlage aus Richtung Dahl kommend das gelbe Blinklicht übersah und die Bundesstraße in Richtung Neuenbeken queren wollte. Dort rammte er einen Ford Tourneo-Kleinbus, der auf der Bundesstraße in Richtung Paderborn unterwegs war. Polizei und Feuerwehr rückten mit einem Großaufgebot aus. Allein die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit rund 60 Personen im Einsatz.
 
Zunächst war der Leitstelle per Notruf ein Unfall mit drei beteiligten Fahrzeugen auf Bundesstraße 68 bei Dörenhagen an der Einmündung der Dahler Straße gemeldet worden. Doch dort wurden die Einsatzkräfte aus Borchen und Paderborn nicht fündig. Um 13.46 Uhr alarmierte die Leitstelle dann die Feuerwehr Paderborn unter dem Stichwort „Verkehrsunfall, eine eingeklemmte Person, ein Pkw überschlagen, drei Verletzte“ auf die Bundesstraße 64. 
Sofort rückten die Einsatzkräfte der beruflichen Wachen Nord und Süd sowie die Ehrenamtlichen aus Benhausen zur Unfallstelle aus. Dort stellten sie fest, dass der mit drei Erwachsenen und einem Säugling besetzte Ford Tourneo zusätzlich noch gegen einen weiteren Toyota-Personenwagen geschleudert worden war, der von der Straße Am Henkelberg nach rechts auf die Bundesstraße einbiegen wollte. Auch dieser Wagen war mit vier Personen besetzt. Der Ford-Kleinbus blieb schließlich schwer beschädigt im Straßengraben liegen.
 
Auf Grund der zahlreichen Verletzten erhöhte die Leitstelle daraufhin das Einsatzstichwort auf „Massenanfall von Verletzten, 10 Betroffene“. Insgesamt acht Rettungswagen aus den Kreisen Paderborn und Höxter und ein Krankentransportwagen rückten zur Unfallstelle im Süden Paderborns aus. Auch der Rettungshubschrauber Christoph 13 landete neben der Unfallkreuzung. Notärzte aus Paderborn, Salzkotten und Bad Driburg versorgten die Verletzten, darunter auch ein Kleinkind. Entgegen ersten Angaben war jedoch keine Person in den Fahrzeugen eingeklemmt.
 
Koordiniert wurde der Rettungsdiensteinsatz vom Leitenden Notarzt Martin Terstesse aus Delbrück. „Alle zehn Betroffenen wurden aufgrund der Wucht des Zusammenstoßes als schwer verletzt eingestuft“, berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter Georg Brüggenthies. Als erste Helfer trafen zwei weitere Notärzte aus Bad Driburg kurz nach dem Zusammenstoß an der Unfallstelle an. Sie kamen von einer Veranstaltung und befanden sich auf der Rückfahrt in den Kreis Höxter.
 
Die Polizei sperrte die Bundesstraße während der Rettungsmaßnahmen und der Unfallaufnahme zunächst komplett. Die Autofahrer wurden über Benhausen und Neuenbeken umgeleitet. Erst ab 15.40 Uhr war die Bundesstraße wieder befahrbar. 

Die Lichtzeichenanlage war bereits seit einigen Tagen ausgefallen. Noch am Samstag, so ein Ortskundiger, sei ein Reparaturversuch fehlgeschlagen. An dieser Kreuzung hatten sich in der Vergangenheit bereits mehrere schwere Verkehrsunfälle ereignet. Deshalb war entschieden worden, die Kreuzung durch eine Signalanlage zu entschärfen. Die untergeordneten Straßen waren auf gelbes Blinklicht geschaltet, teilte die Polizei mit. 

Die Paderborner Feuerwehr und der Rettungsdienst waren jeweils mit rund 30 Kräften im Einsatz. Die Verletzten wurden auch die Krankenhäuser in Paderborn und Salzkotten verteilt.