26. November. Lichtenau.

Zu 292 Einsätzen rückten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Lichtenau in den vergangenen zwölf Monaten aus. Jahreshauptversammlung in der Mensa der Realschule.

 
Lichtenau. Insgesamt zählt die Wehr mit ihren 14 Einheiten in der flächengrößten Kommune des Kreises mehr als 500 Angehörige, berichtete Vize-Wehrführer René Wittig bei der Jahreshauptversammlung in der Mensa der Realschule.  Zur Ehrenabteilung zählen 134 Mitglieder, und von 66 Jugendfeuerwehrleuten sind 44 aktiv.
 
„Mit 305 Aktiven haben wir die magische Zahl von 300 durchbrochen“, sagte Wittig und betonte, dass die durchschnittliche Zahl der Einsatzkräfte pro Einheit bei etwa 20 liege. Erklärtes Ziel bleibt, die Jugendfeuerwehr auch künftig zu stärken. Dazu passt, dass Lichtenau als dritte Kommune im Kreis nach Paderborn und Altenbeken im Januar eine Kinderfeuerwehr einrichten wird, zu der sich bereits 13 Nachwuchslöscher angemeldet haben. Die „Lichtenauer Löschlöwen“ werden durch die städtische Jugendarbeit und die Offenen Ganztagsschule unterstützt, kündigte Bürgermeisterin Ute Dülfer an. 
 
Die einzelnen Einheiten rückten zu insgesamt 292 Alarmierungen aus. Im Vorjahr waren es 170 Einsätze gewesen. Neben 88 Brandeinsätzen lag der Schwerpunkt bei 169 Technischen Hilfeleistungen. Außerdem rückte die Feuerwehr zu 30 medizinischen Notfällen aus. Acht Mal gab es Fehlalarme.  Insgesamt waren die Feuerwehleute 3.659 Stunden im Einsatz. Mit 986 Stunden entfiel der Löwenanteil auf den Löschzug Lichtenau, während die Löschgruppe Ebbinghausen nur 21 Einsatzstunden meldete. Dazu drückten die Feuerwehrleute bei 127 Lehrgängen 4.100 Stunden lang die Schulbank. Die feuerwehrtechnische Grundausbildung findet gemeinsam mit den Nachbarn aus Altenbeken statt. Unterm Strich kamen so 7.759 Stunden im Dienst für di Allgemeinheit zusammen. Das entspricht, so Wittig, einem mittelständischen Betrieb mit vier bis fünf Mitarbeitern in Vollzeit. 
 
Vize-Wehrführer Sören Dege unterstrich, dass die Feuerwehr Lichtenau in den vergangenen zwölf Monaten auch zu drei Großbränden sowie zu mehreren Unwetterlagen ausrücken musste. Allein ein schweres Gewitter im Juli belastete die Feuerwehrleute mir insgesamt zehn Einsatzstellen. Der Großbrand, der in der Neujahrsnacht in Dalheim ein Wohnhaus zerstört hatte, bescherte der Löschgruppe Dalheim allein acht neue Mitglieder.
 
Bei der Jugendfeuerwehr ist der Neustart nach Corona geglückt, teilte der neue Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Schmitz mit. Betreuer und Jugendliche hätten allein 10.000 Stunden für die Zukunft der Stadt Lichtenau geleistet.
 
Bürgermeisterin Ute Dülfer freute sich über die wegweisende Zusammenarbeit der Löschgruppen Atteln und Henglarn, die im Sommer gemeinsam ein neues Gerätehaus in Atteln bezogen. Asseln und Hakenberg werden demnächst dem Beispiel aus dem Süden folgen. Das Gerätehaus in Kleinenberg wird Ende Februar bezugsfertig sein, und für den Standort Blankenrode laufen die Ausschreibungen. Neue Fahrzeuge wurden für die Einheiten Lichtenau (Hilfeleistungslöschfahrzeug) und Holtheim (Mittleres Löschfahrzeug) bestellt. Die Lieferzeiten beträgt bis zu 24 Monate. „Neue“ Gebrauchte rollen im Frühjahr nach Grundsteinheim und Dalheim, und ein Mannschaftstransporter wurde in Lichtenau in Dienst gestellt.
 
Vize-Kreisbrandmeister Christoph Müller gab angesichts steigender Zahlen von schweren Unwettern zu bedenken, dass sich der Katastrophenschutz vor allem auf die Feuerwehren stütze, die allerdings mehrtägige Einsätze kaum stemmen können. Positiv wertete er die Erfahrungen mit der Überörtlichen Hilfe durch die Feuerwehr. Wörtlich sagte er: „Das ist unser wertvollstes Gut“. Lobende Worte fand Müller auch für die humanitäre Ukraine-Hilfe vieler Feuerwehren in der Region. „Die ukrainischen Feuerwehrleute, die selbst bei laufenden Luftangriffen nicht zögern, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um ihren Mitbürgern zu helfen, sind für mich die wahren Helden“, sagte er.
 
Befördert wurden zum Oberfeuermann/zur Oberfeuerwehrfrau: Andreas Keuter, Linda Agethen, Maurice Cueillette, Fabian Dewenter, Oliver Kahl, Michael Bolbrock, Luis Glahn, Christian Bentler, Lisa Schmidt, Fabian Lüns und Manuel Beckmann; zum Hauptfeuerwehrmann: Stefan Dreps und Mike Weskamp; zum Unterbrandmeister: Daniel Becker und  zum Oberbrandmeister: Andrej Klein, Dominik Sicken, Benedikt Roeren-Wiemes und Thomas Schulte.
 
Martin Thonemann wurde zum stellvertretenden Abschnittsführer des Abschnitts Mitte ernannt. Er löst in dieser Funktion René Wittg ab.
 
Für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr zeichnete Wehrführer Christoph Michaelis Unterbrandmeister Burkhard Jüstel von der Löschgruppe Dalheim mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes in Gold mit Goldkranz aus.
 
Ralph Meyer VdF