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28. Juli. Hövelhof.

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Hövelhof (WV). Über viele Jahre verband man in Hövelhof die Feuerwehr automatisch mit dem Namen Kesselmeier. Jetzt taucht dieser Name im Leitungsteam aber nicht mehr auf. Coronabedingt nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat die neue Führungsriege, bestehend aus Sebastian Lienen als Wehrführer und seinen Stellvertretern Patrick Falkenrich und Maximilian Rempe, Anfang April ihre Arbeit aufgenommen.
Ein geplanter Festakt im Schlossgarten musste abgesagt werden. „Wir hoffen, dass wir das im kommenden Jahr nachholen können, dann wird auch unsere Feuerwehr 90 Jahre alt“, sagt Sebastian Lienen. Genauso wie seine beiden Mitstreiter hat er bereits in der damals von Michael Kesselmeier gegründeten Jugendfeuerwehr den Grundstein für sein heutiges Engagement gelegt. Aus Kindern werden Leute: Heute leiten die drei ehemaligen Jugendfeuerwehrmänner die Sennewehr mit rund 80 Aktiven.

Die meisten Mitglieder waren zumindest per Videostream dabei, als das alte Leitungsteam, Peter und Michael Kesselmeier sowie Lothar Marxcord, im gezwungenermaßen kleinen Rahmen im Ratssaal verabschiedet wurde. „Das war eine tolle Überraschung, als dort all unsere Mitstreiter dazugeschaltet wurden“, erinnert sich Patrick Falkenrich an diesen speziellen „Corona-Gänsehautmoment“. Es seien schon große Fußstapfen, in die man da trete, ergänzt der neue Wehrführer Sebastian Lienen: „Wir haben viel Verantwortung übernommen, fühlen uns aber bestens vorbereitet und wissen 20 weitere Führungskräfte an unserer Seite, auf die wir uns ebenso wie auf alle anderen Aktiven verlassen können.“

Während Maximilian Rempe auch beruflich als Feuerwehrmann bei der Bielefelder Feuerwehr unterwegs ist, sind seine beiden Kollegen in Hövelhofer Unternehmen, bei LST und Horatec, beschäftigt. „Wir sind sehr froh, dass wir von vielen Betrieben unterstützt und für unsere Einsätze frei gestellt werden. Auch das 2012 gestartete Konzept, dass die kleineren Tageseinsätze von Aktiven, die im Bauhof der Gemeinde arbeiten, übernommen werden, klappt prima“, sagt Sebastian Lienen.
Die ersten großen Einsätze nach der Übernahme der Leitung haben für das neue Führungstrio leider auch nicht lange auf sich warten lassen. So waren Helfer der Sennewehr unmittelbar am offiziellen Tag des Führungswechsels bei einem tödlichen Unfall auf der Panzerringstraße mit in Einsatz. Zu Hilfe eilten die Hövelhofer Retter auch den Kameraden aus Delbrück beim Gr0ßbrand der Tischlerei Stamm, umgekehrt halfen die Delbrücker mit ihrer Drehleiter jüngst beim Feuer in einer alten Fachwerkscheune in Riege. Hinzu kamen mehrfach Gaslecks im Zuge des Glasfaserausbaus.
Nicht nur überörtlich, auch innerhalb der Sennewehr stehe die Kameradschaft über allem, betont Sebastian Lienen: „Auch, wenn das derzeit durch die Corona-Bestimmungen alles etwas schwieriger geworden ist: Der Zusammenhalt zeichnet die Feuerwehr seit jeher aus.“ So stehen auch die ausgeschiedenen Führungskräfte weiterhin mit Rat und Tat zur Seite: „Wir gehen zwar unseren eigenen Weg, aber Peter und Michael Kesselmeier und Lothar Marxcord sind ja nicht weg. Sie sind jederzeit für uns ansprechbar.“
Mit angestoßen hat das alte Leitungsteam zum Beispiel noch den lange geplanten Neubau des Gerätehauses am Alten Markt, mit dem im kommenden Jahr begonnen werden soll. Das alte Gerätehaus entspricht den neuesten Standards nicht mehr und ist generell zu klein geworden: „Wir haben deswegen derzeit sowohl in der aktiven Wehr als auch bei der Jugendfeuerwehr eine Warteliste“, sagt Patrick Falkenrich. Auf die weitere Ausgestaltung der Neubaupläne für das Gerätehaus ist nicht nur die neue Wehrleitung jetzt enorm gespannt: „Das wird sicher ein Meilenstein für die Hövelhofer Feuerwehr“, so Sebastian Lienen. Ungefähr ein solcher Meilenstein wie im April der Wechsel des Leitungsteams nach immerhin 21 Jahren.

Foto: Seit dem 1. April leiten (von links) Patrick Falkenrich, Sebastian Lienen und Maximilian Rempe die Hövelhofer Feuerwehr.


Westfälisches Volksblatt von Meike Oblau