24. September. Paderborn.

Lange Nacht für die Feuerwehr. Einsatzkräfte gleich drei Mal gefordert – Glyphosatanhänger stürzt um.{gallery}news/2020/200925pb{/gallery}

 

Paderborn (WV). Heiße Herdplatten und eine umgekippte, mit Glyphosat beladene Feldspritze: Es war eine lange und arbeitsintensive Nacht für die haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr, die von Mittwochabend an im Einsatz waren.
 
Den Anfang machte ein um 20.06 Uhr bei Feuerwehr und Rettungsdienst eingegangener Notruf wegen eines Heimrauchmelders mit wahrnehmbarem Brandgeruch in einem Mehrfamilienhaus in der Kilianstraße. Es wurden die beiden hauptamtlichen Feuer- und Rettungswachen Nord und Süd, die ehrenamtlichen Einheiten Stadtmitte und Stadtheide, der Einsatzführungsdienst mit dem A- und C-Dienst, sowie der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug alarmiert.
 
Nach der ersten Erkundung stellte sich heraus, dass eine auf einer heißen Herdplatte stehende Kunststoff-Warmhaltekanne geschmolzen war und eine leichte Verrauchung verursacht hatte. Die Feuerwehr kontrollierte den Bereich mit einer Wärmebildkamera. Die Wohnungsinhaberin lüftete die Wohnung eigenständig, und es waren keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
 
Nur 15 Minuten später wurde die Feuerwehr der Stadt Paderborn um 20.22 Uhr in die Gartenstraße im Ortsteil Elsen alarmiert. Auch hier hatte in einem Mehrfamilienhaus ein Heimrauchmelder ausgelöst. Im Treppenraum war Brandgeruch wahrnehmbar. Die zuerst an der Einsatzstelle eintreffende ehrenamtliche Einheit Elsen bereitete nach der Erkundung einen Löschangriff über den Treppenraum vor. Die Drehleiterbesatzung der Wache Süd ging vor dem Gebäude in Stellung und kontrollierte die Fenster der betroffenen Wohnung im zweiten Obergeschoss. Da nicht auszuschließen war, dass sich noch Personen in der Wohnung aufhalten, öffnete die Feuerwehr die Tür mit einer Ramme. In der Wohnung wurden keine Personen angetroffen. Ursache für die Rauchentwicklung war ein angebranntes Essen auf dem Herd. Am Einsatz, der rund eine Stunde dauerte, waren außer der ehrenamtlichen Einheit Elsen und den hauptamtlichen Kräften der Wache Süd auch der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen beteiligt. Es rückten 24 Einsatzkräften aus.
 
Aufgrund einer mit Glyphosat beladenen, umgekippten Feldspritze wurde die Feuerwehr der Stadt Paderborn um 22.27 Uhr in den Ortsteil Wewer alarmiert. Am Ortsausgang zwischen Wewer und Alfen ist die Feldspritze bei der Ausfahrt von einem Feld auf eine Landstraße mit einem Rad in eine Erdvertiefung geraten und umgekippt. Dabei trat das Wasser-Glyphosat-Gemisch in geringen Mengen aus und floss ins Erdreich. Nachdem anfangs nur die hauptamtlichen Kräfte alarmiert worden waren, sind noch während der Anfahrt der Einsatzführungsdienst, der Abrollbehälter Gefahrgut, das Löschfahrzeug der Wache Nord und der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen sowie einem Notarzt als weitere Kräfte hinzugezogen worden.
 
Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle gegen den fließenden Verkehr und leuchtete sie aus. Weil Pflanzenschutzmittel im Boden versickert ist, wurde die Untere Wasserbehörde hinzugezogen. Das Glyphosat wurde aufgefangen und eine Ausbreitung verhindert. Zuletzt konnte die Feldspritze nach umfangreichen Demontagearbeiten wieder aufgerichtet werden, sodass die rund 30 Einsatzkräfte den Einsatz um 1.50 Uhr beenden konnten.
 

Westfälisches Volksblatt