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19. Mai. Bad Lippspringe.

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lippspringe wird künftig personell und technisch noch besser aufgestellt. Das ist eines der Ergebnisse des neuen Brandschutzbedarfsplans der Stadt, der am Montagabend im Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss vorgestellt wurde. 

 
Bad Lippspringe. Der Plan soll nun in den Fraktionen näher erörtert werden, über mögliche Änderungen soll der Stadtrat in einer Sitzung am 31. Mai beraten, die Verabschiedung des Plans ist für die Ratssitzung im Juni vorgesehen.
 
Die Städte und Kommunen sind verpflichtet, in regelmäßigen Abständen die Leistungsfähigkeit ihrer Feuerwehren zum Schutz der Bevölkerung zu überprüfen und anzupassen. Zuletzt wurde im Jahr 2015 ein Brandschutzbedarfsplan für Bad Lippspringe erstellt. Einiges hieraus ist inzwischen umgesetzt worden oder auf dem Weg. Zur aktuellen Fortschreibung wurde eine Projektgruppe gebildet, der Vertreter der Stadtverwaltung, der Feuerwehr und der „Lülf+ Sicherheitsberatung“ angehören. Vertreter des Unternehmens aus Viersen stellten Einzelheiten am Montagabend im Kongresshaus vor.
 
Die Zahl der Einsätze der Feuerwehr hat in den zurückliegenden Jahren stetig zugenommen – sowohl bei den Bränden als auch bei den Technischen Hilfeleistungen. Brandeinsätze machten rund 40 Prozent des Einsatzgeschehens aus. Planungsziel der Feuerwehr der Badestadt ist es, binnen zehn Minuten am Einsatzort einzutreffen. Die Planungsgruppe kommt zu dem Schluss, dass dies bei 80 Prozent der Fälle möglich ist. Dies gelte sowohl für Brände wie für Technische Hilfeleistungen.
 
Untersucht wurden natürlich auch der Personalstand und die Ausstattung der Wehr mit Fahrzeugen. Zurzeit besteht die Feuerwehr Bad Lippspringe aus 80 freiwilligen Kräften. Außerdem rücken drei Kräfte aus umliegenden Wehren beim Tagesalarm in der Badestadt mit aus. Eine Parallelalarmierung, etwa der Feuerwehrkollegen aus dem benachbarten Schlangen, wird auch künftig bei Einsätzen als zwingend angesehen.
Das Durchschnittsalter liegt, bezogen auf die gesamte Lippspringer Feuerwehr, bei 38 Jahren. In den nächsten fünf Jahren scheiden aufgrund der Altersgrenze vermutlich fünf freiwillige Kräfte aus dem Einsatzdienst der Feuerwehr aus. Sehr zur Freude von Feuerwehrchef Michael Heck, gibt es derzeit aber einen großen Andrang. „16 Mitglieder aus der Jugendfeuerwehr und vier Quereinsteiger starten bei uns in diesem Jahr. Eine Grundausbildung mit 20 Leuten, das hatten wir noch nie“, erklärt Heck.
 
Bei Großfahrzeugen stehen für die Feuerwehr unmittelbar Anschaffungen an. Dabei wurde insbesondere das Alter der Fahrzeuge zum Maßstab genommen. Vier Großfahrzeuge sind inzwischen älter als 20 Jahre. Bei den Kleinfahrzeugen sieht die Lage entspannter aus.
Natürlich waren auch das neue Feuerwehrgerätehaus, seine Größe und seine Ausgestaltung ein Thema. Bei der Bauleitplanung gelte es, ein gesundes Mittelmaß zu finden, aber so, dass eine Erweiterung in einigen Jahren möglich sei, so der Standpunkt von Michael Heck.
Die Planungsgruppe beschäftigte sich auch mit der Frage, ob eine Betriebsfeuerwehr für das Medizinische Zentrum für Gesundheit (MZG) notwendig sei. Dies sei allerdings „nicht zwingend erforderlich“, so das Fazit. Bislang gibt es keine Werks- oder Betriebsfeuerwehr im Stadtgebiet.
 
Westfälisches Volksblatt von Uwe Hellbergund