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4.Juni. Delbrück Bentfeld.

2021 05. Juni 2021 Zugriffe: 953

60 Kameraden pumpen in Delbrück-Bentfeld bis in die Nacht Keller aus. Feuerwehr nach Starkregen in Paderborn und Delbrük im Dauereinsatz.

Bentfeld. „Das ging alles ganz schnell. Innerhalb weniger Minuten stand die ganze Straße unter Wasser“, stand Torben Enriquez Vega noch ganz unter dem Eindruck des gerade erlebten. Mit dem Handy hatte er die entstandene Seenlandschaft gefilmt. Vor ihm standen etliche Feuerwehrfahrzeuge, deren Besatzungen mit dem Auspumpen von Kellern beschäftigt waren. Gegen 20.20 Uhr hatte heftiger Starkregen die Scharmeder Straße und angrenzenden Bereiche in Bentfeld überflutet. Auf der Scharmeder Straße ragten nicht mal mehr die Bordsteine aus den nassen Massen.

„Ich war selber auf dem Weg nach Paderborn und nur rund 15 Minuten da, als der Melder ging. Auf dem Rückweg nach Bentfeld regnete es immer noch an fast der gleichen Stelle“, berichtete Einsatzleiter Johannes Grothoff und nannte damit wohl einen der wichtigsten Gründe für die Überflutungen in Bentfeld. Die Gewitterwolken zogen nur extrem langsam weiter und entluden sich mit voller Wucht über dem Lippedorf. Bis zu 30 Zentimeter bahnten sich die Wassermassen ihren Weg in die Keller. Hauptsächlich betroffen war der Bereich Scharmeder Straße, Godefriedstraße, Hunikastraße und Dörenkamp. Über 60 Feuerwehrkräfte der Löschzüge Bentfeld, Boke, Delbrück und Ostenland waren bis tief in die Nacht im Einsatz. Alles was an Pumpen und Wassersaugern verfügbar war, war vor Ort.

Auf den Feldern und in den Gärten stand das Wasser und gab einen Fingerzeig, wie heftig es geregnet haben muss. Anwohner berichteten, dass ihre Niederschlagsmesser im Garten 40 Liter Regen pro Quadratmeter anzeigen würden. „Wir haben inzwischen vier Einsatzschwerpunkte, an denen jeweils zwei bis drei Keller überflutet wurden“, liefen bei Johannes Appelbaum in der Einsatzzentrale die organisatorischen Fäden zusammen. Insgesamt ergaben sich im Laufe des Abends über zehn Gebäude, bei denen die Feuerwehr aktiv werden musste. „Teilweise sind die Bewohner im Urlaub und fürsorgliche Nachbarn haben das Unheil entdeckt“, so Wehrführer Johannes Grothoff, der sich schnell auf den Weg in die Ostpreußenstraße machte. Auch dort war Wasser in einen Keller eingedrungen.

In der Godefriedstraße strömte allerdings nicht nur Regen in den Keller, hier sorgte ein Rückstau in der Schmutzwasserkanalisation für übelriechende Probleme. Im Bereich Dörenkamp konnte deshalb zunächst nicht effektiv abgepumpt werden, da das abgepumpte Wasser über die Kanalisation wieder zurücklief. Um sich des Problems anzunehmen, wurde auch der Bereitschaftsdienst des Delbrücker Abwasserwerks verständigt. Feuerwehrkräfte kontrollierten in den hauptsächlich betroffenen Straßen die Wohnhäuser und sprachen mit den Anwohnern.

Westfälisches Volksblatt von Axel Langer

Paderborn