3. April. IdF Münster.

Drei Tage lang nahmen die Mitarbeiter im Führungsstab der Einsatzleitung des Kreises Paderborn am Institut der Feuerwehr (IdF) in Münster an einem dreitägigen Seminar teil, bei dem in zwei Stabsrahmenübungen die Bearbeitung von Großschadenslagen trainiert wurde.

 

Kreis Paderborn/Münster. Die 29 Kräfte aus dem Kreis Paderborn, in der Hauptsache Führungskräfte der Feuerwehren aus dem Kreisgebiet, übten das Zusammenspiel der einzelnen Sachgebiete im Stab, der sich in einem realen Fall um die operativ-taktische Bearbeitung einer Lage kümmern würde, während der Krisenstab die administrativ-organisatorische Komponente abbildet. Unterstützt wurden die einzelnen Sachgebiete im Stab von Fachberatern der Polizei, des Technischen Hilfswerks, dem Landesbetriebs Wald und Holz und den übrigen Hilfsorganisationen uns dem rettungsdienstlichen Bereich.

Der Stab gliedert sich in die Arbeitsbereiche Personal (S 1), Lage (S 2), Einsatz (S 3), Versorgung (S 4), Presse- und Medienarbeit (S 5) sowie Informations- und Kommunikationswesen (S 6). Bei den beiden Übungen stand die gemeinschaftliche Bearbeitung von Schadenslage im Vordergrund.

Ziel war, die Handlungssicherheit bei den Entscheidungsprozessen in der Einsatzleitung zu vertiefen. Stabsrahmenübungen haben stets eine vorgegebene Ausgangslage, mit der der Stab arbeiten muss. Im Hintergrund wirkt ein so genannter Gegenstab, ebenfalls mit erfahrenen Praktikern besetzt, der mit bestimmten Lageeinspielungen, etwa Verkehrsunfällen oder Bombenfunden, versucht, die Arbeit der Einsatzleitung zu erschweren.

Beide Übungen der Paderborner Einsatzleitung beschäftigten sich mit Flächenlagen während einer ausgeprägten Hitzewelle. Das erste Szenario war ein ausgedehnter Brand im Haarener Wald, der auch die JVA Stöckerbusch und ein benachbartes Zeltlager für Flüchtlinge bedrohte. Dazu gesellte sich noch ein Notfall mit zahlreichen Betroffenen Im Jugendwaldheim Ringelstein und ein Verkehrsunfall im Bürener Bereich, bei dem auch Einsatzkräfte verletzt wurden.

Aufgabe der Sachgebiete war, rasche und wirksame Hilfe auch durch auswärtige Kräfte zu organisieren und den Landrat direkt und über Verbindungspersonen aus der Verwaltung „in der Lage zu halten“, damit notfalls der Krisenstab einberufen werden kann. Beim zweiten Szenario stand ebenfalls ein Waldbrand im Fokus, diesmal im Lippspringer Kurwald. Das Feuer war durch feiernde Jugendlich als Folge einer „Tumultlage“ ausgelöst worden. In der Folge wurden zahlreiche Personen vermisst, weitere wurden zum Teil mit schweren Verletzungen aus dem Wald gerettet und versorgt. Auch hier galt es, überregionale Hilfe zur Brandbekämpfung anzufordern und heranzuführen, zu versorgen und in den Einsatz einzubinden.

Erschwert wurde dies durch besondere Einlagen wie ein Blackout durch Schäden an Stromleitungen im Bereich Bad Lippspringe und Schlangen sowie einen Bombenfund auf einer Baustelle im Zentrum der Badestadt Geübt wurde auch das Zusammenspiel von digitaler Einsatzsoftware und analoger Zettelwirtschaft, in der Fachsprache auch als Vierfachvordruck bekannt. In den Übungen wurden einige Stabsfunktion unterschiedlich besetzt. Auch wurden verschiedene Raumkonzepte erprobt, wobei sich die meisten Praktiker bei einer Lösung, die dem Stabsraum in Büren-Ahden entspricht, am wohlsten fühlten.

Bericht: Ralph Meyer VdF