20. Juni. Bad Lippspringe.

Spatenstich für Bad Lippspringer Feuerwehrgerätehaus soll im November erfolgen. Baukosten steigen deutlich auf 7,3 Millionen Euro.

 

Bad Lippspringe. Der geplante Neubau des Bad Lippspringer Feuerwehrgerätehauses ist in greifbare Nähe gerückt. Der Stadtrat hat am Montagabend (19. Juni) die bereits im Vorfeld favorisierte Planungsvariante einstimmig auf den Weg gebracht. Die Investitionssumme beläuft sich auf knapp 7,3 Millionen Euro.

Bürgermeister Ulrich Lange sprach von einer „historischen Entscheidung“. Die nun vom Stadtrat verabschiedete Variante enthält nach Aussage von Architekt Diplom-Ingenieur Martin Brockmeier einige energetische Verbesserungen. Für die Wärmeversorgung zum Beispiel soll künftig eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sorgen. Ebenso geplant ist eine Photovoltaik-Anlage mit Speicher auf dem Dach des neuen Feuerwehrgerätehauses. Wichtiger positiver Nebeneffekt: Die CO₂-Emissionen lassen sich so signifikant reduzieren.

In die aktuelle Planung wurde unter anderem auch eine Brandmeldeanlage mit aufgenommen.Das alles schlägt sich auch in den Kosten nieder. Statt der zunächst angenommenen Investitionssumme von 5,9 Millionen Euro (2022) gibt Brockmeyer die Bausumme jetzt mit 7,3 Millionen Euro an („belastbare Zahl“). Wäre die Stadt bei der ursprünglichen Grundvariante geblieben, hätten die Baukosten bei 6,7 Millionen Euro gelegen. Grund sind nach Aussage Brockmeyers die galoppierende Inflation sowie die zwischenzeitlich deutlich gestiegenen Material-, Bau- und Lohnkosten. Für das Feuerwehrgerätehaus geht Brockmeyer von einer Preissteigerung von etwa zwölf Prozent aus.

Die anschließende Fragerunde eröffnete Ratsherr Marius Peters (CDU) mit einer indirekten Kritik: „Meine Fraktion hätte sich bei einem Großprojekt wie diesem mehr detaillierte Zahlen gewünscht. Welchen Anteil zum Beispiel hat die Inflation an den gestiegenen Baukosten und welche sind auf die zusätzlichen energetischen Maßnahmen zurückzuführen?“ Die Planer sagten zu, diese Frage in Kürze im Detail zu beantworten.Markus Wille (FWG) attestierte Planern und Stadtverwaltung, eine gute Arbeit gemacht zu haben: „Das neue Feuerwehrgerätehaus wird nicht nur hochfunktional, sondern auch schick sein. Dass die ursprünglich angenommenen Baukosten von 5,9 Millionen Euro nicht reichen würden, darauf haben wir bereits bei den Haushaltsberatungen hingewiesen.“

Zusätzliche Ausstattungskosten mit 120.000 Euro beziffert Kämmerer Till Kremeyer versuchte, den Zahlendschungel aufzulösen. Es gebe mit Blick auf das neue Feuerwehrgerätehaus aus dem Vorjahr noch einen Haushaltsrest von insgesamt 900.000 Euro, der in das Folgejahr übertragen werden könne. Die Grundvariante hätte sich so ohne eine weitere Kreditaufnahme finanzieren lassen. Die zusätzlichen Ausstattungskosten gab Kremeyer mit 120.000 Euro an. Ob die Bauplanung mit den Verantwortlichen der Bad Lippspringer Feuerwehr abgesprochen sei, wollte Ratsherr Mehmet Ali Yesil (Die Linke) wissen: „Das war bei den bisherigen Planungen so“, machte Bauamtsleiterin Tanja Berghahn-Macken deutlich. „Und auch bei den weiteren Schritten und der Umsetzung werden wir unsere Feuerwehr mit einbeziehen.“ Brockmeyer gab abschließend noch einen Ausblick auf den weiteren Bau-Zeitplan: Mit dem einstimmigen Ratsbeschluss im Rücken „werden wir jetzt in die Ausschreibungen gehen. Der obligatorische erste Spatenstich ist für November 2023 vorgesehen.“ Die Bauzeit insgesamt gab der Architekt mit 15 Monaten an. Mit der Eröffnung des Feuerwehrgerätehauses sei dann Mitte 2025 zu rechnen.Dreiteiliger Gebäudekomplex auf 6500 Quadratmeter großem Grundstück.

Das neue Bad Lippspringer Feuerwehrgerätehaus soll auf einem knapp 6500 Quadratmeter großen Grundstück am Kalli-Gaulke-Weg 2 entstehen. Der dreiteilige Gebäudekomplex besteht im Einzelnen aus einem Massivbau, einer Fahrzeughalle sowie einem Hallen-Anbau. Der zweigeschossige Massivbau ist 800 Quadratmeter groß. Im Erdgeschoss findet sich ausreichend Platz für die Verwaltung, die Einsatzzentrale mit Stabsraum sowie flexibel große Umkleidebereiche mit den dazugehörigen Schwarz-Weiß-Schleusen. Die Etage darüber hat ebenfalls unterschiedliche Funktionen. In diesem Geschoss sollen künftig die Schulungs- und Versorgungsräume zu finden sein. Treffen der Jugendfeuerwehr werden hier ebenfalls möglich sein.

Und nicht zu vergessen: Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr soll hier die Möglichkeit erhalten, seine vielen unterschiedlichen Instrumente sicher einzulagern. Die Fahrzeughalle der neuen Rettungswache bringt es auf eine Gesamtfläche von 405 Quadratmeter, die anschließende Waschhalle soll 109 Quadratmeter groß sein. Der Hallen-Anbau (118 Quadratmeter Nutzfläche) ist im Wesentlichen als Werkstatt- und Lagerfläche gedacht. Aber auch notwendige Technikräume sollen hier untergebracht werden.

Bericht: Westfälisches Volksblatt