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28. Oktober. Hövelhof Münster.

Mathias Strunz, Leiter der ABC-Einheiten im Kreis Paderborn und Lothar Mühlbrand, bis Frühjahr 2023 sein Stellvertreter, stellten am Institut der Feuerwehr (IdF) in Münster beim Seminar Einsatznachbesprechung den Einsatzablauf bei einem Kampfmittelfund in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Hövelhof im Juli 2020 vor.

 

Hövelhof/Münster. Mathias Strunz, Leiter der ABC-Einheiten im Kreis Paderborn und Lothar Mühlbrand, bis Frühjahr 2023 sein Stellvertreter, stellten am Institut der Feuerwehr (IdF) in Münster beim Seminar Einsatznachbesprechung den Einsatzablauf bei einem Kampfmittelfund in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Hövelhof im Juli 2020 vor.

Geleitet und moderiert wurde das Seminar von Thomas Kresse, Leiter der Berufsfeuerwehr Leverkusen, und Sebastian Wagner, stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr Solingen. Die in Münster angebotenen Einsatznachbesprechungen richten sich an Führungskräfte der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen. „Im Rahmen einer offenen Fehlerkultur sollen dabei auch selbstkritisch Fehler angesprochen werden, damit sie bei künftigen Einsätzen vermieden werden können“, erklärte Strunz.

Bei dem Einsatz im Sommer 2020 war ein Bagger bei Erdarbeiten mit seiner Schaufel auf einen harten Gegenstand gestoßen und hatte in beschädigt. Bauarbeiter stellten dann eine Gasausströmung aus dem Gefäß und einen phosphorähnlichen Geruch fest. Die Fundstelle wurde zunächst in einem Umkreis von 300 Meter abgesperrt. In der JVA sitzen rund 100 jugendliche Häftlinge ein. Außerdem sind dort rund 150 Mitarbeiter beschäftigt. An die Einrichtung, die am Rande des Truppenübungsplatzes Senne liegt, grenzt auch eine Wohnsiedlung an. In der Folge wurden zahlreiche Einheiten in den Einsatz eigebunden. Neben der Feuerwehr Hövelhof und der Polizei wurden auch die ABC-Einheiten im Kreis Paderborn, das Technische Hilfswerk (THW) und die Hilfsorganisationen eingesetzt.

Auch das Ordnungsamt der Sennegemeinde Hövelhof, der Fachberater ABC, der Defence Fire and Rescue Service aus Sennelager und der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg an der Abarbeitung der Lage beteiligt. Insgesamt waren rund 140 Kräfte im Einsatz. Auch die Analytical Task Force C-R der Berufsfeuerwehr Dortmund war an der Fundstelle mit einem vollen Labor und Chemikern zur Analyse der Funde präsent. Durch die Untersuchungen wurde festgestellt, dass es sich beim Inhalt der beiden Tongefäße um Bromazetat handelte. Die Information war wichtig für die Behandlung der mit diesem Stoff beaufschlagten Personen und deren Therapie. Sechs verletzte Personen wurden seinerzeit klinisch behandelt, fünf von ihnen auch in einer Augenklinik.

Bericht: Ralph Meyer VdF