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7. Juni. Lichtenau Kleinenberg.

Ein Zweifamilienhaus an der Hauptstraße im Lichtenauer Stadtteil Kleinenberg mit angrenzender Tischlerwerkstatt ist am frühen Samstagnachmittag durch einen Großbrand vollkommen zerstört worden. Ein angrenzendes Wohnhaus wurde durch Löschwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehren aus Lichtenau und Borchen sowie der Löschwassertransportzug des Kreises waren mit mehr als 80 Kräften in der Spitze bis zum Pfingstsonntag im Einsatz. Die Hauptstraße ist im Bereich der Brandstelle auch am Sonntagmorgen weiterhin gesperrt.


Lichtenau-Kleinenberg. Um 13.29 Uhr wurde die Feuerwehr unter dem Stichwort „Dachstuhlbrand“ zu einem Mehrparteienwohnhaus an der Hauptstraße, der Kleinenberger Ortsdurchfahrt, gegenüber der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung, alarmiert. Nach der ersten Rückmeldung durch die Kräfte der Einheit Kleinenberg, die einen Brand mit starker Rauchentwicklung bestätigte, wurden weitere Einheiten der Feuerwehr Lichtenau zur Einsatzverstärkung gerufen, berichtet Einsatzleiter Sören Dege, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Lichtenau. Er wurde durch die Abschnittsleiter René Wittig und Christoph Müller unterstützt.

Rasch rückten auch die Einheiten Lichtenau, Atteln, Husen, Grundsteinheim, Iggenhausen und Holtheim zur Brandbekämpfung nach. Mit einer Riegelstellung versuchten die Lichtenauer Einheiten, unterstützt von der Drehleiter aus der Nachbarkommune Borchen, ein Übergreifen des Feuers auf ein unmittelbar angrenzendes, ebenfalls zweigeschossiges Wohnhaus zu verhindern. Auf der Rückseite des Wohnhauses war eine Fotovoltaikanlage installiert, die bei der Brandausbreitung ebenfalls zerstört wurde.
Da die Wasserversorgung durch die massive Löschwasserentnahme an ihre Grenzen kam, forderte die Einsatzleitung Unterstützung durch den Löschwassertransportzug des Kreises Paderborn an. Mehrere Tanklöschfahrzeuge aus den Wehren im Kreisgebiet zapften ergiebigere Wassernetze in der Umgebung an und versorgten im Pendelverkehr die im Einsatz befindlichen Lichtenauer Fahrzeuge mit Löschwasser.

Wegen der starken Rauchentwicklung, die von einem böigen Westwind in Richtung Zentrum und weiterer Wohngebiete transportiert wurde, löste die Feuerwehr Warnmeldungen zum Schutz der Bevölkerung über die Warn-Apps Nina und KatWarn aus. Die Kreisfeuerwehrzentrale schickte den Abrollbehälter Atemschutz nach Kleinenberg, um dort den dringend benötigten Nachschub an Atemschutzgeräten sicherzustellen.
Wegen der enormen Brandausbreitung war an einen Löschangriff im Inneren überhaupt nicht zu denken, so Dege. Auch zerknallten in der Werkstatt wiederholt Druckgasgefäße. Um 14.50 Uhr brannte der Dachstuhl durch, und die Flammen loderten meterhoch in den Himmel. Bereits vorher hatten beide Wohnungen in dem Wohngebäude in Vollbrand gestanden.

Während des Brandausbruchs befanden sich die fünf Bewohner nicht im Haus. Der Hausbesitzer und Inhaber der Tischlerwerkstatt, arbeitete im Garten, als er plötzlich einen lauten Knall hörte. Sekunden später quollen bereits dichte Rauchwolken aus dem Gebäude. Gegen 15 Uhr ging ein heftiger Regenschauer über Kleinenberg nieder. Lichtenaus Bürgermeisterin Ute Dülfer informierte sich an der Brandstelle über den Stand der Löscharbeiten.

Gegen 16.30 Uhr am Samstag war der Brand in Gewalt, in der Nacht zu Sonntag war das Feuer gelöscht. Die Feuerwehr Marsberg unterstützte die weiteren Löscharbeiten mit einer Drohne, um Brandnester in den angrenzenden Nebengebäuden und Garagen zu erkennen. In der Nacht wechselten sich die Einheiten bei den Nachlöscharbeiten ab, so René Wittig, Leiter der Feuerwehr Lichtenau.

In den Morgenstunden des Sonntags lag der Schwerpunkt des Feuerwehreinsatzes beim Aufspüren von Glutnestern in Zwischenwänden und einem Pelletlager im rückwärtigen Bereich. Dabei wurde die Feuerwehr auch durch die Erkundungsdrohne der Feuerwehr Hövelhof unterstützt. Während des gesamten Einsatzes stellten Kräfte der Einheiten Atteln und Herbram den Grundschutz für die Stadt sicher. Eine Hilfsorganisation stellte die Verpflegung der Feuerwehrleute sicher.

Der Hauseigentümer vermutet, dass der laute Knall und das nachfolgende Feuer ihren Ursprung in der Fotovoltaikanlage hatten. Der Sachschaden an den beiden betroffenen Gebäuden wird auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Die fünf Bewohner des abgebrannten Hauses und die zwei Personen aus dem nicht mehr bewohnbaren Nachbarhaus wurden durch das Ordnungsamt der Stadt Lichtenau anderweitig untergebracht.

Während des Feuerwehreinsatzes bleibt die Ortsdurchfahrt in Kleinenberg, die Hauptstraße, im Abschnitt des Einsatzortes bis voraussichtlich in die Mittagsstunden des Sonntags voll gesperrt. Am Pfingstwochenende feiert die St.-Sebastian-Schützenbruderschaft Kleinenberg außerdem ihr traditionelles Schützenfest.

Bericht/Fotos: VdF Ralph Meyer


Westfälisches Volksblatt

Nach lautem Knall: Haus in Lichtenau steht in Flammen. In Lichtenau steht am Samstagnachmittag 7. Juni ein Wohnhaus in Flammen. Nach ersten Angaben war dem Brand ein lauter Knall vorangegangen. Die Nina-App warnt vor starker Rauchentwicklung. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Lichtenau. Die Feuerwehr wurde gegen 13.30 Uhr zu einem Dachstuhlbrand an die Hauptstraße in Lichtenau-Kleinenberg gerufen. Doch schon bald zeigte sich: Das Zweifamilienhaus ist offenbar nicht mehr zu retten. 
Nach ersten Erkenntnissen sollen der Hausbesitzer und drei Mieter im Gebäude gewesen sein, als es zu dem lauten Knall kam. Kurz darauf schossen bereits Stichflammen aus dem Dachgeschoss. Die Bewohner konnten sich ins Freie retten. Er habe noch selbst versucht zu löschen, sagte der Hausbesitzer am Samstagnachmittag. Doch es sei nichts zu machen gewesen. Er vermutet, dass die Photovoltaikanlage Ursache für die Explosion und das Feuer sein könnte.
Auch während der Löscharbeiten kommt es immer wieder zu Detonationen. Die Flammen haben sich durch den gesamten Dachstuhl gefressen. Die Feuerwehr versucht zu verhindern, dass das direkt angebaute Nachbarhaus vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen.
Im Laufe des Nachmittags kam es aufgrund der großen Entnahme nach Angaben des stellvertretenden Stadtbrandmeisters Sören Dege zu Problemen bei der Wasserversorgung, der Druck war offenbar zu niedrig. Deswegen richtete die Feuerwehr einen Pendelverkehr mit zehn Tanklöschfahrzeugen des Wasserversorgungszuges des Kreises Paderborn zwischen der Stadt Lichtenau und dem Ortsteil Kleinenberg ein. Nach Deges Einschätzung wird das bedrohte Nachbargebäude wohl erhalten werden können. Vom Unglückshaus werden wohl nur Trümmer übrig bleiben.

Bei dem Gebäude handelt es sich um das Elternhaus des Lichtenauers, das 1906 gebaut worden war. In den vergangenen Jahrzehnten wurde es immer wieder umgebaut und renoviert. Am Haus befindet sich auch eine kleine Schreinerwerkstatt.
An diesem Samstag ist in Lichtenau-Kleinenberg Schützenfestauftakt. Starten sollte es um 17 Uhr mit der Messe. Zahlreiche Schützen sind aber auch bei der Feuerwehr im Einsatz, darunter auch Hofstaatsmitglieder.