Wegen eines massiven Kellerbrandes mussten am Montagmittag Teile der Delbrücker Innenstadt gesperrt werden. Zu dem Feuer in einem mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshaus in der Straße Thülecke war die Delbrücker Feuerwehr gegen 13 Uhr alarmiert worden.
Delbrück. Als knapp 70 Einsatzkräften aus insgesamt vier Einheiten am Brandort eintrafen, war das Gebäude bis in das zweite Obergeschoss extrem verraucht, berichtet Einsatzleiter Ralf Fischer, stellvertretender Leiter der Delbrücker Feuerwehr. Dichte Rauchwolken drangen aus allen Kellerfenstern, und an der westlichen Giebelseite machten zwei Erwachsene, die ebenfalls im Rauch stehen, am offenen Fenster im zweiten Obergeschoss auf sich aufmerksam.
Sofort brachte die Feuerwehr die Drehleiter in Stellung und rettet die beiden Erwachsenen auf der Gefahrenzone. Sie wurden sofort vom Rettungsdienst übernommen und von der Delbrücker Notärztin versorgt. Dafür wurde das Foyer der Hauptstelle der Volksbank Delbrück-Rietberg in einen provisorischen Behandlungsplatz umgewandelt. Die beiden geretteten Personen wurden später mit zwei Rettungswagen wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert.
In dem Gebäude waren fünf Personen gemeldet. Eine Wohnung im Obergeschoss war verschlossen, und die Bewohner nicht zu Hause. Die Kinder der Bewohner aus dem zweiten Obergeschoss waren während des Feuerwehreinsatzes noch in der Schule und werden inzwischen vom Ordnungsamt betreut.
Bereits in der ersten Phase des Einsatzes setzte die Feuerwehr einen Rauchschutzvorhang zwischen Keller und Treppenhaus, um eine weitere Verrauchung des Treppenhauses zu vermeiden. Zwei Trupps unter Atemschutz begannen parallel mit dem Löschen des Kellerbrandes und der Durchsuchung der übrigen Stockwerke. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte durch einen massiven Lüftereinsatz, um der starken Hitzeentwicklung im Keller und der schlechten Sichtverhältnisse Herr zu werden.
In den Kellerräumen hatte aus unbekannter Ursache Unrat und eine dort gelagert Einbauküche Feuer gefangen, so der Einsatzleiter. Ein weiterer Rettungswagen verblieb wegen des Atemschutzeinsatzes zum Eigenschutz der Feuerwehrleute an der Brandstelle.
Neben den Kräften des Löschzuges Delbrück wurden auch die Sonderfahrzeuge der Löschzüge Boke, Lippling und Ostenland in die Delbrücker Innenstadt geschickt. Die Brandursache des Kellerbrandes und die Schadenshöhe stehen noch nicht fest. Die Polizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen. Im Laufe des Nachmittags wurde festgestellt, dass die Wohnungen bewohnbar sind. Allerdings wurde das Gebäude stromlos geschaltet.
Während der Löscharbeiten war die Ortsdurchfahrt zwischen dem Alten Markt und dem Kreisverkehr an der Boker Straße gesperrt. Kontaminierte Einsatzbekleidung, Schläuche und Atemschutzgeräte wurden direkt an der Einsatzstelle gesammelt und mit einem Logistikfahrzeug zur fachgerechten Reinigung gefahren.
Bericht: VdF Ralph Meyer