Jugendfeuerwehr Delbrück.

Berufsfeuerwehrtag in Delbrück – Erfahrungen für Ernstfälle gesammelt. Nachwuchskräfte müssen richtig ran.{gallery}news/2018/181012jf1{/gallery}

 

Delbrück: Mitten in der Nacht geht der Funkmelder, und in Windeseile sind die Feuerwehrfahrzeuge besetzt. Es gilt, eine vermisste Person zu suchen. Allerdings rücken in diesem Fall Mitglieder der Jugendfeuerwehr aus, um die Vermisstensuche vorzunehmen. Die nächtliche, simulierte Personensuche war einer der Aufgaben, der sich die Mitglieder der Delbrücker Jugendfeuerwehr im Rahmen des Berufsfeuerwehrtags stellen mussten.

24 Stunden Dienst und ein Einsatzszenario wie bei der Berufsfeuerwehr – das bedeutet der Berufsfeuerwehrtag. 63 Mitglieder der Jugendfeuerwehr sowie 29 Betreuer aus allen sechs Standorten stellten sich den Aufgaben. »Einerseits überprüfen wir damit den Ausbildungsstand der Jugendlichen, andererseits ist das immer ein besonderer Tag, auf den sich alle Beteiligten sehr freuen«, nahm Stadtjugendfeuerwehrwart Jürgen Kersting die Übungen in Augenschein.

Die Jugendlichen übernachteten in den eigens für die Aktion mit Rauchmeldern ausgestatteten Feuerwehrgerätehäusern. Von der Personensuche über Tierrettung, Ölspurbeseitigung, Wasserrettung, Verkehrsunfall bis hin zu kleineren und simulierten Großbränden erwartete die Jugendlichen nahezu das gesamte Feuerwehrspektrum.
Höhepunkt war eine Großübung auf dem Gelände des Landmaschinenherstellers Köckerling im Gewerbegebiet Osterloher Straße. »Das ist eine gute Gelegenheit, die Löschwasserversorgung für diesen Bereich erstmals auf seine Leistungsfähigkeit hin zu testen«, war auch der stellvertretende Wehrführer Ralf Fischer auf die Großübung mit allen Jugendfeuerwehrmitgliedern gespannt.{gallery}news/2018/181012jf2{/gallery}

 

 

Unter dem Alarmstichwort »Produktionshalle in Vollbrand« rückten die Jugendlichen von der Sammelstelle, dem Feuerwehrgerätehaus in Lippling, an die Einsatzstelle aus. Mehrere hundert Meter lange Schlauchleitungen mussten verlegt und der Löschangriff koordiniert werden. Angenommen wurde, dass die 10.000 Quadratmeter große Produktionshalle der Firma Köckerling in Vollbrand stehen würde. Parallel zum Aufbau der »langen Wegestrecke« wurde zunächst das Löschwasser aus den wasserführenden Fahrzeugen eingesetzt. Für viele Jugendliche war es eine wichtige und neue Erfahrung, wie schnell die Tanks der Fahrzeuge leer waren und man dann auf das Wasser aus der Schlauchleitung zurückgreifen musste.

»Die Löschwasserversorgung hat gut funktioniert. Wir können nun auf praktische Erfahrungen bei der Wasserversorgung zurückgreifen, wenn es in diesem Gewerbegebiet mal zum Ernstfall kommen sollte«, dankte Ralf Fischer den Jugendlichen und den Betreuern für die Einsatzbereitschaft sowie den Verantwortlichen der Firma Köckerling. Fischer unterstrich die Bedeutung der Jugendfeuerwehr, die als wichtigste Nachwuchsschmiede innerhalb der Feuerwehren gilt. Auch Eckhard Siggemann, Betriebsleiter der Firma Köckerling, zeigte sich begeistert von der Vielzahl junger Menschen, die sich in den Feuerwehrdienst stellen möchten. »Die Abläufe bei einem Löschangriff hier zu testen war auch für uns eine sehr sinnvolle Sache«, so Siggemann. Anschließend lud die Firma Köckerling die Feuerwehrleute zu einem Snack sowie zu Getränken ein.

Quelle: Westfälisches Volksblatt von Axel Langer