30. Oktober. Paderborn.

Ermittlungserfolg nach Autobrandserie - Mutmaßlicher Brandstifter in Haft.



Paderborn: Gemeinsame Presseerklärungder Staatsanwaltschaft Paderborn, der Mordkommission des Polizeipräsidiums Bielefeld und der Kreispolizeibehörde Paderborn.

Nach den Autobränden in der vergangenen Woche hat die Polizei am Montag den mutmaßlichen Täter festgenommen. Gegen den 24-jährigen Mann aus Niedersachsen ist noch am Montagabend Haftbefehl erlassen worden.
In der Nacht zu Mittwoch (24.10.2012) hatten in der Innenstadt drei Autos und ein Lieferwagen gebrannt. Dabei waren Sachschäden von über 20.000 Euro entstanden. Nachts darauf brannte gegen 01:50 Uhr ein Wohnmobil auf dem Maspernplatz. Der Besitzer (66) und seine Partnerin (53) schliefen bei Brandausbruch und wurden glücklicherweise noch rechtzeitig wach. Sie konnten das Feuer selbständig löschen, wobei der Mann leichte Verletzungen an einer Hand erlitt. Ein angeforderter Sachverständiger untersuchte am Donnerstag sämtliche Fahrzeuge und kam zu dem Ergebnis, dass die Brände gelegt worden waren.

Aufgrund der lebensbedrohlichen Situation für die Wohnmobilnutzer erweiterte die Staatsanwaltschaft Paderborn die Ermittlungen wegen Brandstiftung auf ein versuchtes Tötungsdelikt. Eine Mordkommission aus Beamten der Bielefelder und Paderborner Polizei wurde eingesetzt.
Die Paderborner Polizei stellte kurzfristig ein Präventionskonzept für die Innenstadt auf und setzte in den Folgenächten starke Zivilkräfte zur Verhinderung weiterer Brände ein.

Bereits bei den ersten intensiven Ermittlungen gelangten Kriminalbeamte an Erkenntnisse über einen 24-jährigen Mann, der als Aushilfe bei einem Schausteller auf der Herbstlibori- Kirmes arbeitete und eine Unterkunft in der Innenstadt angemietet hatte. Gegen den Mann war in Niedersachsen bereits mehrfach wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt worden.
Durch die weiter geführten Ermittlungen und die Auswertung der gesicherten Spuren erhärtete sich der Verdacht gegen den Schaustellergehilfen. Am Montagmorgen vollstreckte die Mordkommission einen Durchsuchungsbeschluss in der Unterkunft des Tatverdächtigen. In seiner anschließenden Vernehmung gab der 24-jährige zu, das Wohnmobil in Brand gesetzt und Brände an zwei Autos gelegt zu haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass er auch für die Brände an den beiden anderen Autos verantwortlich ist. Er sei betrunken gewesen und habe nicht gewusst, dass Menschen in dem Wohnmobil schlafen würden, gab der mutmaßliche Täter an.

Die Staatsanwaltschaft Paderborn beantragte noch am Montag einen Haftbefehl beim Amtsgericht. Gegen den Tatverdächtigen ordnete der zuständige Richter am Abend die Untersuchungshaft wegen versuchten Mordes und Brandstiftung an.
Leitender Polizeidirektor Andreas Krummrey war selbst nachts unterwegs, um sich ein Bild von dem laufenden Polizeieinsatz zu machen. Krummrey: "Die Beamtinnen und Beamten haben ganze Arbeit geleistet. Bei den nächtlichen Observationen haben Kollegen stundenlang trotz frostiger Temperaturen ausgeharrt, um den Täter möglichst schnell dingfest zu machen und weitere Taten zu verhindern. Das hartnäckige Zusammentragen vieler Details und deren intensive Auswertung haben sich letztendlich gelohnt."

Landrat Manfred Müller zeigte sich erleichtert und beeindruckt vom zügigen Erfolg: "Die gefährlichen Taten haben bei den Bewohnern der Innenstadt verständlicherweise Angst geschürt. Deswegen war es äußerst wichtig, möglichst schnell den Täter dingfest zu machen, damit alle wieder beruhigt schlafen können. Mein Dank gilt allen an den Ermittlungen beteiligten Kolleginnen und Kollegen."

Bericht: Polizei