9. Dezember. Paderborn.

Immer mehr Rettungseinsätze. Paderborner Feuerwehr zieht Jahresbilanz bei der Weihnachtsfeier des hauptamtlichen Personals.


Paderborn. Mit rund 29.000 wird die Gesamtzahl der Einsätze der Paderborner Feuerwehr im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr um rund 3,75 Prozent zunehmen. Das teilte Ralf Schmitz, Leiter der Paderborner Feuerwehr, bei der Weihnachtsfeier des hauptamtlichen Personals in der Wache Süd mit. „Einsatzmäßig war es wieder ein anspruchsvollesJahr“, fügte er wörtlich hinzu.

Nach einem leichten Rückgang im Jahr 2012 steigen im Krankentransport die Einsatzzahlen trotz Schließung des Landeshospitals um 5,7 Prozent und rund 10.400. Auch im Rettungsdienst rechnet Schmitz mit einem Plus von 3,7 Prozent oder rund 465 Einsätzen – trotz Einrichtung einer zusätzlichen Rettungswache im Bereich Bad Lippspringe/Schlangen. Fast 1.700 Notfallrettungseinsätze leistete das Brandschutzpersonal in Doppelfunktion. „Aus unserer Sicht ist auf der Wache Nord ein zweiter, rund um die Uhr besetzter Rettungswagen, erforderlich“, sagte Schmitz wörtlich.

Mit mehr als 5.400 Notarzteinsätzen bleibt die Einsatzbelastung der Paderborner Notfallmediziner bei einem leichten Plus auch weiterhin hoch. Außerdem hält Schmitz die Verteilung der Notarztstandorte in der Großstadt Paderborn weiterhin für unausgeglichen. Im Brandschutz- und Hilfeleistungsdienst gingen die Einsatzzahlen leicht zurück, zum Jahresende werden es aber immer noch rund 1.600 sein. Auf den Brandschutz entfallen rund 520 Einsätze. Leider beklagt die Feuerwehr auch in diesem Jahr wieder einen Brandtoten. Allerdings gelang es den Kräften, bei zwei weiteren so genannten kritischen Wohnungsbränden, zwei Personen an der Einsatzstelle wiederzubeleben. Im laufenden Jahr wurden 14 Personen zum Brandmeister ausgebildet, 25 zum Rettungsassistenten sowie 13 zum Rettungssanitäter. 92 Feuerwehrleute absolvierten Lehrgänge an der Ausbildungsstätte der Paderborner Wehr. „Durch dieses Paderborner Modell kann eine hochwertige Ausbildung zu einem sehr günstigen Preis erfolgen“, fügte Schmitz hinzu. Außerdem wurden mehr als tausend Kinder in der Brandschutzerziehung unterrichtet.

Der Tages- und Führungsdienst der Paderborner Feuerwehr ist inzwischen komplett. Sobald Mitte des kommenden Jahres im Wachbereich Nord auch der Wassertrupp mit Abschluss des laufenden Brandmeisterlehrgangs eingerichtet werden kann, dürften sich die Schutzziele für Paderborn nachhaltig verbessern, sagte der Feuerwehrchef. Bürgermeister Heinz Paus betonte, dass zurzeit 158 hauptberufliche  Feuerwehrleute in Paderborn Dienst tun. Einschließlich Praktikanten im Rettungsdienst und den Brandmeistern in Ausbildung liegt die Gesamtzahl sogar bei 181 Personen. Bei seinem Amtsantritt vor 15 Jahren habe es nur knapp 100 Hauptberufliche gegeben.

Positiv wertete Paus die „geräuschlose Einigung“ über den Ausgleich der Mehrarbeit für die Jahre 2001 bis 2006. Im laufenden Jahr hat die Stadt rund 500.000 Euro in die Feuerwehr investiert, im kommenden Jahr wird die Stadt rund zwei Millionen in neue Fahrzeuge, Ausrüstung und Bekleidung stecken. Eine weitere Million fließt in den Rettungsdienst. Zur laufenden Diskussion um den Rettungsdienst-Bedarfsplan im Kreis kündigte Paus eine „kritische Auseinandersetzung“ mit dem Kreis Paderborn an. Zusätzliche Stellen, die aus der Fortschreibung entstehen könnten, hat die Stadt noch nicht in den Stellenplan aufgenommen.

Bericht: Neue Westfälische von Ralph Meyer