12. Februar. Hövelhof.

 Mustergültig und effizient. Hövelhofer Feuerwehr bekommt zweite Fahrzeughalle im Industriegebiet.
{gallery}news/2013/130212hoe1{/gallery}

 

 

Hövelhof. "Die Feuerwehr der Sennegemeinde ist eine mustergültige, effizient arbeitende Einheit. So funktioniert Feuerwehr." Derart hohes Lob zollte Kreisbrandmeister Elmar Keuter den 92 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof bei der Jahreshauptversammlung.

Gemeinsam haben sie im vergangenen Jahr 267 Einsätze bewältigt, was einem Zuwachs von 21 Prozent entspricht. Zu den Aktiven zählen auch vier Feuerwehrärzte, ein Fachberater Atemschutz und fünf Notfallbetreuer. Ebenfalls zum Team gehören drei Feuerwehrfrauen. Weitere 28 Feuerwehrleute gehören der Ehrenabteilung, und die Jugendfeuerwehr zählt 19 Mitglieder.

Einschließlich der Einsätze standen fast 400 Termine vergangenen Jahr an. Das Spektrum reichte von der Ausbildung bis zu größeren Übungsdiensten. Insgesamt investierten die Aktiven rund 19.500 Stunden Freizeit für ihre Mitbürger. Die Informations- und Kommunikationsgruppe (IuK) war bei vier Einsätzen im Kreisgebiet unterwegs und sorgte für die gute Verbindung. Die First Responder, die Notfallhelfer, die immer dann ausrücken, wenn der Regel-Rettungsdienst im Einsatz ist, waren 42 Mal im Einsatz und im Schnitt sechs Minuten eher bei den Patienten als Rettungswagen oder Notarzt aus den Nachbarkommunen.

42 Mal wurden die Aktiven zu Brandeinsätzen alarmiert, weitere 75 Mal stand die Hilfeleistung im Mittelpunkt. Elfmal standen Tierrettungen an - von Schlangen über Greifvögel bis hin zu den Senner Pferden. Die Notfallseelsorger rückten zwölf Mal aus. In 83 Fällen galt es, Menschen aus Notlagen zu retten. Die A 33 bescherte der Sennewehr 13 Einsätze. 16 Mal rückten die Feuerwehrleute zu Einsätzen aus, die durch Brandmeldeanlagen ausgelöst wurden. Mittlerweile sind 20 Brandmeldeanlagen im Gemeindegebiet bei der Leitstelle aufgeschaltet. 25 Kräfte nahmen an Ausbildungen in Hövelhof oder Büren-Ahden teil, außerdem wurden 29 Lehrgänge am Institut der Feuerwehr in Münster besucht.

Besonders fleißig waren Thomas Meier und Marco Berens. Sie erneuerten in 1.600 Stunden die komplette Elektrotechnik im Gerätehaus am Alten Markt. Insgesamt verlegten sie rund drei Kilometer Kabel. Diese Stundenzahl entspricht der Jahresarbeitszeit eines Verwaltungsmitarbeiters, betonte Bürgermeister Michael Berens.

Peter Kesselmeier, Leiter der Hövelhofer Feuerwehr, wies auf die funktionierende interkommunale Zusammenarbeit mit schlagkräftigen, gut aufgestellten Nachbarn hin. Bürgermeister Michael Berens lobte die "hoch motivierte und top ausgebildete" Feuerwehr. Wörtlich sagte er: "Ich kann mich auf Peter und sein Team verlassen." Rund 150.000 Euro investiert die Gemeinde in eine zusätzliche Fahrzeughalle auf dem Gelände des Bau- und Betriebshofes. Dort sollen zwei Löschfahrzeuge stationiert werden und das Industriegebiet jenseits des Hallerbachs ohne geschlossene Schranken schnell erreichen. Weitere 35.000 Euro fließen in neue Schutzbekleidung, 45.000 Euro steckt die Gemeinde in den Digitalfunk. "Investitionen in die Sicherheit ist ein hohes Gut", so Berens.

Kreisbrandmeister Elmar Keuter teilte mit, dass kreisweit 2.500 Feuerwehrleute in 72 Einheiten alarmbereit sind. Im Laufe des Jahres wird sich eine Arbeitsgruppe mit der Warnung der Bevölkerung bei Großschadensfällen befassen. Marc Lübke, Landtagsabgeordneter der FDP und Feuerwehr-Sprecher der Liberalen, kritisierte fehlende Ausbildungsplätze und eine unbefriedigende Lehrgangssituation am Institut der Feuerwehr. Kesselmeier ergänzte: "Führungskräfte sind vorhanden, nur mit der Ausbildung klappt es nicht." Der Förderverein der Sennewehr unter Vorsitz von Ralf Dirks wird in diesem Jahr rund 18.500 Euro investieren. Davon entfallen je 7.000 Euro auf die Jugendfeuerwehr und die Ausbildung.

Befördert, geehrt, verabschiedet.

Befördert wurden zum Feuerwehr-Anwärter: Christian Beckmann und Christian Bökamp; zum Feuerwehrmann: Johannes Löhr, Hendrik Fockel und Konstantin Grotebrune zum Oberfeuerwehrmann/-frau: Kai Renneke, Julian Hansjürgens, Nathalie Wiethoff und Philip Löhr; zum Hauptfeuerwehrmann: Christian Fortmeier und Christian Breimhorst; zum Brandmeister: Marco Berens zum Oberbrandmeister: Florian Vonderheide und Thomas Holtzmann zum Hauptbrandmeister: Thomas Meier und zum Brandoberinspektor: Dirk Meier.

Verabschiedet aus der aktiven Wehr wurden der stellvertretende Wehrführer Wolfgang Schmidt nach 34 Jahren aktivem Dienst, und Marlene Meier, die elf Jahre lang zum Notfallhelferteam gehörte.

Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Jörg Pott und Christoph Sindermann. Ehrenzeichen in Gold (25 Jahre) gingen an Hermann-Josef Wiethoff und Dieter Renneke. Ernannt wurden Christoph Werner zum Pressesprecher, Sebastian Lienen zum Schriftführer und Michaela Welling zur Fachberaterin in Sachen Seelsorge. (my)

Neue Westfälische VON RALPH MEYER
{gallery}news/2013/130212hoe2{/gallery}

 Bildunterschrift: Befördert: Hendrik Fockel, Kai Renneke, Nathalie Wiethoff, Konstantin Grotebrune und Johannes Löhr (hintenv. l.); Thomas Holtzmann, Julian Hansjürgens, Marco Berens, Thomas Meier, Dirk Meier und Florian Vonderheide (vorn, v. l.)

 

Westfälisches Volksblatt

Eine »Granate« geht
Feuerwehr Hövelhof: Wolfgang Schmidt wechselt in die Alters- und Ehrenabteilung
Hövelhof (WV). Die Hövelhofer können sich auf ihre Feuerwehr verlassen. Das haben die 92 aktiven Wehrmänner im vergangenen Jahr bei 267 Einsätzen ganz unterschiedlicher Art bewiesen (WV vom 17. Januar).

Von Heinz-Peter Manuel

»Ich bin froh, dass wir hier eine so hoch motivierte und gut ausgebildete Mannschaft haben«, freute sich denn auch Bürgermeister Michael Berens bei der Jahreshauptversammlung der Wehr im Gerätehaus. »Lass das mal den Peter machen«, sprach er – einen Filmtitel nutzend – Wehrleiter Peter Kesselmeier sein Vertrauen aus.

Die vielen freiwilligen Einsatzstunden – 2012 weist der Jahresbericht des neuen Schriftführers Sebastian Lienen davon 19   500 bei mehr als 400 Terminen aus – könne die Gemeinde gar nicht bezahlen, so Berens.

Besonders den Hut zog er vor den Kameraden Thomas Meier und Marco Berens, die allein rund 1600 Stunden investierten, um alte Elektrotechnik im Feuerwehrhaus durch neue, hochmoderne Anlagen zu ersetzen. Etwa soviel arbeite eine Vollzeitkraft in der Gemeindeverwaltung, so Berens im Vergleich.

Trotzdem gebe die Gemeinde eine Menge Geld für die Feuerwehr aus, um die Truppe entsprechend ihren wachsenden Aufgaben auszurüsten. So soll am städtischen Bau- und Servicebetrieb für rund 150   000 Euro ein 300 Quadratmeter großes Löschdepot errichtet werden, an dem zwei Löschfahrzeuge stationiert werden, um vor allem im Industriegebiet noch schneller am Brandgeschehen zu sein, auch wenn die Schranken der Sennebahn verschlossen sind. Dass inzwischen zwei Mitarbeiter des Bauhofes zur aktiven Wehr gehören, verbessere die Zusammenarbeit und ein möglichst schnelles Eingreifen noch.

Darüber hinaus werden 35   000 Euro für neue Einsatzkleidung bereitgestellt und weitere 8000 Euro für Ausgehuniformen. Schließlich gibt die Gemeinde 45   000 Euro aus für den Einstieg in die Umrüstung auf den Digitalfunk. »Mehr geht bei der angespannten Haushaltslage nicht«, machte Berens deutlich.

Personell gibt es einige Neuerungen in der Gemeindewehr. Mit der Ernennung von Lothar Marxcord zum stellvertretenden Wehrleiter ist die Führung mit Gemeindebrandmeister Peter Kesselmeier und »Vize« Michael Kesselmeier wieder komplett. Zu neuen Gruppenführern wurden Florian Vonderheide und Thomas Holtzmann ernannt; Marco Berens ist neuer stellvertretender Gruppenführer. Um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kümmert sich Christoph Werner, neuer Schriftführer ist Sebastian Lienen. Als neue Notfallseelsorgerin gehört Michaela Welling zum seit elf Jahren bestehenden Team.

Abschied nehmen mussten die Kameraden von ihrem langjährigen Vize-Chef Wolfgang Schmidt, der in die Alters- und Ehrenabteilung gewechselt ist. Peter Kesselmeier lobte dessen »ehrenamtliches Engagement in Sachen Sicherheit«. 37 Jahre war Schmidt aktiv, er habe fast alle Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene absolviert, war 17 Jahre Löschzugführer, vier Jahre Vize-Gemeindebrandmeister und hat in 20 Jahren als Ausbildungsleiter ungezählten jungen Feuerwehrmännern das notwendige Rüstzeug für ihre Aufgabe vermittelt. »Du hast unzählige Stunden investiert, ich weiß gar nicht, wie wir das wieder gut machen können«, lobte Kesselmeier Schmidt, dem anschließend seine Kameraden minutenlangen Steh-Applaus spendierten.

Eine Ehrung für den beliebten Kameraden hatte auch Kreisbrandmeister Elmar Keuter (Altenbeken): »Die Uhr des Kreisfeuerwehrverbandes bekommen nur echte Granaten«, sagte er.

Mit viel Beifall verabschiedet wurde auch Marlene Meier, die vor elf Jahren zum Aufbauteam der Notfallseelsorge gehörte. Sie sei in kritischen Situationen, wenn alle anderen lieber wegrennen würden, immer da gewesen, lobte sie Peter Kesselmeier.

Zwei Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 35-jährigen Einsatz erhielten die Unterbrandmeister Hermann-Josef Wiethoff und Dieter Renneke. Das silberne Feuerwehrehrenzeichen (25 Jahre) tragen nun Oberbrandmeister Jörg Pott und Unterbrandmeister Christian Sindermann. Udo Fischer konnte die Auszeichnung wegen Krankheit nicht entgegen nehmen.

Schließlich gab es einige Beförderungen: Dirk Meier ist Brandoberinspektor, Thomas Meier Hauptbrandmeister. Florian Vonderheide und Thomas Holtzmann wurden Oberbrandmeister, Marco Berens Brandmeister. Hauptfeuerwehrleute sind nun Christian Fortmeier und Christian Breimhorst, Oberfeuerwehrmänner sind Kai Renneke, Julian Hansjürgens, Nathalie Wiethoff und Phillip Löhr, Feuerwehrmänner Johannes Löhr, Hendrik Fockel und Konstantin Grotebrune. Feuerwehrmann-Anwärter schließlich sind Christian Beckmann und Christian Bökamp. Insgesamt hat die Wehr sieben neue Mitglieder in ihre Reihen aufgenommen.