8. November. Borchen.

 

Neues Fahrzeugkonzept für die Wehr. Personalstärke in Borchen zu dünn / Auch Investitionen an Gerätehäusern nötig


Neue Westfälische, Ralph Meyer

Borchen. Auf 127 Seiten hat die Borchener Wehrführung mit der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans Pläne die grundlegende Umgestaltung der Feuerwehr in den kommenden Jahren und eine mittelfristige Investitionsplanung vorgelegt. In der heutigen Sitzung des haupt- und Finanzausschusses wird über die Fließarbeit von Bernd Lüke, Andreas Plöger, Anton Lüttig und Jens Hammerschmidt beraten.

Trotz einer nominellen Gesamtstärke von 194 Einsatzkräften ist die Personelldecke der Borchener Feuerwehr recht dünn. Heute rechnet man, dass tagsüber nur jeder sechste, nachts und an Wochenenden nur jeder vierte Feuerwehrmann zur Verfügung steht. Um innerhalb von acht Minuten mindestens neun Einsatzkräfte für einen Brandeinsatz mit Menschenleben in Gefahr an der Brandstelle zu haben, liegt die Mindestsollstärke bei 34 und 56 Feuerwehrleuten. Allein 116 Wehrleute haben ihren Arbeitsplatz außerhalb der Altenaugemeinde, so dass im Schnitt tagsüber 56 Einsatzkräfte zur Verfügung stehen - alle fünf Löschzüge zusammengerechnet. Unterm Strich benötigt die Feuerwehr Borchen 94 zusätzliche Kräfte, Die Herausforderung für die kommenden Jahre besteht darin, neue Feuerwehrleute zu gewinnen.

Bei der Umsetzung dieses Ziels sei auch die gemeinde gefragt, wenn es um die Motivation von Arbeitgebern oder der Beschäftigung von Feuerwehrleuten bei der Gemeinde geht. Auch ein gemeindeübergreifender Einsatz von Kräften könnte die Personalsituation entspannen. Für die Zukunft setzt die Wehrführung auch auf ein neues Fahrzeugkonzept. Bislang sind alle Löschzüge mit zwei Löschfahrzeugen mit ähnlicher Beladung ausgestattet. Das führt zwar zu standardisierter Ausrüstung, doch viele Geräte werden gleich mehrfach beschafft. Das neue Fahrzeugkonzept bildet technische Ausstattungsschwerpunkte, die bei bestimmten Einsatzstichworten gezielt in Einsatz gebracht werden. Künftig sollen die Züge jeweils über ein Hilfeleistungslöschfahrzeug und einen Mannschaftstranporter verfügen.

Als dritte Komponente kommen dann Unterstützungsfahrzeug hinzu, die je nach Stichwort direkt mitalarmiert werden können, egal an welchem Standort sie stehen. Das könnte ein Großtankfahrzeug mit 4.000 Litern wasser sein, ein Gerätewagen technische Hilfe oder ein Gerätewagen Logistik, der flexibel mit Gerätschaften und Schlauchmaterial bestückt werden kann. Weitere Unterstützungskomponenten sollen gezielt bei bei Wasserschäden und Hochwasserlagen sowie bei Ölunfällen zum Einsatz kommen. neben den Unterstützungsfahrzeugen sollte allerdings auch ein Löschfahrzeug "in zweiter Reihe" bleiben. Dies könnte der Jugendfeuerwehr als Übungsfahrzeug dienen und auch als Reservefahrzeug vorgehalten werden. bei den Gerätehäusern müssen in Kirchborchen und Alfen die Tore ausgetauscht werden. In Nordborchen ist ein Anbau erforderlich, um Platz zu schaffen und ein sicheres Umkleiden zu ermöglichen. In Etteln muss die Fassade saniert werden, und in Dörenhagen fehlt eine wirksame Dachisolierung.

Bericht: Neue Westfälische, Ralph Meyer