3. April. Bad Wünnenberg Haaren.

 

100 Mal voller Einsatz. Haarener Feuerwehr gefordert wie nie zuvor.{gallery}news/2015/150403ha{/gallery}

Haaren(seb). Die Feuerwehr in Haaren gehört zu den Wehren im Kreis Paderborn, die am meisten gefordert sind. 2014 rückten sie im Schnitt alle dreieinhalb Tage aus. Erstmals zählten die Haarener Rettungskräfte eine dreistellige Einsatzzahl – genau 100 waren es.

Haaren liegt verkehrsgünstig an den Autobahnen A 33 und A 44. Mehr als 30 Autobahnkilometer betreut die Feuerwehr Haaren. Zwischen Lichtenau und Wewelsburg sowie zwischen dem Autobahnkreuz Bad Wünnenberg-Haaren und Borchen-Etteln ist sie zuständig. 43 Autobahn-Einsätze bewältigten die Feuerwehrmänner und -frauen unter der Leitung ihrer Löschzugspitze Jörg Stratmann und Christoph Klute im Vorjahr. Dabei gab es auf den Autobahnen bei Unfällen 66 Verletzte, die von den Haarenern gerettet werden konnten, fünf Menschen mussten sie bergen, wie es im Feuerwehrjargon heißt. Für diese Verkehrsteilnehmer kam jede Hilfe zu spät.

Im Schnitt machen die Autobahneinsätze immer um die 50 Prozent der Gesamteinsätze aus. In den Jahren davor waren es stets um die 90. Der zeitintensivste Einsatz aber war ein Brand: 1000 Strohballen brannten Ende August auf einem Feld nahe Leiberg. Etwa 26 Stunden dauerten die Löscharbeiten. Die Haarener Rettungskräfte betreuen auch die B 480 bis zum Autobahnkreuz – auch hier kracht es immer mal wieder. 1500 Stunden waren die Feuerwehrmitglieder im Einsatz, dazu kamen Dienstabende, Ausbildungen und Schulungen.

32 Feuerwehrmänner und fünf Frauen bilden die aktive Einsatztruppe. »Die Personaldecke wird tagsüber schon dünner«, berichtet Löschzugführer Jörg Stratmann. Viele arbeiteten nicht im Ort. Auch der Eigenschutz als Sicherheitsaspekt wird bei den Rettungskräften großgeschrieben. »Wir haben uns mit der Absicherung auf der Autobahn bei Einsätzen befasst«, sagt der Löschzugführer. Die Unfallstelle werde noch weiträumiger abgesperrt, und die Verkehrsteilnehmer sollen noch mehr gewarnt werden.

Die Haarener können bereits seit dem Jahr 1977 auf Nachwuchs aus der Jugendfeuerwehr bauen. Derzeit werden 13 Jugendliche unter der Leitung von Robin Henke auf den späteren aktiven Dienst vorbereitet. Alle aktiven Einsatzkräfte haben die Schule einer Jugendfeuerwehr durchlaufen, das zahle sich aus, erzählt der Löschzugführer.

Auch die regelmäßige Teilnahme am Feuerwehrdienstsport in Büren und die Teilnahme am Projekt »Pfiff« der Universität Paderborn wird gepflegt. Seit dem Vorjahr haben die Haarener Brandschützer mehr Platz am Feuerwehrgerätehaus. Im 57   000-Euro-Anbau ist Platz für den Anhänger, der für größere Öleinsatz genutzt wird.

Jörg Stratmann (links) und Christoph Klute führen den Feuerwehr-Löschzug Haaren. Foto: Sebastian Schwake

Bericht: Westfälisches Volksblatt