15. April. Borchen.

 

Feuerwehr Borchen bringt Schülern der Sekundarschule ihren Alltag näher / Projekt einmal pro Woche.{gallery}news/2015/150415b1{/gallery}

Borchen-Kirchborchen. Es geht um Fitness, Technik - und manchmal auch um Menschenleben. Die Feuerwehr verlangt viel Verantwortung. Und bietet spannende Themen sowie tolle Kameradschaft. Davon können sich in den nächsten Monaten die Schüler der Sekundarschule Borchen selbst überzeugen. Denn einmal in der Woche steht statt Mathe oder Englisch das "Projekt "Feuerwehr" im Stundenplan.

"Doof geht gar nicht", machte Bürgermeister Reiner Allerdissen im Rahmen der ersten gemeinsamen Unterrichtsstunde deutlich. "Wer in der Feuerwehr ist, muss körperlich und auch in der Birne fit sein", sagte Allerdissen und lobte die "besondere Kooperation": "Das Projekt bietet ein gewaltiges Stück Praxisbezug. Die Sekundarschule Borchen bringt dafür alles mit." Beide Seiten - Schule und Feuerwehr - werden profitieren, glaubt auch Schulleiterin Juliane Karst-Gaidt: "Unsere Schüler lernen ein außerschulisches Umfeld kennen und werden für bürgerliches und gemeinnütziges Engagement begeistert." Karst-Gaidt ist sich sicher, dass die Borchener Feuerwehrkameraden für ihren Einsatz von den Schülern belohnt werden.

Denn natürlich stehe auch die Nachwuchsgewinnung in der Jugendfeuerwehr im Fokus, erläuterte Wehrleiter Bernd Lüke: "Aber ihr könnt auch eine Menge lernen", versprach er den anwesenden 22 Schülern. Im Detail heißt das: Informationen zu den Themen Brand- und Löschlehre, Technische Hilfeleistung, Funken und Kommunikation sowie der Besuch der Kreisleitstelle in Ahden. Wichtig: Auch der Praxisbezug spielt eine Rolle. "Wir werden euch zeigen, wie ein Feuerwehrauto von innen aussieht oder Experimente zum Thema Feuer durchführen. Da wird es auch knallen und funken. Ihr dürft gespannt sein," machte Bernd Lüke Lust auf mehr.

Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Andreas Plöger informierte der Wehrführer in der ersten Unterrichtsstunde über den Aufbau und die Struktur sowie die Aufgaben der Feuerwehr. Dabei wurde deutlich: Sie ist nicht bloß da, wenn es brennt. Auch bei Hochwasser, entlaufenen Tieren, Technischer Hilfe oder in Form von Brandsicherheitswachen sind die Einsatzkräfte der Borchener Feuerwehr gefragt. "Da muss man schon ein bisschen was draufhaben", resümierte Rathauschef Allerdissen und weiß, dass dies bei den anwesenden Schüler der Fall ist. Durch ihre Tätigkeiten - unter anderem im Rahmen des Projekts Abenteuer Natur und des Sanitätsdiensts an der Sekundarschule Borchen - verfügen die junge Leute bereits über praktische Erfahrungen und sind in der Lage, Verantwortung zu übernehmen.
Der 15-jährige Schüler Norbert Gaszman ist gespannt: "Ich freue mich, durch das Feuerwehr-Projekt neue Eindrücke außerhalb des Klassenzimmers zu sammeln." {gallery}news/2015/150415b2{/gallery}

Info-Kasten: Nachwuchs gewinnen

37 Mitglieder umfasst aktuell die Jugendfeuerwehr Borchen. Sie stammen aus allen fünf Ortsteilen der Gemeinde. Wehrleiter Bernd Lüke hofft, in Zukunft bis zu zehn Jugendliche pro Jahr für die Feuerwehr gewinnen zu können. Das neue Projekt mit der Sekundarschule ist zunächst bis zu den Sommerferien geplant und soll je nach Resonanz anschließend fortgesetzt werden.

Bericht: Feuerwehr Borchen, Ingo Kalischek