Leistungsnachweis der Feuerwehren des Kreises Paderborn.

Feuerwehrleute testen Fitness.
435 Einsatzkräfte nehmen am Leistungsnachweis in Haaren teil.{gallery}news/2016/160607ha{/gallery}

 

Haaren (WV). 435 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen aus dem Kreis Paderborn haben am Samstag in Haaren beim Leistungsnachweis ihr Können unter Beweis gestellt. Sie mussten praktische Übungen und theoretische Prüfungen ablegen.

Eine Feuerwehreinheit nach der anderen reiste am frühen Vormittag zum Leistungsnachweis in Haaren an. An und in der Schützenhalle hatte der Löschzug Haaren unter Leitung von Jörg Stratmann alles für die Übungseinheiten vorbereitet. Zu den praktischen Aufgaben gehörte die Rettung einer »eingeklemmten Person«, die unter einen Container geraten war, ein Schnelligkeitslauf sowie eine Erste-Hilfe-Übung. Mit 180 Fragen wurde bei den Teilnehmern nicht nur spezielles Feuerwehrwissen abgefragt.

Gezielt vorbereiten auf den Leistungsnachweis konnten sich die Teilnehmer, die zumeist in Gruppen von bis zu neun Rettungskräften gekommen waren, nur bedingt. »Welche Aufgabe jeder übernehmen muss, das wird zu Beginn ausgelost«, erklärte Kreisbrandmeister Elmar Keuter. Lediglich der Staffelführer und der Maschinist blieben bei ihrem Aufgabengebiet.

Bei der Übung »Menschenrettung« musste eine unter einem Container liegende Person gerettet und zur weiteren Versorgung übergeben werden. Von den Schiedsrichtern wurde alles in einem Bewertungsbogen registriert, und es mussten entsprechende Punkzahlen für ein Bestehen erreicht werden. Eine weitere Disziplin war der Staffellauf. Dabei musste eine Gruppe von vier Teilnehmern eine Strecke von 450 Metern in 90 Sekunden zurücklegen. Das war keine leichte Aufgabe, denn die Feuerwehrbekleidung ist schwer – und die warmen Temperaturen sorgten dafür, dass die Feuerwehrleute mächtig ins Schwitzen kamen. Auch im Bereich Erste Hilfe wurden die Teilnehmer gefordert.{gallery}news/2016/160607ha2{/gallery}Wer zum ersten Mal an einen Leistungsnachweis teilgenommen hat, wie die 19-jährige Adeline Nowak aus Asseln, wurde von der Wehrleitung ebenso geehrt, wie die Wehrmänner und Wehrfrauen die zum dritten, fünften, zehnten, 15. oder 40. Mal teilgenommen haben. »Wir haben rund 2500 Feuerwehrkräfte im Kreis Paderborn. Es gibt gute Nachwuchsabteilungen, und die Feuerwehren sind auch gut ausgebildet. Was uns fehlt, das sind die Kräfte in der Altersgruppe von 30 bis 40 Jahren«, sagte Elmar Keuter.
Ein wichtiges Argument dafür, dass Feuerwehrmitglieder bei den Einsätzen flexibel sein müssen, beschrieb Keuter so: Früher habe jeder Feuerwehrmann im Dorf mit der Motorsäge umgehen können: »Das ist heute nicht mehr der Fall.« Bei der Abschlussanalyse war der Chef der Kreisfeuerwehr-Wehren mit seinen Leuten ganz zufrieden: »Alle haben bestanden – und alle haben ihr Bestes gegeben.« Die nächsten Leistungsübungen sind 2017 in Lichtenau und ein Jahr später in Bad Lippspringe geplant.

Westfälisches Volksblatt, Von Hans Büttner