8. Dezember. Kreis Paderborn.

Superpumpen schaffen bis zu 8000 Liter pro Minute. Neue Ausrüstung für Feuerwehren – ein Fahrzeug im Kreis Paderborn.{gallery}news/2016/161208krpb2{/gallery}

 

Büren/Münster(WB). Die neue Pumpe kann pro Minute 8000 Liter Löschwasser ins Feuer schießen oder bei einem Hochwasser dieselbe Menge Wasser abpumpen – acht Mal mehr als bisherige Modelle.
Für 4,6 Millionen Euro stattet das Land NRW Feuerwehren in den fünf Regierungsbezirken mit sogenannten HFS-Systemen (Hytrans Fire Systems) aus – neuartigen Hochleistungswasserfördereinheiten. Eine von insgesamt fünf wird bei der Kreisfeuerwehr Paderborn in Büren-Ahden in der Nähe des Flughafens stationiert.

»Das System wird von den Feuerwehren Lichtenau und Salzkotten betrieben«, sagte gestern Kreisbrandmeister Elmar Keuter dem WESTFALEN-BLATT. 75 Feuerwehrleute würden eigens für den Umgang mit der neuen Technik ausgebildet. Die Schulungen werden im Institut der Feuerwehr in Münster abgehalten, wo gestern auch die Pumpensysteme übergeben wurden. Dank der von einem 200 PS starken Motor angetriebenen Pumpe »haben Sie in einer Stunde 2500 Badewannen leer«, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD).

Außer im Kreis Paderborn werden die Pumpen samt Gerätewagen in Olpe, Emmerich, Euskirchen und Emsdetten stationiert.
Keuter sieht die Schlagkraft der Feuerwehren dadurch enorm gestärkt: »Was die Leistung angeht ist das eine neue Dimension. Bislang arbeiten wir mit 1000 Liter Wasser in der Minute. Jetzt können wir bei Großbränden große Mengen Löschwasser heranbringen und bei Hochwasser große Mengen Wasser abpumpen.« Gerade im Paderborner Land, etwa in Hövelhof, Delbrück oder Büren, komme es immer wieder zu Hochwassern.

Auch bei lang andauernden Wetterlagen und Einsätzen kann die neue Technik ihre Vorteile ausspielen. »21 Tage lang soll das System nonstop funktionieren«, erläuterte Keuter. Das 32 Tonnen schwere und im Konvoi zwölf Meter lange System, für dessen Einsatz zehn Feuerwehrleute benötigt werden, gehört aber dem Kreis Paderborn nicht allein. »Das Fahrzeug ist für ganz Ostwestfalen-Lippe vorgesehen und kann auch landes- und bundesweit eingesetzt werden«, erläuterte der Kreisbrandmeister. Bei Großeinsätzen könne es bei der Bezirksregierung Detmold angefordert werden. Der Kreis Paderborn übernehme die Wartung.

Nach Angaben des Innenministeriums investiert das Land Nordrhein-Westfalen in den nächsten sieben Jahren insgesamt 124 Millionen Euro in den Brand- und Katastrophenschutz. Die Ausbildung von Einsatzleitern in Münster sei durch ein 2500 Quadratmeter großes Lehrsaalgebäude für knapp 13 Millionen Euro verbessert worden. Im nächsten Jahr würden dort mehr als 500 Feuerwehrleute weitergebildet.

Bericht: Westfälisches Volksblatt