17. Mai. Lichtenau Atteln.

Zwei Löschzüge unter einem Dach. Grundsteinlegung am neuen Gemeinschaftsfeuerwehrhaus in Atteln.{gallery}news/2019/190517a1{/gallery}


Atteln: Die Gesichter aller Beteiligten drückten Zufriedenheit aus, als Lichtenaus Bürgermeister Josef Hartmann den Grundstein in Form eines Stahlrohres in das Mauerwerk des neuen Feuerwehrhauses für Henglarn und Atteln einmauerte. Die Zufriedenheit hat ihren Grund: einerseits bekommen die Feuerwehren aus den beiden Nachbardörfern jetzt ein modernes, funktionales Feuerwehrhaus und andererseits spart die Stadt durch den Zusammenschluss eine Menge an Geld.

Aufgrund des guten Bauverlaufs stehen auch bereits die ersten Wände und die Stadt rechnet damit, dass zur Jahreswende dass neue Feuerwehrhaus fertiggestellt ist. Ausgelöst durch den Antrag der Löschgruppe Henglarn aus dem Jahr 2015 auf einen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Henglarn und der ständigen Undichtigkeit am Flachdach des Feuerwehrgerätehaus in Atteln entstand der Gedanke, an der Ortsgrenze der beiden Orte ein neues, gemeinsames Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Stadt, Wehrleitung, Ortswehren und Ortsvorsteher stimmten, nach einer Besichtigung eines vergleichbaren Projektes in Minden-Lübbecke, der Idee zu. Klar war aber auch, dass beide Feuerwehren ihre Selbstständigkeit beibehalten sollen. Auch der Rat der Stadt gab im März 2016 grünes Licht für das 2,7 Millionen teure Objekt.

Etwas schwerer gestaltete sich dann aber die Standortfestlegung. Das erste Grundstück zwischen dem Rewe-Markt und der Gärtnerei Mathia war zu klein. Ein weiterer Vorschlag eines Grundstücks in der Nähe der Grundschule Altenautal wurde nicht weiter verfolgt, weil der Grundstückszuschnitt zu schmal war. Der dritte Grundstücksvorschlag zwischen den Firmen Daman und Möllenhoff scheiterte schließlich an der Tatsache, dass über dem Grundstück eine 110-KW-Stromleitung verlegt ist.
Dann kam der Außenbereich ins Spiel, und zwar die angrenzende Fläche hinter der Gärtnerei Mathia in Atteln. Nachdem die Kirche als Grundstückseigentümer Verkaufsbereitschaft signalisiert hatte, wurde eine Standortanalyse durchgeführt. Als letztendlich alle Hürden genommen waren, und auch die Größe feststand, stimmte der Rat der Stadt dem Neubau eines Feuerwehrgerätehauses mit acht Toren zu. Im März dieses Jahres rückten dann die Bagger an. Das Land unterstützt die Maßnahme mit einer Zuwendung in Höhe von 580.000 Euro.

Neben den acht Stellplätzen für die Wehrfahrzeuge entsteht auf Wusch der beiden Wehren im Zentralbereich nur ein Schulungsraum und auch nur ein Büroraum. Hinzu kommen Umkleide- und Sanitärraume. Auch die Jugendfeuerwehr der Stadt Lichtenau profitiert von dem Neubau. Sie erhält hier ihren Hauptsitz. Zudem wird auch die Kleiderkammer der Stadt Lichtenau hier einziehen. Die Planungen und auch die Bauleitung wird von der Stadt Lichtenau getätigt. Die personelle Bauleitung hat die städtische Architektin Cordula Böhne.{gallery}news/2019/190517a2{/gallery}

 

 

Beide Feuerwehren sind mit jeweils rund 30 Aktiven personell gleichermaßen besetzt. Sie bilden mit den Wehren Husen und Ebbinghausen den Abschnitt Süd. Die beiden städtischen Feuerwehrhäuser in Henglarn und Atteln sollen verkauft werden. Für beide Objekte gebe es bereits Interessenten.
Einen weiteren positiven Nebeneffekt hat der Neubau zudem auch für das Dorf Atteln. Die Zufahrt von der Hauptstraße zum neuen Feuerwehrhaus wird als Straße bis zur Biogasanlage Lüns weitergebaut. Auch lässt die Stadt hierfür eine neue Brücke über die Altenau bauen. An den Kosten beteiligt sich der Biogasbetreiber. Mit der Neuschaffung der Zufahrt wird das Dorf vom Lkw-Verkehr zur Biogasanlage entlastet. »Das Projekt Gemeinschaftsfeuerwehrhaus stößt schon jetzt auf großes positives Interesse«, sagte Bürgermeister Josef Hartmann bei der Grundsteinlegung. Auch aus Asseln und Hakenberg sei bereits ein Antrag für ein Gemeinschaftsfeuerwehrgerätehaus eingegangen.

Quelle: Westfälisches Volksblatt