7. Januar. Lichtenau.

Dienstabend wird digital. Das Coronavirus stellt Menschen in allen Lebensbereichen vor ganz neue Herausforderungen und macht auch vor der Feuerwehr nicht Halt. Beim Löschzug Lichtenau gehen die Wehrleute darum in diesen Tagen neue digitale Wege.

 
Lichtenau: So zogen die Mitglieder um Löschzugführer Andreas Dreier während ihrer Generalversammlung Bilanz über ein außergewöhnliches Jahr – in einem außergewöhnlichen Rahmen. Denn die gesamte Veranstaltung ging erstmals vollständig digital über die Bühne. Neben den aktiven Kameradinnen und Kameraden sowie den Mitgliedern der Alters-und Ehrenabteilung folgten auch Bürgermeisterin Ute Dülfer und Wehrleiter Christoph Michaelis der digitalen Einladung und fanden sich jeweils am häuslichen Computer ein.
 
Insgesamt musste der Löschzug Lichtenau im vergangenen Jahr zu 51 Einsätzen ausrücken. Neben zwölf Brandeinsätzen, wovon insbesondere ein größerer Garagenbrand und die überörtliche Hilfe beim Brand einer Gaststätte in Erinnerung blieben, gehörte der Großteil der Alarmierungen mit 26 Einsätzen zur Kategorie der technischen Hilfeleistungen. Dazu zählten neben diversen Ölspuren und Unwetterschäden auch die Unterstützung des Rettungsdienstes. Die Rettung eines Vogels aus einer misslichen Zwangslage in einem Fallrohr zählte dabei zu den eher kuriosen Einsätzen.
Auch die Notfallhelfereinheit am Standort Lichtenau war gefordert und rückte zu fünf, teilweise lebensbedrohlichen Notfällen, aus. Insgesamt acht Alarmierungen stellten sich als Fehlalarme heraus. Auch die Arbeit der Feuerwehr blieb von den Auswirkungen durch die Corona-Pandemie nicht unberührt. Insbesondere die Lockdown-Regelungen stellten die Aktiven vor gänzlich neue Herausforderungen. So lag das Hauptaugenmerk der ehrenamtlichen Arbeit in der Anpassung und Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes und der Einsatzbereitschaft unter Corona-Bedingungen.
 
Löschzugführer Andreas Dreier berichtete rückblickend über die zahlreichen digital angebotenen Veranstaltungen und Dienstabende des Löschzuges und dankte allen Kameraden für deren besonderes Engagement bei der Planung und Umsetzung.
Mit viel technischem Sachverstand und Offenheit für neue Ideen konnten trotz des Lockdowns im Frühjahr regelmäßige digitale Theoriedienstabende und Lehrgänge erfolgen und sogar praktische Ausbildungsinhalte vermittelt werden, um den hohen Ausbildungsstand des Löschzuges beizubehalten. Die Wehrleute leisteten in 2020 auf diese Weise trotz der Einschränkungen und zahlreicher ausgefallener Veranstaltungen mehr als 3772 Stunden für das Ehrenamt.
 
Eine Veränderung ergab sich im Vorstand. So wurde Patrick Gerlach, langjähriger Schriftführer im Löschzugvorstand, zum zweiten stellvertretenden Löschzugführer ernannt. Insbesondere die stetig wachsende Zahl an internen Verwaltungsaufgaben und die kürzliche Ernennung von René Wittig, der weiterhin stellvertretender Löschzugführer bleibt, zum stellvertretenden Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lichtenau, machten eine Erweiterung der Löschzugführung notwendig erklärte Dreier. Zum Nachfolger im Amt des Schriftführers wurde Andre Otto bestimmt.

 

Westfälisches Volksblatt