14. Januar. Hövelhof.

Patientenorientierte Rettung: Unter diesem Stichwort stand am Donnerstagvormittag ein aufwändiger Rettungseinsatz der Feuerwehren Hövelhof und Paderborn.  

 

Hövelhof. Aus dem ersten Obergeschoss eines Wohn- und Geschäftshauses an der Allee sollte ein stark übergewichtiger Patient in einem speziellen Schwerlast-Rettungswagen der Paderborner Feuerwehr umsteigen. Was nach einem Routineeinsatz aussah, entwickelte sich zu einem mehrstündigen Einsatz, bei dem Einsatzkräfte zweier Feuerwehren und der Rettungsdienst Hand in Hand arbeiten mussten, denn ein Transport per Trage auf dem Korb der Drehleiter kam nicht infrage, weil der Patient aus gesundheitlichen Gründen nicht liegend transportiert werden durfte, berichteten die Einsatzleiter Sebastian Lienen und Max Rempe. Die Hövelhofer Feuerwehr war gegen 9 Uhr zur Unterstützung des Rettungsdienstes alarmiert worden.
 
Um 9.37 Uhr wurden zur Verstärkung die Höhenretter der Feuerwehr Paderborn alarmiert, die samt Drehleiter mit Sondersignal in die Sennegemeinde starteten. Die Paderborner Drehleiter war notwendig, da die Ausrüstung der Spezialisten auf die Paderborner Leiter abgestimmt ist. „Bestimmte Anschlagpunkte für die Ausrüstung sind längst nicht an jeder Leiter im Unland zu finden“, berichtet Christoph Schlünz vom Einsatzführungsdienst der Paderborner Feuerwehr. 
 
Bevor die Rettungsaktion starten konnte, mussten erst noch einige Sträucher und kleine Bäume sowie ein Teil eines Zauns im Garten des Hauses entfernt werden. Auch auf zwei Balkonen mussten verschiedene Anbauteile entfernt werden, bevor der Patient nach der Abseilaktion im Sitzen gegen 10.50 Uhr vom Rettungsdienst übernommen und ins Krankenhaus transportiert werden konnte, so Georg Brüggenthies, Leiter der Spezialeinheit Höhenrettung.  Die ganze Zeit über kümmerte sich ein Notarzt aus der Sennegemeinde um den Patienten. Während der gesamten Aktion war die nördliche Allee komplett gesperrt. Insgesamt waren rund 25 Kräfte im Einsatz.