31. Oktober. Paderborn.

Corona-Pandemie verlangte 1.000 Paderborner Feuerwehrleuten viel ab. Neuland hat die Paderborner Feuerwehr am Sonntag betreten: Rund 400 Feuerwehrleute verfolgten in der Messehalle des Schützenhofes gleich zwei Jahreshauptversammlungen. 

 
Paderborn. Bilanz zog Stadtbrandmeister Ralf Schmitz für die Jahre 2019 und 2020. Beide Jahre weisen leicht zwar rückläufige Einsatzzahlen auf, doch das erste Jahr der Corona-Pandemie verlangte den 1.000 Einsatzkräften viel ab. 
 
Durch die Pandemie verlor die Feuerwehr 21 Mitglieder, vor allem die Jugendfeuerwehr verfügt jetzt nur noch über 92 Mädchen und Jungen. Dafür stockte die Kinderfeuerwehr ihren Personalbestand auf 32 auf. Als erfreulich wertete Schmitz, dass die Jugendfeuerwehr in Marienloh, die 2018 wegen sinkender Mitgliederzahlen auf der Kippe stand, nach einer großen Kraftanstrengung inzwischen wieder sicher in die Zukunft schauen kann. In Jahr 2019 hatte die Feuerwehr mit 1.021 Angehörigen erstmals die Schallmauer von mehr als tausend Angehörigen durchbrochen. Beruflich stehen 221 Feuerwehrangehörige in den Diensten der Stadt, das Ehrenamt ist mit Einsatzkräften vertreten.
 
Im vergangenen Jahr musste die Wehr 1.867 Einsätze im Brandschutz und Hilfeleistungsbereich bewältigen – 137 weniger als im Jahr 2019. Durchschnittlich sank die Zahl der Einsätze um 6,8 Prozent. Während 2020 im Zeichen der Corona-Pandemie stand, lag der Einsatzschwerpunkt 2019 bei schweren Verkehrsunfällen auf der A 33 und den Bundesstraßen. In beiden Berichtsjahren verbrauchte die Paderborner Feuerwehr bei ihren Einsätzen rekordverdächtige 29 Tonnen Ölbindemittel.
 
Auch im Rettungsdienst sanken die Einsatzzahlen. Wurde 2019 täglich im Schnitt 92mal ein Rettungsfahrzeug der Paderborner Feuerwehr alarmiert, sanken die Zahlen 2020 auf 84. Dennoch sprach Schmitz trotz der rückläufigen Zahlen aufgrund der Pandemie „von einer der größten Herausforderungen überhaupt“. 
 
Seit dem Jahr 2000 bildet die Feuerwehr Paderborn ihren hauptberuflichen Nachwuchs selbst aus. Mehr als die Hälfte der bisherigen 337 Absolventen gehörten einer externen Feuerwehr an. In der Rettungsdienstschule der Paderborner Feuerwehr wurden seit ihrer Gründung bereits 741 Personen ausgebildet.
 
Bürgermeister Michael Dreier, der von der Wehrführung komplett mit Dienstanzug und Einsatzkleidung ausgerüstet wurde, nannte die generationenübergreifende Arbeit der Feuerwehr als ihr großes Markenzeichen. Auch zu Coronazeiten sei die Feuerwehr rund um die Uhr zum Schutz der Bürger Paderborns im Einsatz gewesen. An Stadtbrandmeister Ralf Schmitz gewandet sagte Dreier, mit der Einrichtung des Einsatzstabes Corona und der frühzeitigen Impfung aller Einsatzkräfte habe Schmitz „großen Weitblick“ gezeigt.  Für 2022 kündigte der Bürgermeister Gesamtinvestitionen im Feuerwehrbereich von 4,2 Millionen Euro an.
 
Landrat Christoph Rüther unterstrich die gute Zusammenarbeit von Stadt und Kreis und nannte die Arbeit der Feuerwehr „einen Riesenjob für die Gesellschaft“. Landtagsabgeordneter Daniel Sieveke, zugleich Vorsitzender des Innenausschusses zollte der überörtlichen Hilfe durch die Feuerwehr Paderborn hohes Lob. Schützenoberst Thomas Spieker spendiert allen Paderborner Feuerwehrangehörigen als Dank für ihren Einsatz beim Schützenfest 2022 freien Eintritt auf dem Schützenplatz.
 
Ehrungen 2019
 
Die Geehrten und Jubilare aus dem Jahr 2019 im Paderborner Schützenhof. Reinhard Michaelis erhielt das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold. Ehrennadeln in Gold 50-jährige Treue zur Feuerwehr gingen an Paul Brockmann, Ferdinand Füller, Peter Güthoff, Franz-Josef Hartmann, Hermann Heinemann, Rudolf Hißmann, Wihelm Jacobsmeyer, Edmund Knievel, Ludwig Loesmann, Johannes Rüsing, Heinrich Thöne und Christoph Wüseke. Überreicht wurden die Auszeichnungen von der Wehrführung, Bürgermeister Michael Dreier und Vize-Kreisbrandmeister Andreas Müller.
 

Ehrungen 2020

 
Die Geehrten und Jubilare des Jahrgangs 2020 in der Messehalle des Paderborner Schützenhofes. Mario Diekneite, Reinhold Strathaus-Höschen, Jörg Geisen, Reinhard Brune, Jürgen, Sämann, Hubertus Henning und Michael Keuter erhielten das Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige aktive Mitgliedschaft. Ehrennadeln des Verbandes der Feuerwehren für 50-jährige Treue gingen Günter Lütkemeier, Johannes Rubarth, Engelbert Ewers und Franz-Josef Halsband. Die Nadeln für 60 Jahre Treue zur Feuerwehr gingen an Gerhard Michel und Heinz-Josef Willeke. Die seltene Auszeichnung für 75 Jahre Treue zur Wehr erhielt der 94-jährige Dionysius Vogt aus Benhausen. Überreicht wurden die Auszeichnungen von der Wehrführung, Bürgermeister Michael Dreier und Vize-Kreisbrandmeister Andreas Müller.
 
Dionysius Vogt (94) vom Paderborner Löschzug Benhausen wurde mit der Sonderauszeichnung in Gold des Verbandes der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen für 75-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Die Nadel überreichte Vize-Kreisbrandmeister Andreas Müller.
 
Klaus Thrien (mit Urkunde) wurde mit dem silbernen Ehrenkreuz des Paderborner Stadtfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. Ihm gratulieren (v. l.) Hubertus Henning, Bürgermeister Michael Dreier, Ralf Schmitz und Robert Siemensmeyer.