15. Februar. Paderborn.

Die Feuerwehr Paderborn freut sich immer, wenn die Bevölkerung ihre Arbeit zum Wohle der Mitbürger interessiert zur Kenntnis nimmt und wertschätzt. Ganz anders sieht es aus, wenn Zeitgenossen Arbeit und Engagement der Feuerwehr missbrauchen, in dem sie Einheiten und Einsatzkräfte unnötig zu Einsätzen alarmieren, die es gar nicht gibt. Die Rede ist von so genannten böswilligen Alarmierungen.

 
Paderborn. Diese böswilligen Alarme haben offenbar zurzeit Konjunktur in Paderborn. Lag die Zahl in den vergangenen Jahren zwischen zwei und vier Vorfällen pro Jahr, ist die Feuerwehr seit Dezember bereits zu drei böswilligen Alarmierungen ausgerückt. Allen drei Einsätzen ist gemein, dass die Einsatzstellen physisch nicht existieren – im Klartext: die gemeldeten Hausnummern gibt es nicht.
Zwei Einsatzalarmierungen im Abstand von rund sieben Wochen betrafen die gleiche Anschrift in einem Wohnviertel nahe des Habichtsees im Stadtteil Schloss Neuhaus. Gemeldet wurden dabei ein Zimmerbrand und eine geborstene Gasleitung, jeweils mit Personenschäden. Auf solche Einsatzstichworte hin rückt die Feuerwehr stets mit einem „größeren Besteck“ aus. Neben den beruflichen Kräften fahren dabei stets auch der Rettungsdienst und ehrenamtliche Einheiten mit.
 
Ein weiterer böswilliger Alarm führte im Januar ebenfalls in ein Wohngebiet im Bereich der Benhauser Straße. Auch dort war gezielt ein Brand mit Menschenleben in Gefahr gemeldet worden. Von dort rückte ein Teil der Kräfte zu einer weiteren, ähnlich klingenden Adresse in der Nachbarschaft aus, um auf der sicheren Seite zu sein, falls sich der Anrufer in der Hitze des Gefechts versprochen hat.

Die Feuerwehr wird wegen der gehäuften Anzahl böswilliger Alarmierungen die Polizei einschalten, kündigte Michael Beivers, stellvertretender Leiter der der beruflichen Kräfte der Paderborner Feuerwehr, an. Ralf Schmitz machte deutlich, dass er die böswilligen Alarmierungen nicht als „Dumme Jungen-Streiche“ abtut. Durch die gezielten Falschalarmierungen würden Einsatzkräfte gebunden, die vielleicht gerade an anderer Stelle dringend gebraucht werden. Auch sei jede Einsatzfahrt mit gewissen Risiken für alle Beteiligten verbunden.