4. Juni. Paderborn.

Pressluftatmer wird zum Staffelstab. 1200 Kilometer – und der Pressluftatmer soll beim Lauf immer in Bewegung sein. So stellen sich fünf Feuerwehrleute aus Paderborn die Teilnahme an der „Feuerwehr Grenztour“ vor. 

 
Paderborn. Vom 11. bis 20. Juni wollen insgesamt zwölf Männer entlang der früheren deutsch-deutschen Grenze bis zur Ostsee marschieren beziehungsweise laufen. Während der zehn Etappen trägt jeder eine Feuerwehrkleidung, die etwa acht Kilogramm schwer ist. Mit ihrer Aktion machen sie auf die Deutsche Krebshilfe aufmerksam und werben für Spenden.
 
Zehn Tage à 120 Kilometer: So will das Team die Aktion bewältigen. Von der Berufsfeuerwehr Paderborn nehmen daran Guido Hartmann, Philipp Heinzel und Björn Beil sowie von der Freiwilligen Feuerwehr Wewer Fabian Böttcher und Frederik Thiele teil. Zudem sind Kräfte der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main, darunter Holger Hüfner als Initiator der „Feuerwehr Grenztour“, sowie weitere aus Plettenberg, Würselen, Mertingen und Eisfeld beteiligt. Zu den sechs Helfern gehören Josef Sonntag vom RMC Schloß Neuhaus und Wilhelm Hoppe vom Rad-Treff-Borchen. Startpunkt soll in der bayerischen Gemeinde Regnitzlosau sein, das Ziel auf der Halbinsel Priwall, die zu Lübeck gehört. Der Zeitraum der Tour ist passend zum Beginn der Interschutz am 21. Juni ausgewählt: Die Weltleitmesse für die Bereiche Rettungsdienst, Brand- beziehungsweise Katastrophenschutz und Sicherheit findet alle fünf Jahre in Hannover statt. Wegen der Pandemie war die für 2020 geplante Messe verschoben worden.
 
Jeweils von 4 Uhr morgens bis 18 Uhr wollen die Teilnehmer unterwegs sein. Als eine Art Staffelstab haben sie einen Pressluftfatmer dabei. „Er soll beim Lauf niemals zum Stillstand kommen“, sagt Hartmann (46), stellvertretender Wachabteilungsleiter der Wachabteilung 2 Süd der Feuerwehr Paderborn. Schlafen wollen sie in Gerätehäusern befreundeter Feuerwehren oder in Gemeindehallen.
Der Grenzlauf geht auf die Feuerwehrdeutschlandtour 2015 zurück. Schon damals waren Feuerwehrleute in Uniform mehrere Tage unterwegs, darunter auch Hüfner. Auslöser war damals die Krebserkrankung eines Bekannten.
 
Wie sich ein Marsch in Feuerwehrkleidung anfühlt, weiß Hartmann. Seit einigen Jahren beteiligt er sich immer wieder an Veranstaltungen, als Organisator und Läufer. So hatten er und Mathias Schmidt aus Höxter den „Firefighter Charity Stairrun“ im November initiiert. Mit Läufen in einem 33 Meter hohen Treppenhaus der Universität Paderborn machten die Teilnehmer auf Krankheiten wie die Duchenne-Muskeldystrophie und Krebs aufmerksam. „Es ist unser Anliegen, die Erforschung von Krankheiten zu unterstützen“, sagt Hartmann mit Bezug auf die Deutsche Krebshilfe.
Auf den Grenzlauf bereitet sich Hartmann gewissenhaft vor, obwohl er als Berufsfeuerwehrmann ohnehin in Form ist. „Ich betreibe regelmäßig Sport, trainiere derzeit aber gezielt. Dreimal die Woche laufe ich, vor allem über hügelige Strecken“, sagt er. Das sei auch schon deshalb nötig, weil das Höhenprofil auf der Strecke für Herausforderungen sorge. So beträgt alleine die Höhe des Brocken im Harz 1142 Meter. Dazu kommt die Kleidung und – für den jeweiligen Läufer – das Tragen des etwa acht Kilogramm schweren Pressluftatmers.
Wer die Aktion mit einer Spende oder gar seiner Teilnahme unterstützen möchte, findet weitere Informationen auf der Internetseite https://feuerwehr-deutschlandtour.de.
 

Bericht: Westfälisches Volksblatt