11. Juni. Hövelhof.

Preissteigerung um 20 Prozent für neue Feuerwache in Hövelhof – Fertigstellung für Herbst 2024 geplant. Kosten steigen auf 9,3 Millionen.

 
Hövelhof. Für den Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses in der Gemeinde Hövelhof laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibungsphase. Im Bau- und Umweltausschuss präsentierte das beauftragte Architekturbüro „just architects“ aus Paderborn die Ausführungsplanungen. Aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen sind die Kosten von ursprünglich kalkulierten 6,8 Millionen Euro inzwischen auf rund 9,3 Millionen Euro gestiegen.
Mit mehreren Besprechungsräumen, Dusch-Möglichkeiten, größeren Stellplätzen für die Einsatzfahrzeuge und einem separaten Bereich für die Jugendfeuerwehr soll der Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses den gestiegenen Bedürfnissen der Feuerwehr gerecht werden. „Unsere Mitgliederzahlen haben sich erfreulicherweise von rund 60 Mitgliedern in den 1980er Jahren auf rund 150 stark erhöht. Auf diese Personenzahl muss das aktuelle Gerätehaus ausgelegt werden“, erklärt Sebastian Lienen, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof.
 
Der wichtigste Aspekt für die Gemeinde ist, dass der Feuerwehr-Betrieb jederzeit sichergestellt ist. „Neuste Entwicklungen wie der Tornado in Paderborn oder das Hochwasser im Ahrtal zeigen, dass wir uns zunehmend auf Unwetter-Situationen einstellen müssen. Aber auch auf ein Blackout-Szenario wollen wir optimal vorbereitet sein“, betont Lienen. Um die Feuerwehr im Katastrophenfall einsatzbereit zu halten, haben die Verantwortlichen bei der technischen Gebäudeausstattung einen höheren Standard für den Bevölkerungsschutz gewählt.
 

So ist etwa eine umfangreiche Notstromversorgung vorgesehen, die das Feuerwehr-Gerätehaus mindestens zwei Tage mit Strom versorgen kann. Der Neubau soll im Krisenfall eine zentrale Anlaufstelle sein, bei der Feuerwehr, Polizei, Krisenstab der Gemeindeverwaltung sowie Fachberater des technischen Hilfswerks jederzeit reibungslos zusammenarbeiten und eng kommunizieren können.

 
Die Kosten für den Neubau schätzt das Architekturbüro aufgrund der besonderen Ausstattung und der bekanntermaßen signifikanten Baupreis-Steigerungen von mehr als 20 Prozent in der jüngeren Vergangenheit aktuell auf 9,3 Millionen Euro. „Das Gerätehaus soll in den nächsten 50 Jahren genutzt werden. Um darauf ausgelegt zu sein, bedarf es einer fortschrittlichen Ausstattung“, sagt Bürgermeister Michael Berens. „Das Projekt ist so bedeutungsvoll und umfangreich, dass wir erstmalig seit 20 Jahren wieder einen investiven Kredit zur Finanzierung aufnehmen.“ Lange Zeit hatte die Gemeinde die kontinuierlichen Investitionen in die Infrastruktur komplett aus eigenen Mitteln bestreiten können und gleichzeitig den Schuldenstand von zehn auf zwei Millionen Euro abgebaut.
Geplant sind zwei Bauabschnitte. In einem ersten Schritt soll von Herbst an der hintere Bereich des aktuellen Standortes bebaut werden. In einem zweiten Bauabschnitt wird das aktuelle Gerätehaus abgerissen. Währenddessen soll die Feuerwache in einem Provisorium untergebracht werden. Nach Angaben von Michael Berens könnte die neue Feuerwache im Herbst 2024 bezugsfertig sein.
 
Westfälisches Volksblatt