22. August. Hövelhof / Schloß Holte-Stukenbrock.

Ein Schaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro ist am Montagnachmittag bei einem Großbrand an der Alten Poststraße in Hövelriege entstanden.

 
Hövelriege. An der Grenze zwischen Hövelhof und Schloß Holte-Stukenbrock war aus noch ungeklärter Ursache ein Feuer im Carport eines Hauses ausgebrochen und auf einen weiteren Carport, zwei Wohnhäuser sowie eine im rückwärtigen Bereich gelegene Garage übergesprungen. Nach Angaben der Polizei sind beide Häuser vorläufig nicht bewohnbar. Eines der Häuser war unbewohnt und wurde gerade renoviert. Dieses hatte vor einigen Wochen den Eigentümer gewechselt. Der Brandort wurde für die Ermittlung der Brandursache von der Kriminalpolizei beschlagnahmt.
 
Insgesamt 110 Feuerwehrleute rückten zu dem Großbrand aus. Um 16.09 Uhr wurden zunächst beide Löschzüge aus Schloß Holte-Stukenbrock alarmiert und nahmen die Brandbekämpfung auf. Unverzüglich wurde die Hövelhofer Feuerwehr nachalarmiert. Die beiden Wehren teilten sich die Brandbekämpfung: Während die Feuerwehrkräfte aus dem Kreis Gütersloh das in Massivbauweise errichtete Gebäude löschten, galt das Augenmerk der Hövelhofer Feuerwehrleute dem in Holzrahmenbauweise errichteten Nachbargebäude. Unklar war zunächst, von welchem Haus der Brand ausgegangen war. Während Nachbarn berichteten, in der Garage des unbewohnten Hauses habe es Qualm und später einen Knall gegeben, sagte Stadtbrandinspektor Claus Oberteicher, Chef der Schloß Holte-Stukenbrocker Feuerwehr, der Brand sei im Carport des Nachbarhauses ausgebrochen. Die Familie, die dort wohnt, Eltern und zwei Jungen im Alter von zwölf und neun Jahren, sowie eine weitere gemeldete erwachsene Person waren nicht zu Hause, so dass niemand verletzt wurde.
 
Die Feuerwehrleute gingen in mehreren Trupps unter Atemschutz gegen das Feuer vor. Außerdem wurden die beiden Drehleitern der Wehren so positioniert, dass auch von hier gelöscht werden konnte. Aus der Fassade des Holzhauses drang noch während der Nachlöscharbeiten dichter Rauch. „Wir müssen die aus einem Wärmeverbundsystem bestehende Fassade öffnen, um an die dahinter befindlichen Glutnester heranzukommen“, so Sebastian Lienen, Leiter der Hövelhofer Feuerwehr, der die Einsatzleitung übernahm und das umsichtige Handeln der Feuerwehrkräfte aus beiden Orten lobte. Die Glutnester zogen sich bis in den Giebel hinauf. „Das ist echte Fleißarbeit“, so Lienen angesichts von Temperaturen nahe der 30 Grad. Weitere Atemschutzgeräteträger wurden aus Hövelhof im Laufe des frühen Abends nachgefordert. Auch die Notfallseelsorger wurden zur Betreuung der nach und nach eintreffenden Bewohner an den Unglücksort gerufen. Die Versorgung der Feuerwehrleute vor Ort übernahm das DRK Hövelhof. Von zwei Hydranten aus wurde Wasser in die Löschfahrzeuge über zwei mehrere hundert Meter lange Schlauchleitungen gepumpt.
 
Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den Abend hin, und die Hövelhofer Feuerwehr plante in der Nacht eine weitere Kontrolle der Gebäudehülle mit einer Wärmebildkamera. Die genaue Schadenshöhe konnte die Polizei noch nicht beziffern. Die Brandursache wird noch ermittelt. 

  
Westfälisches Volksblatt