29. Oktober. Paderborn Sande.

Bei einem Großbrand auf dem Freizeit- und Wohnpark am Lippesee zwischen den Paderborner Stadtteilen Sande und Schloß Neuhaus wurden am Freitagabend ein Mobilheim, die massive Veranda und ein Opel Corsa komplett zerstört. Der 76 Jahre alte Bewohner der Parzelle am Möwenweg erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

 
Paderborn-Sande. Kurz nach 20 Uhr war der Bewohner der rund 120 Quadratmeter großen Dauerwohnparzelle in einem Innenraum mit einer Gasflasche beschäftigt, als sich plötzlich ein Schlauch löste. Innerhalb von Sekunden stand der gesamte Nahbereich in Flammen. Geistesgegenwärtig ergriff der Dauercamper die Flucht. Schnell standen der Personenwagen, das Mobilheim auf einem Tandem-Anhänger, Zäune und Bäume in Flammen. Wenig später explodierte die Gasflasche und eine Feuerwalze setzte die gesamte Parzelle in Brand. Meterhoch loderten die Flammen in den Nachthimmel.
 
Um 20.10 Uhr alarmierte die Leitstelle Paderborn in Büren-Ahden die Feuerwehr Paderborn. Zunächst wurde als Alarmstichwort lediglich der Brand eines Personenwagens auf der rund 125 Hektar großen Anlage übermittelt. Schon eine Minute später war bereits von einer brennenden Gasflasche die Rede. Außerdem konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch eine Person im brennenden Bereich befindet. Um 20.13 Uhr wurde das Stichwort dann schließlich auf „Feuer, Menschenleben in Gefahr“ erhöht.  
 
Neben den beruflichen Kräften der Wachen Nord und Süd rückten auch die Ehrenamtler der Einheiten Sande und Schloß Neuhaus, begleitet von zwei Rettungswagen und einem Notarzt, zum Wohn- und Freizeitpark aus, berichtet Einsatzleiter Georg Brüggenthies. Insgesamt rund 40 Feuerwehrleute waren bei den Löscharbeiten eingesetzt, ergänzt Maximilian Neubert vom Einsatzführungsdienst der Feuerwehr. Um die Löschwasserversorgung zu sichern, wird auch ein 4.000 Liter fassendes Tanklöschfahrzeug zum Campingplatz entsandt. Außerdem zapfte die Feuerwehr die in der Nähe fließende Thune an.
 
Nach rund 45-minütigem Löschangriff mit fünf Strahlrohren hatten die Einsatzkräfte den Brand auf der Parzelle unter Kontrolle. Gegen 22.30 Uhr rückten die ersten Kräfte ab. Insgesamt dauerte der Einsatz rund fünfeinhalb Stunden. Eine Brandwache sicherte die Brandstelle bis gegen 1.30 Uhr. Die ehrenamtlichen Einheiten Marienloh und Stadtmitte besetzten während des Einsatzes die verwaisten Feuerwachen.
 
Neben der explodierten 11-Kilogramm-Gasflasche bargen die Feuerwehrleute vier weitere Gasflaschen, die zum Teil abgeblasen hatten, aus dem Trümmerfeld. Per Sprühstrahl mussten die Flaschen bis zur Normaltemperatur heruntergekühlt werden.
Der 76-jährige Bewohner der Parzelle wurde noch an Ort und Stelle vom Notarzt wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung medizinisch untersucht und anschließend zur weiteren Behandlung mit dem Rettungswagen in ein Paderborner Krankenhaus eingeliefert.
 
Der Sachschaden auf der Anlage des Freizeit- und Wohnparks am Lippesee ist beträchtlich. Das gesamte Hab und Gut des Bewohners fiel den Flammen zum Opfer. Weitere Fahrzeuge und Mobilheime auf angrenzenden Parzellen wurden durch die Wärmestrahlung beschädigt. Die Polizei nahm noch in der Nacht ihre Ermittlungen auf. Die Brandstelle wurde zur weiteren Untersuchung nach Abschluss der Löscharbeiten beschlagnahmt.
Ihre verschmutzte und kontaminierte Einsatzkleidung wechselten die Feuerwehrleute noch an der Einsatzstelle. Für den Transport der Ausrüstung sorgte ein Logistikfahrzeug.
 
Bericht: Ralph Meyer VdF