24. September. Paderborn Wewer.

Gefahrguteinsatz für die Paderborner Feuerwehr am späten Mittwochabend: Gegen 22.15 Uhr wollte ein Landwirt mit einem Fendt-Schlepper und einer angehängten Feldspritze von einem Acker auf die Landstraße 756 in Richtung Wewer einbiegen. {gallery}news/2020/200924pb1{/gallery}

 

 
Paderborn: Die rund 3.000 Liter fassende Spritze war ungefähr zur Hälfte mit einem Gemisch aus dem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat und Wasser beladen. Beim Auffahren geriet der Anhänger mit einem Rad in eine Erdvertiefung und kippte unvermittelt auf die Seite, so Feuerwehr-Einsatzleiter Christoph Schlünz. 
Zum Glück hielten die Domdeckel der Spritze dicht, und nur geringe Mengen des Wasser-Glyphosat-Gemisches sickerten ins Erdreich. Um 22.28 Uhr alarmierte die Leitstelle des Kreises Paderborn die Feuerwehr Paderborn unter dem Stichwort "Unkontrollierter Gefahrstoffaustritt im Freien", und die hauptamtlichen Kräfte fuhren zum Ortsausgang Wewer in Richtung Alfen. Mit dabei hatten die Feuerwehrleute auch den Abrollbehälter Gefahrgut. Wenig später wurden auch die Freiwilligen der Einheit Wewer zur Unterstützung gerufen.{gallery}news/2020/200924pb2{/gallery}

 

Unter Atemschutz und zum Teil in Schutzkleidung dichteten die Feuerwehrleute kleinere Leckagen ab. Da die Kupplung zwischen Schlepper und Feldspritze unter beträchtlicher Spannung stand, unterbauten die Einsatzkräfte die Räder des Schleppers mit Pallhölzern. Insgesamt waren 30 Feuerwehrleute bei der nächtlichen Aktion bis gegen 1.50 Uhr im Einsatz. Wegen des Gefahrgutaustritts wurde auch die Untere Wasserbehörde benachrichtigt.

Später pumpten Landwirte das Unkrautvernichtungsmittel in eine zweite Feldspritze. Anschließend gelang es ihnen in Eigenregie, die umgekippte Spritze wieder auf die Räder zu stellen. Während der Bergungsarbeiten war die Landstraße zwischen Wewer und Alfen unpassierbar. 

 

Ralph Meyer