25. März. Bad Wünnenberg.

Bilanz eines einsatzreichen Jahres zogen die 368 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wünnenberg bei der Jahreshauptversammlung in den Räumen der Profilschule Fürstenberg.

 

Bad Wünnenberg. Neben 235 Aktiven in der Einsatzabteilung sind 70 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr, 58 in der Ehrenabteilung, und die Unterstützungsabteilung zählt fünf Mitarbeitende. Einsatzschwerpunkt waren auch im vergangenen Jahr die Autobahnen. Von 288 Einsätzen führten allein 39 auf die A33 und die A44. Einsatzstärkster Monat war der Februar mit allein 49 Einsätzen, bedingt durch mehrere Sturmtiefs, berichtet Christoph Hesse beim Jahresrückblick.

Selbst am Feuerwehrgerätehaus Leiberg wehte der Sturm Ziegel vom Dach. Größter Einsatz der Wehr war der Brand eines mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshauses in der Wünnenberger Oberstadt im August. Das Gebäude in Holzbauweise wurde komplett zerstört. 61-mal rückten die sieben Einheiten zu Bränden aus. 26-mal lösten Brandmeldeanlagen und Heimrauchmelder die Alarme aus.

Auch 14 Vegetations- und 12 Fahrzeugbrände hielten die Feuerwehr auf Trab. Bei den Hilfeleistungen wurden 22 Verkehrsunfälle, 36 Sturmschäden und 49 First Responder-Einsätze gezählt. Außerdem rückten Einsatzkräfte zu 32 Ölbeseitigungen aus. Vize-Wehrführer Marcus Siekaup berichtete von Alarmierungsproblemen nach der Umstellung des Leitstellensytems, räumte jedoch ein, dass die Kritikpunkte peu à peu abgearbeitet werden. Kritisch äußerte er sich zum Verbot der Sirenenalarmierung zum Jahresende: „Gerade im ländlichen Raum waren Sirenen für uns ein wichtiges Alarmierungsmittel“, fügte er hinzu.

Bewährt hätten sich, so Siekaup, die neuen, akkubetriebenen hydraulischen Rettungsgeräte. Sein Kollege Andreas Luig berichtete von einem großen Nachholbedarf an Aus- und Weiterbildungen. Für das laufende Jahr hat die Wehr auf Kreisebene 144 Lehrgangsplätze beantragt.

Breiten Raum nahm die Verabschiedung vom bisherigen Wehrführer Martin Liebing an, der seit 2011 Leiter der Bad Wünnenberger Feuerwehr war. In seiner Amtszeit habe Liebing 1.035 Einsätze geleitet und dabei 2.125 Stunden lang die gelbe Weste des Einsatzleiters getragen. Während der Amtszeit Liebings habe sich Wehr verändert, sagte Luig. Kleine wasserführende Fahrzeug seien beschafft worden, und eine funktionierende Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) hätte Einzug in Bad Wünnenberg gehalten. An die Adresse Liebings gerichtet fügte er hinzu: „Du hast förmlich gebrannt für Deine Feuerwehr“. Viele Wehrführerkollegen aus dem Kreis Paderborn nutzen die Mitgliederversammlung, um sich persönlich von ihrem Kollegen zu verabschieden.

In einer Anhörung, die Bürgermeister Christian Carl und Kreisbrandmeister Elmar Keuter durchführten, sprachen sich die Angehörigen der Feuerwehr dafür aus, die vakante Stelle im Führungstrio durch Carsten Volmert (Helmern) zu besetzen. Über den Antrag wird der Stadtrat demnächst entscheiden. Carl dankte den Feuerwehrleuten für ihr Engagement im Einsatz und die Unterstützung bei Veranstaltungen in der Stadt.

Im Sommer werden zwei neue Löschfahrzeuge für die Einheiten in Haaren und Bad Wünnenberg geliefert. Den einst geplanten Umbau des Feuerwehrgerätehauses nannte Carl „nicht sinnvoll“. Derzeit läuft daher die Standortsuchsuche für einen Neubau. Ebenfalls in Planung sind Aus- und Anbauten für die Gerätehäuser in Fürstenberg und Bleiwäsche.

Auch Kreisbrandmeister Elmar Keuter zollte der Wehr hohen Respekt für ihr Engagement auch auf Kreisebene und für „den fast täglichen Kampf“ auf den Autobahnen. Vize-Landrat Jörg Schlüter nannte die Feuerwehr aus der Bergstadt „eine ganz tolle Truppe, die hervorragende Arbeit macht“.

Befördert wurden Adrian Kolsch und Adrian Lesen zu Unterbrandmeistern und Marcel Feckler zum Brandmeister. Mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber für 25-jährige Treue wurde Ingo Lumme ausgzeichnet. Franz Scherl, Otto Drolshagen und Paul-Josef Igges erhielten Ehrenzeichen in Gold für 35-jährige Mitgliedschaft. Zu Jugendfeuerwehrwarten bestellt wurden Angelina Herrmann und Roman Renert, zu stellvertretenden Jugendfeuerwehrwarten wurden Marco Hermann und Christian Gonschar bestellt. Franz Scherl ist neuer Einheitsführer in Wünnenberg, und als neue Gerätewarte sind Christian Kessler und Felix Schäfer, beide Leiberg, ernannt worden. Verabschiedet aus ihren Ämtern wurden Stadtjugendfeuerwehrwart Gerrit Klute, der Wünnenberger Jugendfeuerwehrwart Tobias Riepe und der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart Janis Neubauer (Fürstenberg).

Bericht: Ralph Meyer VdF