26. Dezember. Paderborn.

26. Dezember. Paderborn.

Auch am ersten Weihnachtstag hat die Hochwasserlage im Paderborner Stadtteil Schloß Neuhaus das Einsatzgeschehen der Feuerwehr Paderborn dominiert. Seit Mittwoch vergangener Woche sind allein in der Stadt Paderborn mehr als 70 Liter Niederschläge gefallen, und im Einzugsbereich der Flüsse Lippe und Alme gingen teilweise noch größere Regenmengen nieder.


Paderborn. Das führte am ersten Weihnachtstag zu einem erneuten Ansteigen der ohnehin stark erhöhten Pegel. Am Almepegel in Schloß Neuhaus betrug der Messwert am Dienstagmorgen 2,37 Meter, und der Lippepegel in Schloß Neuhaus erreichte zu gleichen Zeit nach einem stetigen Anstieg einen Wert von 1,63 Metern.
Die Feuerwehr Paderborn rückte am Montag zu 30 Hochwassereinsätzen aus. Stark nachgefragt wurden auch Tipps der Profis am eigens geschalteten Bürgertelefon, berichtet Einsatzleiter Ludger Schmidt, Leiter der Feuerwehr Paderborn, der den Hochwassereinsatz gemeinsam mit der Unteren Wasserbehörde, dem Stadtentwässerungsbetrieb und dem Technischen Hilfswerk (THW) koordinierte. Insgesamt waren mehr als 230 Kräfte von Feuerwehr, HW und DLRG im Einsatz. Wie bereits Heiligabend machte sich Bürgermeister Michael Dreier auch am Montag ein Bild von der Lage.


Der Einsatzschwerpunkt konzentrierte sich am Montag auf den Bereich der Lippe im Schloß Neuhäuser Ortskern. Rund 300 Tonnen Sand, die in 12.000 Sandsäcken und rund 60 Big Packs, abgefüllt worden waren, sicherten den Amtsweg auf einer Länge von rund 230 Metern. Dieser mobile Schutz verhinderte das Eindringen von Wasser in die Sertürnerschule, das Residenzbad und mehrere Wohnhäuser. An der Schlossgräfte wurden Kabeleinläufe abgedichtet, und Schäden am Gebäude durch eindringendes Wasser zu verhindern.


In der Kaiser-Heinrich-Straße und am Hachmannweg stand ein größerer Straßenbereich unter Wasser. Gemeinsam mit Mitarbeitern des Stadtentwässerungsbetriebes, wurde das Wasser in die Lippe abgeleitet.
Parallel zu den Hochwassereinsätze musste dier Feuerwehr mehrere Paralleleinsätze bewältigen. Dazu zählten ein Brandmeldealarm in einem Elsener Seniorenheim, mehrere Türöffnungen sowie eine Bedrohungslage in einem Wohnhaus an der Mälzerstraße, bei der die Feuerwehr in Bereitschaft stand, um bis zu drei Wohnungen per Drehleiter zu evakuieren. Für diese Einsätze wurden auch Ehrenamtler der Einheiten Marienloh und Sande eingesetzt.
Viele Bürger nutzten auch das Angebot, fertig gefüllte Sandsäcke zum Schutz ihre Gebäude an der Feuer- und Rettungswache Nord am Österreicher Weg abzuholen.

Bericht: Ralph Meyer VdF