29. Oktober. Lichtenau.

 

Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenau zum Notfallhelfer ausgebildet. Erster Notfallhelfer-Lehrgang auf Kreisebene.{gallery}news/2014/141029li{/gallery}

Lichtenau: 112 ist die Zahlenkombination und Telefonnummer, die schon die Jüngsten unter uns bei Notfällen kennen und wählen. Wir alle rechnen und hoffen, dass wir unter dieser Nummer schnelle und auch oftmals lebensrettende Hilfe bekommen. Doch was passiert, wenn der örtliche Rettungswagen noch in einem anderen Einsatz verwickelt ist?! Wer ist dann schnellstmöglich zur Stelle?!

Genau darüber hat sich der Kreis Paderborn zusammen mit dem Kreisbrandmeister, Elmar Keuter, Gedanken gemacht und reagiert. Seit April 2014 wurden 9 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenau zum Notfallhelfer ausgebildet. Nach 50 Unterrichtseinheiten absolvierten alle am letzten Samstag im Oktober mit Erfolg die Prüfung. Geleitet wurde die Prüfungskommission von Dr. Ingo Christiansen, den ärtzlichen Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Paderborn.

Was genau kann man sich unter einem Notfallhelfer vorstellen?!
Ein Notfallhelfer dient zur Unterstützung des Rettungsdienstes. Er wird bei lebensrettenden Maßnahmen alarmiert, wenn der örtliche Rettungsdienst, aus anderen einsatztechnischen Gründen, verhindert ist. Also überbrücken die Notfallhelfer das Intervall vom Notruf, bis der Rettungsdienst vor Ort ist.
Zum Notfallhelfer kann sich jeder ausbilden lassen, der aktiv in einer Freiwilligen Feuerwehr tätig ist. Als Voraussetzungen benötigt man einen Erste Hilfe Kurs, der nicht älter als ein Jahr sein darf, den Grundlehrgang sowie ein Mindestalter von 17 Jahren.

Während des Lehrgangs lernten die Auszubildenden nicht nur den Umgang mit Patienten, sondern auch wie das Gehirn aufgebaut ist sowie die Unterschiede zwischen Bewusstsein bzw. Bewusstlosigkeit und Atemnot bzw. Atemstillstand. Darüber hinaus zeigte man ihnen den professionellen Umgang mit Kopfverletzungen.
Der Unterricht war in zwei Bereiche aufgeteilt, in Theorie und Praxis. Zur praktischen Übung dienten Fallbeispiele, die an Erste-Hilfe-Puppen demonstriert wurden. Ein wichtiger Teil der Ausbildung bestand auch im sicheren Umgang mit einem Defibrillator, ein Gerät zur elektronischen Behandlung im Rahmen der Wiederbelebung.
Die 9 Kameraden, die sich diesem Lehrgang zum Notfallhelfer unterzogen haben, sind 365 Tage im Jahr bereit freiwillig Hilfe zu leisten. Damit beweisen sie nicht nur ein großes Maß an Engagement, sondern stellen auch einen großen Anspruch an sich selber, denn lebensrettende Einsätze zählen nicht zur leichten Kost.

Mit der Ausbildung allein ist es nicht getan. Im Jahr müssen mindestens 8 zusätzliche Übungsstunden abgeleistet werden, damit die Notfallhelfer in ihrem Gebiet fit bleiben. Das Stadtgebiet Lichtenau ist in zwei Standorte für ein Erste Hilfe Notfallhelfer-System gegliedert. Ein Standort ist in Atteln und der andere im Ortskern Lichtenau selbst.
Es ist der erste Notfallhelfer - Lehrgang der auf Kreisebene stattfand. Durchgeführt wurde er im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenau. Lehrgangsleiter war Martin Meilwes, der nicht nur im Rettungsdienst aktiv ist, sondern auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Altenbeken mitwirkt. Unterstützt wurde er von Dr. Schild sowie Julia Wächter, die selber qualifizierte Ärzte sind und sich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Lichtenau engagieren. Weitere Ausbilder waren André Otto und Sebastian Drake. Beide arbeiten beim Rettungsdienst im Kreis Paderborn und wirken ebenfalls aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr in Lichtenau mit.

Bericht: Feuerwehr Lichtenau, Kyra Dyballa