21. Oktober. Hövelhof. First Responder.

 

Bereit für den Notfall. Hövelhofer »First Responder« erhalten zum zehnjährigen Bestehen ein neues Fahrzeug.{gallery}news/2014/142021h1{/gallery}

Hövelhof(al). Vor zehn Jahren gründete die Feuerwehr Hövelhof eine Notfallhelfergruppe. Deren Mitglieder rücken aus, wenn der Rettungswagen oder der Notarzt in einem anderen Einsatz gebunden sind. Jetzt bekam die Gruppe ein neues Fahrzeug, das ausschließlich aus Spendengeldern finanziert wurde.

Vier Notärzte, neun Rettungsassistenten sowie sieben Rettungssanitäter und -helfer gehören heute zu der Gruppe. Etwa 40 Mal pro Jahr sind sie im Einsatz. Im Durchschnitt konnte die Gruppe die Eintreffzeit gegenüber dem Rettungswagen, der dann erst aus einer Nachbargemeinde anrückt, um 5:30 Minuten verkürzen. »Das ist oftmals überlebenswichtig oder lindert zumindest die Folgen eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls«, sagt Dr. Georg Schneider.

Mit jeder Minute Verzögerung steige die Wahrscheinlichkeit schwerwiegender Spätfolgen um zehn Prozent. »Es war richtig und gut, vor zehn Jahren diesen Schritt gemacht zu haben. Mit dem neuen Fahrzeug sind wir noch besser aufgestellt, um den Menschen schnell Hilfe bringen zu können«, befand auch Hövelhofs Wehrführer Peter Kesselmeier. In den zehn Jahren war dies bislang rund 300 Mal der Fall.

Zum zehnjährigen Bestehen erhielten die First Responder ein eigenes, auf ihre Erfordernisse abgestimmtes Einsatzfahrzeug. Künftig steht ein roter VW Caddy für die Einsätze zur Verfügung. Damit wird das Einsatzleitfahrzeug, mit dem Lebensretter bislang ausgerückt sind, geschont. Die Kosten von 18   500 Euro haben der Förderverein um seinen Vorsitzenden Ralf Dirks sowie 16 Sponsoren aus der Hövelhofer Wirtschaft aufgebracht.

»Die Betriebe, die wir angesprochen haben, waren alle sehr schnell bereit, uns zu unterstützen. Dafür herzlichen Dank«, so der zweite Vorsitzende des Fördervereins, Thomas Westhof. Auch der Gemeinderat hat in seiner Weihnachtssitzung für das neue Fahrzeug gesammelt. Eine weitere Spende nahm der Vorsitzende der Fördervereins, Ralf Dirks, entgegen. Die Arztpraxis Schneider übergab einen Scheck in Höhe von 750 Euro.

Der Caddy ist mit einem EKG-Defi-Gerät, medizinischem Sauerstoff, Pulsoxymeter, Infusionen sowie weiteres medizinischem Material zur notfallmedizinischen Patientenversorgung ausgestattet.

»Der Rettungsdienstbedarfsplan gibt die Einsatzzeiten vor, doch nicht immer steht das geeignete Fahrzeug zur Verfügung. Dann springen die First Responder ein und bringen qualifizierte Hilfe«, dankte auch Bürgermeister Michael Berens für den Einsatz der freiwilligen Helfer. Als Zeichen der Anerkennung überreichte er die goldene Ehrennadel der Gemeinde Hövelhof an Thomas Holtzmann, den Leiter der First Responder, an Wehrführer Peter Kesselmeier und an Notarzt und medizinischen Betreuer der Gruppe, Dr. Martin Schneider. Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernhard Lücke sowie der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Kreis, Ingo Christiansen, gratulierten der Feuerwehr zu ihrem neuen Fahrzeug. »Für mich haben die First Responder etwas von barmherzigen Samaritern, die schnell wichtige Hilfe bringen« segnete Pfarrer Bernd Haase die Personen, die mit dem VW Caddy ausrücken.

Im Anschluss an die Segnung demonstrierten Carina Kersting, Thomas Gehle und Marcel Arp, wie ein Einsatz der First Responder abläuft. Es galt eine angenommene Unterzuckerung bei einer hilflosen Person, dargestellt von Angelina Zemelka, erstzuversorgen.

Bericht: Westfälisches Volksblatt, A. Langer

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